Deoxycholsäuren - Anionenaustauscher
Anionenaustauscherharze binden Deoxycholsäuren und verhindern damit deren Absorption. Die gleichzeitige Einnahme von Colestyramin verminderte die Plasmakonzentrationen von Ursodeoxycholsäure um durchschnittlich 60 %.
Verminderte Wirksamkeit der Deoxycholsäuren
Die gleichzeitige Einnahme mit Anionenaustauscherharzen kann die Wirksamkeit der Deoxycholsäuren (Chenodeoxycholsäure, Ursodeoxycholsäure, Obeticholsäure) beeinträchtigen.
Deoxycholsäuren sollen nicht gleichzeitig mit Anionenaustauscherharzen eingenommen werden. Ist die gleichzeitige Behandlung erforderlich, soll die Einnahme um mehrere Stunden voneinander getrennt werden. Der Einnahmeabstand soll so gross wie möglich sein (siehe auch die jeweiligen Fachinformationen).
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Deoxycholsäuren - Adsorbentien, Aluminium-haltige
Aluminium-haltige Adsorbentien können Deoxycholsäuren binden und damit deren Absorption beeinträchtigen.
Verminderte Wirksamkeit der Deoxycholsäuren
Die gleichzeitige Einnahme mit Aluminium-haltigen Adsorbentien (Algeldrat, Aluminiumhydroxid-Magnesiumcarbonat-Gel, Aluminiumhydroxid, Heilerde, Magaldrat, Smektit (dioktaedrisch), Sucralfat) kann die Wirksamkeit der Deoxycholsäuren Chenodeoxycholsäure und Ursodeoxycholsäure beeinträchtigen.
Deoxycholsäuren sollen nicht gleichzeitig mit Aluminium-haltigen Adsorbentien eingenommen werden. Ist die gleichzeitige Behandlung erforderlich, soll die Einnahme um mindestens 2 Stunden voneinander getrennt werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Ciclosporin - Ursodeoxycholsäure
Ursodeoxycholsäure solubilisiert offenbar wie endogene Gallensäuren das lipophile Ciclosporin und erhöht so dessen Absorption, vor allem bei cholestatischen Patienten; bei diesen verbessert Ursodeoxycholsäure den Gallenfluss, so dass mehr endogene Gallensäuren für die Solubilisierung von Ciclosporin zur Verfügung stehen.
Verstärkte Wirkungen von Ciclosporin möglich
Ursodeoxycholsäure kann die Ciclosporin-Absorption aus dem Darm erhöhen. In Einzelfällen kann dies klinische Konsequenzen haben: verstärkte Toxizität bzw. Abstossungsreaktionen nach dem Absetzen von Ursodeoxycholsäure wurden berichtet. Verstärkte Hepatotoxizität, Nephrotoxizität und Neurotoxizität (mit Kopfschmerzen und Parästhesien) können auftreten.
Bei Patienten, die während einer Ciclosporin-Therapie zusätzlich Ursodeoxycholsäure erhalten oder diese absetzen, sollen die Ciclosporin-Vollblutkonzentrationen vorsichtshalber besonders sorgfältig überwacht und die Ciclosporin-Dosen entsprechend angepasst werden.
Vorsichtshalber überwachen
Dapson - Ursodeoxycholsäure
Ein Mechanismus ist nicht bekannt.
Einzelfälle: Möglicherweise verminderte Wirksamkeit von Dapson
In 2 Fällen wurde berichtet, dass eine Dermatitis herpetiformis, die mit Dapson kontrolliert wurde, nach Beginn einer Behandlung mit Ursodeoxycholsäure exazerbierte.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ursodeoxycholsäure soll auf ausreichende Wirksamkeit von Dapson geachtet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Nitrendipin - Ursodeoxycholsäure
Der Mechanismus ist unbekannt. In einer Studie mit gesunden Probanden verringerte Ursodeoxycholsäure die Bioverfügbarkeit von Nitrendipin im Schnitt um 75 %.
Möglicherweise verminderte Wirksamkeit von Nitrendipin
Ursodeoxycholsäure vermindert möglicherweise die Wirksamkeit von Nitrendipin.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Nitrendipin und Ursodesoxycholsäure sollen Patienten vorsichtshalber überwacht werden. Die Dosis von Nitrendipin sollte, wenn nötig, erhöht werden.
Vorsichtshalber überwachen