Lesinurad - Valproinsäure
Lesinurad wird vermutlich unter anderem in der Leber durch Epoxid-Hydrolasen metabolisiert. Da Valproinsäure die Epoxid-Hydrolase hemmt, kann sie Metabolismus von Lesinurad verändern. Hierzu liegen bislang keine Studien vor.
Veränderter Metabolismus von Lesinurad
Die gleichzeitige Behandlung mit Valproinsäure kann den Metabolismus von Lesinurad verändern; mögliche Folgen sind derzeit nicht abzuschätzen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Lesinurad und Valproinsäure wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Kontrazeptiva, hormonale - Lesinurad
Enzyminduzierende Eigenschaften von Lesinurad sind nicht auszuschliessen.
Verminderte kontrazeptive Wirksamkeit nicht auszuschliessen
Bisher ist nicht bekannt, ob Lesinurad möglicherweise die Wirksamkeit systemisch wirkender hormonaler Kontrazeptiva beeinträchtigt.
Während der Behandlung mit Lesinurad sollen Frauen im gebärfähigen Alter nach Angaben des Herstellers eine zuverlässige Empfängnisverhütungsmethode anwenden. Frauen, die hormonale Kontrazeptiva anwenden, müssen daher eine zusätzliche, nicht-hormonale Verhütungsmethode einsetzen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Doravirin - Enzyminduktoren (CYP3A4), mässige
Doravirin wird überwiegend durch CYP3A4 verstoffwechselt, so dass CYP3A4-Induktoren seinen oxidativen Metabolismus beschleunigen können. Dies wurde nicht untersucht, verringerte Plasmakonzentrationen von Doravirin werden aber erwartet.
Verminderte virustatische Wirksamkeit
Die gleichzeitige Behandlung mit mässigen CYP3A4-Induktoren (Bosentan, Dabrafenib, Lesinurad, Modafinil, Telotristat) beeinträchtigt vermutlich die virustatische Wirksamkeit von Doravirin.
Ist eine gleichzeitige Behandlung mit mässigen CYP3A4-Induktoren nötig, soll die Dosis von Doravirin von 100 mg täglich auf 100 mg zweimal täglich verdoppelt werden (Einnahme im Abstand von ca. 12 h). Nach dem Absetzen des CYP3A4-Induktors ist die Doravirin-Dosis wieder zu senken.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Urikosurika - Acetylsalicylsäure
Acetylsalicylsäure antagonisiert die hemmende Wirkung der Urikosurika auf die Reabsorption der Harnsäure im Tubulus, vermutlich durch kompetitive Verdrängung der Harnsäure. Hierfür sollen dauerhafte Salicylat-Plasmakonzentrationen von 50-100 myg/ml erforderlich sein.
Verminderte urikosurische Wirkung
Die Wirkung der Urikosurika wird durch Acetylsalicylsäure dosisabhängig abgeschwächt; Harnsäureretention und Exazerbation einer Gicht können auftreten.
Während einer Therapie mit Urikosurika soll auf die regelmässige Einnahme von analgetisch oder antirheumatisch wirksamen ASS-Dosen verzichtet werden. Die gelegentliche Einnahme von analgetischen ASS-Dosen (etwa 500 mg/d) sowie niedrig dosierte Acetylsalicylsäure zur Thrombozytenaggregationshemmung bis etwa 325 mg täglich beeinträchtigen die urikosurische Behandlung nicht. Die zeitlich getrennte Einnahme kann die Interaktion minimieren. Als alternative Analgetika eignen sich Paracetamol oder Ibuprofen.
In bestimmten Fällen Überwachung bzw. Anpassung nötig
Lesinurad - Enzyminhibitoren (CYP2C9)
Der oxidative Metabolismus von Lesinurad wird hauptsächlich durch CYP2C9 katalysiert. CYP2C9-Hemmer können daher die Plasmakonzentrationen von Lesinurad erhöhen.
Verstärkte Wirkungen von Lesinurad möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP2C9-Hemmern (Amiodaron, Felbamat, Fluconazol, Ketoconazol, Miconazol, Voriconazol) werden erhöhte Plasmakonzentrationen von Lesinurad erwartet.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP2C9-Hemmern soll sorgfältig auf unerwünschte Wirkungen von Lesinurad geachtet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Lesinurad - Enzyminduktoren (CYP2C9)
Lesinurad wird hauptsächlich durch CYP2C9 metabolisiert, so dass Induktoren dieses Isoenzyms wahrscheinlich seine Elimination beschleunigen und die Plasmakonzentrationen vermindern können.
Verminderte Wirksamkeit von Lesinurad möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit CYP2C9-Induktoren (Carbamazepin, Rifampicin) könnte die Wirksamkeit von Lesinurad vermindern.
Vorsichtshalber soll auf eine verminderte Wirksamkeit von Lesinurad geachtet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Substrate (CYP3A4) - Lesinurad
Lesinurad ist ein CYP3A4-Induktor. In einer Studie senkte Lesinurad (400 mg/d) die AUC von Amlodipin (5 mg/d) im Schnitt um 43 %. Die AUC von Sildenafil (50 mg/d) wurde um ca. 34 % gesenkt bei gleichzeitiger Behandlung mit Lesinurad (200 mg/d) in Kombination mit Allopurinol (300 mg/d). Lesinurad hatte keinen Effekt auf die AUC von Atorvastatin.
Verminderte Wirksamkeit der CYP3A4-Substrate möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Lesinurad kann die Wirksamkeit von Arzneistoffen vermindern, deren Metabolismus durch CYP3A4 katalysiert wird (Amlodipin, Lovastatin, Sildenafil, Simvastatin).
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Lesinurad soll auf eine eventuell verminderte Wirksamkeit der genannten CYP3A4-Substrate geachtet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Abemaciclib, Ixabepilon - Enzyminhibitoren (CYP3A4), mässige, schwache
Abemaciclib und Ixabepilon sind Substrate von CYP3A4. Die gleichzeitige Behandlung mit mässigen oder schwachen CYP3A4-Inhibitoren kann daher zu einem Anstieg deren Plasmakonzentrationen führen.
Verstärkte Wirkungen von Abemaciclib und Ixabepilon möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit mässigen oder schwachen CYP3A4-Inhibitoren sind verstärkte Wirkungen von Abemaciclib und Ixabepilon nicht auszuschliessen.
Bei gleichzeitiger Behandlung von moderaten oder schwachen CYP3A4 Inhibitoren ist keine Dosisanpassung erforderlich. Es sollte jedoch ein engmaschiges Monitoring möglicher Nebenwirkungen erfolgen.
Vorsichtshalber überwachen