Trastuzumab Emtansin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starke
Trastuzumab emtansin ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat mit dem humanisierten monoklonalen IgG-Antikörper Trastuzumab, der über einen Thioether-Linker kovalent an DM1, einen Mikrotubuli-Hemmer, gebunden ist. Emtansin ist die Kombination aus Linker und DM1. In-vitro-Studien lassen darauf schliessen, dass das zytotoxische DM1 hauptsächlich über CYP3A4 verstoffwechselt wird. Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Hemmern sind demnach erhöhte Plasmakonzentrationen an DM1 zu erwarten.
Verstärkte Toxizität von Trastuzumab Emtansin möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern (Atazanavir, Boceprevir, Clarithromycin, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol, Cobicistat) wird eine erhöhte Toxizität von Trastuzumab emtansin befürchtet.
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern und Trastuzumab emtansin soll vermieden werden. Alternative Arzneimittel ohne oder mit geringem Potenzial zur CYP3A4-Hemmung sollen bevorzugt werden. Ist die Behandlung mit einem starken CYP3A4-Hemmer unvermeidlich, soll die Behandlung mit Trastuzumab emtansin möglichst aufgeschoben werden, bis der CYP3A4-Hemmer eliminiert ist (ungefähr 3 Eliminationshalbwertszeiten). Wenn gleichzeitig mit einem starken CYP3A4-Hemmer behandelt wird und eine Behandlung mit Trastuzumab emtansin nicht verschoben werden kann, sollen die Patientinnen engmaschig auf unerwünschte Wirkungen überwacht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Trastuzumab - Anthrazykline
Es liegen additive kardiotoxische Effekte vor. In einer klinischen Studie wurden keine zusätzlichen pharmakokinetischen Effekte gefunden.
Risiko einer kardialen Dysfunktion/Herzinsuffizienz
Bei Patienten, die Trastuzumab erhalten, steht das Risiko einer kardialen Dysfunktion in Zusammenhang mit höheren kumulativen Anthrazyklin-Dosen, die vor der Einleitung der Behandlung mit Trastuzumab gegeben werden. Die Inzidenz einer kardialen Dysfunktion bei Behandlung mit Trastuzumab und Doxorubicin, kumulative Dosis 180 mg/m2, lag bei 1,7 %, mit Epirubicin, kumulative Dosis 300 mg/m2, bei 0,3 %.
Wenn möglich sollte eine Anthrazyklin-Therapie noch bis zu 7 Monate nach Absetzen von Trastuzumab vermieden werden. Wenn Anthrazykline eingesetzt werden, sollte die Herzfunktion des Patienten sorgfältig überwacht werden. Bei HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium sollen maximal kumulative Doxorubicin-Dosen von 180 mg/m2 oder Epirubicin-Dosen von 360 mg/m2 eingesetzt werden. Für andere Anthrazykline oder Indikationen sollen die aktuellen Angaben der Hersteller berücksichtigt werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig