Eltrombopag - Kationen, polyvalente
Eltrombopag bildet Komplexe mit polyvalenten Kationen wie Eisen, Calcium, Magnesium, Aluminium und Zink, wordurch seine Absorption vermindert wird. Die Einnahme zusammen mit 1524 mg Aluminiumhydroxid und 1425 mg Magnesiumcarbonat reduzierte die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von 75 mg Eltrombopag im Schnitt um 70 %.
Verminderte Wirksamkeit von Eltrombopag möglich
Die Einnahme zusammen mit polyvalenten Kationen kann die Wirksamkeit von Eltrombopag beeinträchtigen.
Eltrombopag soll mindestens 2 Stunden vor oder 4 Stunden nach polyvalenten Kationen (Antazida, Mineralstoffsubstitution) eingenommen werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Statine - Eltrombopag
Eltrombopag kann die Plasmakonzentration der Statine über eine Hemmung der Transportproteine OATP1B1 und BCRP erhöhen.
Bei 39 gesunden Erwachsenen führte die Einnahme von 75 mg Eltrombopag täglich über 5 Tage zu einer Verdoppelung der Cmax und Erhöhung der AUC um den Faktor 1,6 einer 10 mg-Einzeldosis von Rosuvastatin.
Ähnliche Wechselwirkungen werden auch mit Pravastatin, Simvastatin und Lovastatin, Atorvastatin und Fluvastatin erwartet.
Erhöhtes Risiko von Myopathie und Rhabdomyolyse
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Eltrombopag ist eine erhöhte Inzidenz von Myopathien und Rhabdomyolysen nicht auszuschliessen.
Symptome sind Muskelschwäche und Myalgien, dunkel gefärbter Urin sowie massiv erhöhte Creatinkinase-Werte (10- bis 100-fach und mehr).
Diese UAW können sich einige Tage nach Beginn der gleichzeitigen Behandlung, aber auch im späteren Therapieverlauf manifestieren.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Eltrombopag wird eine 50%-ige Reduktion der Statindosis empfohlen. Zudem sollen Patienten hinsichtlich Myopathie-Symptome überwacht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Eltrombopag - Lopinavir/Ritonavir
Die gleichzeitige Behandlung mit Lopinavir/Ritonavir kann die Bioverfügbarkeit von Eltrombopag verringern. In einer Studie an 40 gesunden Probanden verringerte die zweiwöchige Gabe von Lopinavir/Ritonavir 400/100 mg zweimal täglich die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von 100 mg Eltrombopag im Schnitt um 17 %. Für diesen Effekt könnte eine schwache Induktion von UGT1A1/1A3 und/oder CYP1A2 durch Lopinavir/Ritonavir verantwortlich sein.
Über Interaktionen zwischen Eltrombopag und anderen HIV-Protease-Hemmern liegen keine Daten vor.
Beeinträchtigte Wirksamkeit von Eltrombopag möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Lopinavir/Ritonavir kann die stimulierende Wirkung von Eltrombopag auf die Thrombopoese möglicherweise beeinträchtigen.
Bei Beginn und beim Absetzen einer Therapie mit Lopinavir/Ritonavir während einer Behandlung mit Eltrombopag soll die Thrombozytenzahl besonders engmaschig überwacht und die Dosierung von Eltrombopag nach Bedarf angepasst werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
BCRP-Substrate - Tivozanib
Tivozanib kann den Efflux-Transporter BCRP im Darm hemmen und damit möglicherweise die Plasmakonzentrationen von BCRP-Substraten erhöhen. Die Interaktionen wurden nicht untersucht.
Verstärkte Wirkungen der BCRP-Substrate möglich
Die gleichzeitige Einnahme mit Tivozanib kann die Wirkungen von BCRP-Substraten möglicherweise verstärken.
Nach Angaben der Hersteller kann die um 2 Stunden zeitversetzte Einnahme von Tivozanib und BCRP-Substraten die Wechselwirkung minimieren.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Cladribin - Inhibitoren von Transportproteinen
Inhibitoren des Efflux-Transporters BCRP (Breast Cancer Resistance Protein) bzw. Inhibitoren der ENT1 (equilibrative Nukleosid)-, CNT3 (konzentrative Nukleosid)-Transportproteine können möglicherweise die Elimination von Cladribin hemmen bzw. dessen intrazelluläre Verteilung verändern und damit dessen Wirkungen verstärken.
Verstärkte Wirkungen von Cladribin möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit ENT1-, CNT3- oder BCRP-Inhibitoren kann die Wirkungen von Cladribin verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit Cladribin und BCRP-Inhibitoren (u. a. Eltrombopag), ENT1- bzw. CNT3-Inhibitoren (Nifedipin, Nimodipin und Cilostazol) wird nicht empfohlen. Wenn möglich, sind alternative Arzneimittel mit geringerer Hemmwirkung auf die Transportproteine (BCRP, ENT1, CNT3) zu wählen oder die Dosierung von Cladribin kann unter sorgfältiger Überwachung angepasst werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Methotrexat - Eltrombopag
Eltrombopag hemmt das Transportprotein OATP1B1, das die Sekretion von OATP1B1-Substraten wie Methotrexat in den Extrazellularraum bewerkstelligt.
Verstärkte Wirkungen von Methotrexat möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Eltrombopag können verstärkte Wirkungen von OATP1B1-Substraten wie Methotrexat auftreten, wie z.B. Schleimhautentzündungen (Stomatitis, Ösophagitis u.a.), Knochenmarksdepression, Nephro - oder Hepatotoxizität.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit Methotrexat und Eltrombopag erforderlich, sollen die Patienten sorgfältig auf eventuell verstärkte Wirkungen überwacht werden. Möglicherweise muss die Methotrexat-Dosis gesenkt werden.
Vorsichtshalber überwachen