Sugammadex - Toremifen, Fusidinsäure
Der Hersteller von Sugammadex gibt an, dass die Wechselwirkungen auf Grund von In-vitro- und präklinischen Befunden erwartet werden: Toremifen und Fusidinsäure (parenteral) können Vecuronium bzw. Rocuronium aus dem Komplex mit Sugammadex verdrängen. Die Abnahme der Muskelrelaxation kann daher bei Patienten verzögert sein, die diese Arzneimittel am Tag der Operation erhalten.
Verminderte Wirksamkeit von Sugammadex
Die Gabe von Fusidinsäure (parenteral) bzw. von Toremifen am Tag der Operation beeinträchtigt möglicherweise die Wirksamkeit von Sugammadex (Aufhebung der neuromuskulären Blockade). Die neuromuskuläre Blockade kann daher länger anhalten oder nach Aufhebung erneut auftreten.
Wenn möglich, soll auf die Anwendung von Toremifen bzw. Fusidinsäure (parenteral) am Tag der Operation verzichtet werden. Ist dies dennoch nötig, sollen die Patienten besonders sorgfältig auf Zeichen einer verlängerten oder erneuten neuromuskulären Blockade (Atmung) überwacht werden, damit ggf. künstlich beatmet werden kann.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Kontrazeptiva, hormonale - Sugammadex
Sugammadex kann vor allem Gestagene, aber auch Estrogene einkapseln und so die Plasmakonzentrationen dieser Hormone vermindern. 4 mg/kg Sugammadex können die Bioverfügbarkeit von freiem Gestagen auf ca. 34 % vermindern. Dies ist vergleichbar mit der Reduktion, die beobachtet wird, wenn die Tagesdosis eines oralen Kontrazeptivums 12 Stunden zu spät eingenommen wird. Bei Estrogenen ist der Effekt geringer.
Verminderte kontrazeptive Wirkung möglich
Die Anwendung von Sugammadex kann die kontrazeptive Wirksamkeit von hormonalen Kontrazeptiva beeinträchtigen.
Die Einmalgabe von Sugammadex verringert die Hormonspiegel etwa in gleichem Ausmass wie eine vergessene Tagesdosis eines oralen Kontrazeptivums. Daher sollen die Angaben über vergessene Pilleneinnahme zu dem jeweils angewandten Kontrazeptivum beachtet werden. In der Regel bedeutet dies, dass während der folgenden 7 Tage zusätzliche Verhütungsmassnahmen beachtet werden müssen. Im Falle von nicht-oralen hormonalen Kontrazeptiva muss die Patientin während der nächsten 7 Tage eine zusätzliche barrierebildende Verhütungsmethode anwenden sowie die Gebrauchsinformation beachten.
Überwachung bzw. Anpassung nötig