Swissmedic-genehmigte Patienteninformation
ANGUSTA® Norgine AGAuf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.
Angusta wird zur Geburtseinleitung angewendet.
Angusta enthält den Wirkstoff Misoprostol.
Misoprostol gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Prostaglandine genannt werden. Prostaglandine haben zwei Funktionen während der Wehen. Eine Funktion ist, den Gebärmutterhals weich zu machen, so dass das Baby leichter durch die Vagina geboren werden kann. Die zweite Funktion ist, Wehen auszulösen, die helfen, das Baby aus der Gebärmutter (dem Uterus) zu pressen. Es kann verschiedene Ursachen haben, warum Sie Hilfe benötigen, um diesen Vorgang zu starten. Fragen Sie Ihre Hebamme oder Ihren Arzt, wenn Sie dazu mehr Informationen möchten.
Angusta darf nicht eingenommen werden:
Sie dürfen Angusta nur einnehmen, wenn Ihre Hebamme oder Ihr Arzt der Ansicht ist, dass eine Geburtseinleitung medizinisch notwendig ist.
Bitte sprechen Sie mit Ihrer Hebamme, Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Angusta einnehmen.
Angusta darf nur von einer geschulten medizinischen Fachkraft unter ärztlicher Aufsicht in einem Krankenhaus verabreicht werden, wo die Möglichkeit besteht, Sie und ihr Baby zu überwachen. Ihr Gebärmutterhals wird sorgfältig untersucht werden, bevor Sie Angusta einnehmen.
Angusta kann eine übermässige Stimulation der Gebärmutter bewirken.
Für den Fall, dass die Gebärmutterkontraktionen länger anhalten oder zu stark sind oder Ihr Arzt / Ihre Ärztin oder die Hebamme um Sie oder Ihr Baby besorgt ist, werden Sie keine Tabletten mehr erhalten und Ihre Hebamme oder Ihr Arzt / Ihre Ärztin wird darüber entscheiden, ob Sie Arzneimittel zur Verminderung der Stärke oder Verlangsamung der Häufigkeit Ihrer Wehen erhalten sollten.
Die Wirkung von Angusta wurde bei Frauen mit schwerer Präeklampsie nicht untersucht (ein Zustand, bei dem schwangere Frauen unter hohem Blutdruck, Eiweiss im Harn und möglichen anderen Komplikationen leiden).
Infektionen der Membranen, die das Baby umschliessen (Chorioamnionitis) können eine schnelle Entbindung erforderlich machen. Der Arzt wird die nötigen Entscheidungen in Bezug auf die Behandlung mit Antibiotika, Geburtseinleitung oder Kaiserschnitt treffen.
Es liegen keine oder nur begrenzte Erfahrungen über die Anwendung von Angusta bei Frauen vor, die mehr als 48 Stunden vor der Anwendung von Angusta einen Blasensprung hatten.
Es liegen keine, oder nur begrenzte Erfahrungen bezüglich der Anwendung von Angusta zur Geburtseinleitung bei Frauen vor, die mit mehr als einem Baby schwanger sind, sowie bei Frauen, die schon 5 oder mehr Babies auf natürlichem Weg entbunden haben. Dies gilt auch bezüglich der Anwendung bei Frauen vor der 37. Schwangerschaftswoche (siehe «Darf Angusta während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen / angwendet werden?») und bei schwangeren Frauen mit einem Bishop Score über 6 vor (Bishop Score ist die am häufigsten angewendete Methode zur Bewertung der Reife des Gebärmutterhalses).
Der behandelnde Arzt /Ärztin kann nach eigener Abschätzung des Nutzen-Risiko-Verhältnis über eine medizinisch notwendige Behandlung mit Angusta entscheiden.
Es wurde ein erhöhtes Risiko zur Bildung von Blutgerinnseln in den kleinen Gefässen im gesamten Körper (disseminierte intravaskuläre Koagulation) nach der Entbindung bei Patientinnen beschrieben, deren Wehen eingeleitet wurden.
Eine Dosisanpassung kann bei schwangeren Frauen mit beeinträchtigter Nieren- oder Leberfunktion nötig sein (siehe unten «Wie verwenden Sie Angusta?»).
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie
Informieren Sie Ihre Hebamme, Ihren Arzt oder Ihre Ärztin wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Sie dürfen Angusta nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln einnehmen, die zur Geburtserleichterung und/oder zur Geburtseinleitung eingesetzt werden (siehe «Wann darf Angusta nicht eingenommen / angewendet werden»).
Wenn Ihr Arzt der Meinung ist, dass Sie eine Behandlung mit Oxytocin benötigen (Arzneimittel, das eingesetzt wird, um die Geburt zu erleichtern), wird dies sorgfältig erwogen werden, da die Behandlung mit Oxytocin die Wirkung von Angusta beeinflussen kann. Nach der letzten Dosis von Angusta wird eine Wartezeit von 4 Stunden empfohlen, bevor Oxytocin gegeben wird (siehe «Wie verwenden Sie Angusta?»).
Angusta wird zur Geburtseinleitung ab der 37. Schwangerschaftswoche angewendet, wenn dies medizinisch eindeutig notwendig ist. Bei einer Anwendung zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft besteht für Ihr Baby kein Risiko für Missbildungen. Sie dürfen das Produkt jedoch zu keinem anderen Zeitpunkt während der Schwangerschaft anwenden, da Misoprostol in dieser Zeit Missbildungen beim Baby verursachen kann.
Misoprostol kann in die Muttermilch übergehen, wobei die erwartete Menge und Dauer sehr begrenzt ist und für das Stillen nicht hinderlich sein sollte. Mit dem Stillen kann 4 Stunden nach der letzten Dosis Angusta begonnen werden.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrer Hebamme, Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin oder dem medizinischen Fachpersonal ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Angusta wird Ihnen von einer geschulten medizinischen Fachkraft unter ärztlicher Aufsicht in einem Krankenhaus verabreicht werden, wo die Möglichkeit besteht, Sie und ihr Baby zu überwachen und bei Bedarf weitere Behandlungsschritte durchzuführen.
Ihr Gebärmutterhals wird sorgfältig untersucht werden, bevor Sie Angusta einnehmen. Während der Therapie wird die Gebärmutteraktivität und er Zustand des Babys kontinuierlich durch eine geschulte medizinische Fachkraft überwacht.
Die empfohlene Dosis beträgt 25 Mikrogramm alle zwei Stunden oder 50 Mikrogramm alle vier Stunden. Nehmen Sie Angusta mit einem Glas Wasser ein. Die Tablette darf nicht geteilt werden.
Ihre Hebamme, Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird entscheiden, wann die Verabreichung von Angusta beendet werden soll. Ihre Hebamme, Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird die Verabreichung von Angusta beenden,
Dosisanpassungen (niedrigere Dosis und/oder verlängerte Dosisintervalle) können bei schwangeren Frauen mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen erforderlich sein.
Die Anwendung von Angusta wurde bei schwangeren Frauen jünger als 18 Jahre nicht untersucht.
Wenn Sie eine grössere Menge von Angusta eingenommen haben, als Sie sollten, kann dies zu starke und zu lange andauernde Wehen bewirken oder das Baby kann in Not kommen. Die Verabreichung von Angusta muss dann beendet werden. Ihre Hebamme, Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird entscheiden, ob Sie Arzneimittel zur Verminderung der Stärke oder Häufigkeit Ihrer Wehen erhalten sollten oder ob das Baby mittels Kaiserschnitt entbunden werden sollte.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Die folgenden Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Angusta auftreten.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Nicht über 25 °C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Angusta sind weisse, unbeschichtete, ovale Tabletten mit den Dimensionen 7,5 x 4,5 mm, mit einer Kerbe auf der einen Seite und glatt auf der anderen Seite. Die Kerbe dient nicht zum Teilen der Tablette.
Der Wirkstoff ist Misoprostol. Jede Tablette enthält 25 Mikrogramm Misoprostol.
Die Hilfsstoffe sind:
Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Crospovidon Typ B, Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid
67580 (Swissmedic)
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Angusta 25 Mikrogramm, Tabletten (mit Zierrille): Packungen zu 8 Tabletten [B]
Norgine AG, 6005 Luzern
Diese Packungsbeilage wurde im Oktober 2022 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.
30398 / 13.12.2022