Protozoenmittel - Rifamycine
Rifampicin und Rifabutin induzieren CYP2C8, CYP3A4 und P-Glycoprotein und können so den oxidativen Metabolismus von Protozoenmittel, die über CYP2C8 oder CYP3A4 abgebaut werden oder Substrat von P-Glycoprotein sind, beschleunigen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Rifampicin war die AUC von Atovaquon durchschnittlich um 50 %, bei gleichzeitiger Behandlung mit Rifabutin um 34 % verringert. Rifampicin, 600 mg einmal täglich, verringerte die AUC von Mefloquin um 68 %.
Verminderte Wirksamkeit der Protozoenmittel
Die gleichzeitige Behandlung mit Rifampicin oder Rifabutin kann die Wirksamkeit von Protozoenmittel beeinträchtigen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Rifampicin bzw. Rifabutin und Atovaquon wird nicht empfohlen, die mit Chloroquin, Hydroxychloroquin oder Mefloquin soll mit Voricht erfolgen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Atovaquon/Proguanil - Efavirenz
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Efavirenz wurde im Schnitt eine um 75 % verminderte Bioverfügbarkeit von Atovaquon gemessen. Ausserdem gibt es Hinweise darauf, dass die Bioverfügbarkeit von Proguanil und/oder seinem aktiven Metaboliten durch Efavirenz vermindert wird. Vermutlich beruhen diese Effekte auf den CYP3A4-induzierenden und CYP2C19-hemmenden bzw. -induzierenden Eigenschaften von Efavirenz.
Verminderte Wirksamkeit von Atovaquon/Proguanil möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Efavirenz kann die Wirksamkeit von Atovaquon/Proguanil möglicherweise beeinträchtigen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Efavirenz und Atovaquon/Proguanil soll möglichst vermieden werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Atovaquon - Metoclopramid
Möglicherweise vermindert Metoclopramid die Absorption von Atovaquon. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Metoclopramid wurden um etwa 50 % verminderte Plasmakonzentrationen von Atovaquon gemessen. Weitere, nicht genannte Antiemetika veränderten die Pharmakokinetik von Atovaquon nicht.
Verminderte Wirksamkeit von Atovaquon möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Metoclopramid kann die Wirksamkeit von Atovaquon möglicherweise beeinträchtigen.
Der Anbieter von Atovaquon empfiehlt das Ausweichen auf ein alternatives Antiemetikum. Ist dies nicht möglich, sollen Atovaquon und Metoclopramid mit Vorsicht und unter Berücksichtigung einer möglicherweise verminderten Wirksamkeit von Atovaquon zusammen angewandt werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Atovaquon - Ritonavir
Die gleichzeitige Behandlung mit Lopinavir/Ritonavir bzw. Atazanavir/Ritonavir verringerte die Bioverfügbarkeit von Atovaquon im Schnitt auf 26 % bzw. 54 %, vermutlich durch Induktion der Glucuronidierung. In einer weiteren Studie hatte Atazanavir/Ritonavir keinen signifkanten Einfluss auf die Atovaquon-Konzentration oder die AUC.
Verminderte Wirksamkeit von Atovaquon/Proguanil möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder als antiretrovirales Arzneimittel kann möglicherweise die Wirksamkeit von Atovaquon/Proguanil gegen Malaria beeinträchtigen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Atovaquon/Proguanil und Ritonavir soll möglichst vermieden werden. Ist sie dennoch nötig, wird eine sorgfältige Überwachung der Atovaquon-Plasmakonzentrationen bzw. der Wirksamkeit gegen Malaria empfohlen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Etoposid - Atovaquon
Dem Effekt könnte eine Interferenz am Transportprotein P-Glycoprotein zu Grunde liegen. Atovaquon, 45 mg/kg/Tag, zur Prophylaxe der Pneumocystis-jiroveci-Pneumonie erhöhte bei Kindern mit akuter Lymphoblastenleukämie die AUC von Etoposid bzw. von seinem Metaboliten Etoposidcatechol im Mittel um 8,6% bzw. 28,4% (verglichen mit der gleichzeitigen Behandlung mit Cotrimoxazol).
Verstärkte Wirkungen von Etoposid möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Atovaquon kann möglicherweise die Wirkungen von Etoposid verstärken. Möglicherweise werden sekundäre Leukämien dadurch begünstigt.
Bei Patienten, die gleichzeitig Etoposid und Atovaquon erhalten, ist Vorsicht geboten.
Vorsichtshalber überwachen