Antihypertensiva - Pseudoephedrin
Pseudoephedrin ist ein potentes Alpha- und Beta-Sympathomimetikum. Man geht davon aus, dass Pseudoephedrin die Wirkung der Antihypertensiva antagonisieren könnte.
Eine kleine klinische Studie bei Patienten mit kontrollierter Hypertonie hat jedoch keine signifikante Wirkung auf dem systolischen oder diastolischen Blutdruck gezeigt.
Verminderte Wirksamkeit der Antihypertensiva möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Pseudoephedrin könnte die Wirksamkeit der Antihypertensiva beeinträchtigen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Antihypertensiva und Pseudoephedrin wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Alpha-1-Rezeptorantagonisten - Dopaminagonisten
Alpha-Blocker können ebenso wie Dopaminagonisten mit unterschiedlicher Häufigkeit orthostatische Hypotonien hervorrufen, so dass auf theoretischer Grundlage additive Effekte angenommen werden.
Vermehrt oder verstärkt Blutdruckabfälle unmittelbar zu Behandlungsbeginn
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Alpha-Blockern und Dopaminagonisten werden, vor allem unmittelbar zu Behandlungsbeginn (First-Dose-Effekt), verstärkt bzw. vermehrt Blutdruckabfälle mit Schwindel und Synkopen befürchtet.
Um initiale Blutdruckabfälle schon bei alleiniger Behandlung mit Alpha-1-Blockern zu vermeiden, sollen die empfohlenen Anfangsdosen eingehalten und die Dosierung nur langsam in Abständen von mehreren Tagen gesteigert werden. Nach Einnahme der ersten Dosis sollen die Patienten möglichst einige Zeit liegen, besonders, wenn Schwindel auftritt. Dies gilt ebenso bei Beginn einer zusätzlichen Behandlung mit Dopaminagonisten.
Bei dem selektiven Alpha-1A-Blocker Tamsulosin, der nur bei Prostatahyperplasie eingesetzt wird, scheinen orthostatische Blutdruckabfälle selten zu sein.
Vorsichtshalber überwachen
Alpha-1-Rezeptorantagonisten - Beta-Blocker
Additive blutdrucksenkende Effekte sowie eine Hemmung der kompensatorischen Steigerung von Herzfrequenz und Herzminutenvolumen durch Beta-Blocker, die sonst infolge der Gabe von Alpha-1-Blockern auftritt, verursachen die verstärkten Blutdruckabfälle.
Verstärkte blutdrucksenkende Wirkung ("First-dose-Effekt")
Während einer Therapie mit Beta-Blockern kann der First-dose-Effekt der Alpha-1-Blocker (orthostatischer Blutdruckabfall mit Kollapsneigung) häufiger und stärker auftreten.
Eine Verstärkung des First-dose-Effekts ist nur dann zu erwarten, wenn die Therapie mit einem Alpha-1-Blocker während einer Behandlung mit Beta-Blockern begonnen wird, nicht bei Gabe in umgekehrter Reihenfolge. Generell soll die Therapie mit einem Alpha-1-Blocker mit einer niedrigen Dosis begonnen und diese nach Bedarf erhöht werden. Nach Einnahme der ersten Dosis sollen die Patienten möglichst einige Zeit liegen; sinnvoll ist es auch, die erste Dosis vor dem Schlafengehen einzunehmen. Die Patienten sollen darüber informiert werden, dass es in der Anfangsphase der Behandlung zu Blutdruckabfällen beim Aufstehen kommen kann; Situationen, in denen Schwindel und Schwäche ein Verletzungsrisiko bergen, sind zu meiden.
Eine Verstärkung des First-dose-Effekts kann auch durch Beta-Blocker-haltige Augenzubereitungen hervorgerufen werden.
In der Regel keine Massnahmen erforderlich