Verschiedene Arzneimittel - Anionenaustauscher
Anionenaustauscher bewirken auf Grund ihrer Eigenschaften häufig eine verzögerte oder verminderte Absorption anderer, gleichzeitig eingenommener Arzneimittel. Colestipol bzw. Colestyramin verringerten die Absorption von Diclofenac um ungefähr 30 % bzw. 60 %.
Verminderte Wirksamkeit der betroffenen Arzneistoffe möglich
Die gleichzeitige Einnahme mit Anionenaustauscherharzen (Gallensäurebindern) könnte die Absorption von anderen Arzneimitteln (Budesonid, Cabozantinib, Canagliflozin, Cefadroxil, Vitamin D, Bezafibrat, Deferasirox, Diclofenac, Doxycyclin, Ezetimib, Fluvastatin, Gemfibrozil, Glibenclamid, Glimepirid, Ibuprofen, Lomitapid, Minocyclin, Mycophenolat, Paracetamol, Phenobarbital, Phenylbutazon, Pravastatin, Retinol, Tetracyclin, Torasemid, Trospium) beeinträchtigen.
Wenn eine Wechselwirkung mit einem gleichzeitig angewandten Arzneimittel vermutet wird, soll dieses zeitlich möglichst weit getrennt von einem Anionenaustauscher eingenommen werden. Die Hersteller geben unterschiedliche Zeitabstände an, z. B. mindestens 1-4 Stunden vor oder 3-4 Stunden nach einem Anionenaustauscher.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Vitamin-K-Antagonisten - Ezetimib
Ein Mechanismus ist nicht bekannt. Bei 12 gesunden Männern veränderte Ezetimib, 10 mg täglich, die Bioverfügbarkeit von Warfarin und die Prothrombinzeit nicht. Nach Markteinführung wurde aber über Erhöhungen der INR bei Patienten unter Warfarin- oder Fluindion-Therapie berichtet, wenn sie zusätzlich Ezetimib erhielten.
Verstärkte Hemmung der Blutgerinnung nicht auszuschliessen
Erhalten Patienten, die mit Vitamin-K-Antagonisten eingestellt sind, zusätzlich Ezetimib, ist eine verstärkte Hemmung der Blutgerinnung mit Blutungskomplikationen nicht auszuschliessen.
Erhalten Patienten, die mit Vitamin-K-Antagonisten (Acenocoumarol, Phenprocoumon, Warfarin) eingestellt sind, zusätzlich Ezetimib, sollen vorsichtshalber die Blutgerinnungsparameter sorgfältiger überwacht werden.
Vorsichtshalber überwachen
Fibrate - Ezetimib
Fibrate können selten Gallensteine hervorrufen, indem sie die Konzentration von Cholesterol in der Gallenflüssigkeit erhöhen. Dies ist auch für Ezetimib nicht auszuschliessen, so dass bei einer Kombinationstherapie ein erhöhtes Cholelithiasis-Risiko angenommen wird. Darüber hinaus erhöhen Gemfibrozil und Fenofibrat geringfügig die AUC von Ezetimib; andere Fibrate wurden in dieser Hinsicht nicht untersucht.
Erhöhtes Risiko von Gallensteinen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ezetimib und einem Fibrat ist möglicherweise das Risiko für Gallensteine erhöht.
Wenn unter Ezetimib und Fenofibrat der Verdacht auf eine Cholelithiasis besteht, soll die Gallenblase untersucht und die Kombinationstherapie abgesetzt werden.
Vorsichtshalber überwachen