BCRP-Substrate - BCRP-Inhibitoren
Inhibitoren des Efflux-Transporters BCRP (Breast Cancer Resistance Protein) können möglicherweise die Elimination von BCRP-Substraten hemmen und damit deren Wirkungen verstärken. Eine Einzeldosis Rolapitant 180 mg verdoppelte etwa die Cmax und AUC von Sulfasalazin.
Verstärkte Wirkungen der BCRP-Substrate möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit BCRP-Inhibitoren (Afatinib, Alectinib, Dasabuvir, Ketoconazol, Lapatinib, Olaparib, Osimertinib, Paritaprevir, Regorafenib, Ritonavir, Rolapitant, Safinamid, Tafamidis, Tedizolid, Vemurafenib, Vismodegib) kann die Wirkungen von BCRP-Substraten möglicherweise verstärken.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit den genannten BCRP-Inhibitoren und BCRP-Substraten (Daunorubicin, Doxorubicin, Methotrexat, Topotecan, Sulfasalazin) sollen die Patienten klinisch überwacht werden. Die Dosierung der BCRP-Substrate ist nach Bedarf zu reduzieren.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Afatinib - P-Glycoprotein-Inhibitoren
Der Efflux-Transporter P-Glycoprotein vermittelt den Transport von P-Glycoprotein-Substraten wie Afatinib in das Blut, in die renalen Tubuli und in den Darm. Wird der Efflux-Transporter gehemmt, kann die Clearance der P-Glycoprotein-Substrate vermindert sein.
Verstärkte Wirkungen von Afatinib
Bei gleichzeitiger Behandlung mit P-Glycoprotein-Inhibitoren (Amiodaron, Chinidin, Ciclosporin, Dronedaron, Erythromycin, Itraconazol, Ketoconazol, Ritonavir, Saquinavir, Tacrolimus, Verapamil) können verstärkte Wirkungen von Afatinib auftreten. Bei Überdosierung von Afatinib sind hauptsächlich gastrointestinale Störungen bzw. Hautreaktionen zu erwarten.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit einem P-Glycoprotein-Inhibitor erforderlich, soll dieser zeitlich möglichst weit getrennt von Afatinib eingenommen werden. Je nach Einnahmemodus des P-Glycoprotein-Inhibitors werden Abstände von 6 bzw. 12 Stunden empfohlen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Cladribin - Inhibitoren von Transportproteinen
Inhibitoren des Efflux-Transporters BCRP (Breast Cancer Resistance Protein) bzw. Inhibitoren der ENT1 (equilibrative Nukleosid)-, CNT3 (konzentrative Nukleosid)-Transportproteine können möglicherweise die Elimination von Cladribin hemmen bzw. dessen intrazelluläre Verteilung verändern und damit dessen Wirkungen verstärken.
Verstärkte Wirkungen von Cladribin möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit ENT1-, CNT3- oder BCRP-Inhibitoren kann die Wirkungen von Cladribin verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit Cladribin und BCRP-Inhibitoren (u. a. Eltrombopag), ENT1- bzw. CNT3-Inhibitoren (Nifedipin, Nimodipin und Cilostazol) wird nicht empfohlen. Wenn möglich, sind alternative Arzneimittel mit geringerer Hemmwirkung auf die Transportproteine (BCRP, ENT1, CNT3) zu wählen oder die Dosierung von Cladribin kann unter sorgfältiger Überwachung angepasst werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Rosuvastatin - BCRP-Inhibitoren
Inhibitoren des Efflux-Transporters BCRP (Breast Cancer Resistance Protein) können möglicherweise die Elimination von Rosuvastatin hemmen und damit dessen Wirkungen verstärken.
Darunavir plus Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir erhöhte die AUC einer 5-mg-Einzeldosis Rosuvastatin auf etwa das 2,6-Fache.
Osimertinib, 80 mg, erhöhte die AUC von Rosuvastatin, 20 mg Einmaldosis, um ca. 35 %.
Regorafenib, 160 mg über 14 Tage, erhöhte die AUC einer 5-mg-Einzeldosis Rosuvastatin auf etwa das 3,8-Fache.
Safinamid erhöhte die AUC von Rosuvastatin um das 1,25- bis 2,00-Fache.
Tedizolid, einmal täglich 200 mg, erhöhte die AUC einer 10-mg-Einzeldosis Rosuvastatin um ca. 70 %.
Möglichweise erhöhtes Risiko von Myopathien und Nierenversagen
Die gleichzeitige Behandlung mit BCRP-Inhibitoren (Afatinib, Dasabuvir, Lapatinib, Osimertinib, Regorafenib, Rolapitant, Safinamid, Tafamidis, Tedizolid, Vemurafenib) kann die Wirkungen von Rosuvastatin, v.a. von Myopathien und Nierenversagen, möglicherweise verstärken. Symptome sind Muskelschmerzen, Muskelschwäche und dunkler Urin sowie eine massiv erhöhte Kreatinkinase-Aktivität.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit den genannten BCRP-Inhibitoren und Rosuvastatin sollen die Patienten klinisch überwacht werden. Die Dosierung von Rosuvastatin ist nach Bedarf zu reduzieren.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Dasabuvir plus Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir beträgt die maximale Tagesdosis von Rosuvastatin 5 mg.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Afatinib - P-Glycoprotein-Induktoren
Die gleichzeitige Anwendung mit Arzneistoffen, die den Effluxtransporter P-Glycoprotein induzieren, kann die Elimination von P-Glycoprotein-Substraten wie Afatinib beschleunigen und deren Plasmakonzentrationen vermindern. Die Behandlung mit Rifampicin (600 mg einmal täglich für 7 Tage) verringerte die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von 40 mg Afatinib um ca. 34 %.
Verminderte Wirksamkeit von Afatinib
Bei gleichzeitiger Behandlung mit P-Glycoprotein-Induktoren (Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Rifampicin, Johanniskraut) wird eine verminderte Wirksamkeit von Afatinib erwartet.
Bei einer gleichzeitigen Behandlung von Afatinib mit P-Glycoprotein-Induktoren soll vorsichtshalber auf ausreichende Wirksamkeit von Afatinib geachtet werden.
Vorsichtshalber überwachen