Cetrotide blockiert ein natürliches Hormon, genannt «luteinisierendes Hormon Releasing-Hormon» (LHRH). LHRH steuert seinerseits die Ausschüttung eines weiteren Hormons, genannt «luteinisierendes Hormon» (LH), das während des Menstruationszyklus den Eisprung auslöst.
Cetrotide verhindert somit einen vorzeitigen Eisprung, der bei der kontrollierten Stimulation der Eierstöcke unerwünscht ist, da sich nur reife Eizellen für die Befruchtung eignen.
Cetrotide ist auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin zu verwenden.
Wenden Sie Cetrotide nicht an, falls Sie
Besondere Vorsicht ist bei der Behandlung von Frauen mit bestehenden Allergien oder einer in der Krankengeschichte (Vorgeschichte) bekannten Neigung zu Allergien geboten. Da eine Behandlung mit Cetrotide bei Frauen mit starker Allergieneigung nicht anzuraten ist, ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin über alle Ihnen bekannten Allergien informieren.
Cetrotide wird zusammen mit anderen Arzneimitteln angewendet, um die Eierstöcke zu einer vermehrten Entwicklung und Freisetzung von Eizellen anzuregen.
Während oder nach der Stimulation der Eierstöcke (Ovarien) kann es zu einer ovariellen Überstimulation kommen. Das bedeutet, dass sich die Follikel zu stark entwickeln und zu grossen Zysten werden. Symptome wie Unterleibsschmerzen, Spannungsgefühl, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemschwierigkeiten, verringerte Harnproduktion, Gewichtszunahme und Flüssigkeitsansammlung im Bauch oder Brustkorb können Anzeichen dafür sein. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin sofort, wenn Sie solche Symptome bemerken.
Eine Unterstützung der Gelbkörperphase (eine Massnahme zur Förderung des Einsetzens einer Schwangerschaft) sollte entsprechend der Praxis des reproduktionsmedizinischen Zentrums erfolgen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin wenn Sie an einer Nieren- oder Lebererkrankung leiden. Cetrotide wurde bei Patienten mit Nieren- oder Lebererkrankungen nicht untersucht.
Bislang liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Verabreichung von Cetrotide im Rahmen einer wiederholten Stimulation der Eierstöcke vor. Daher sollte Cetrotide in Wiederholungszyklen nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung durch Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin verwendet werden.
Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die in der Leber abgebaut werden, unwahrscheinlich sind. Die Möglichkeit von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kann jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie
Sie dürfen Cetrotide nicht verwenden, wenn Sie bereits schwanger sind oder vermuten, schwanger zu sein oder wenn Sie stillen.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Die erste Injektion von Cetrotide muss unter Aufsicht Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin erfolgen. Die folgenden Injektionen können Sie selbst vornehmen, sofern Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Sie auf die Anzeichen hingewiesen hat, die auf eine Allergie hindeuten können sowie auf die möglichen schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Folgen einer solchen Reaktion, die eine sofortige Behandlung notwendig machen.
Cetrotide wird unter die Haut der unteren Bauchwand, vorzugsweise im Bereich des Nabels, injiziert.
Wählen Sie bitte täglich eine andere Injektionsstelle aus, um lokale Reizerscheinungen soweit wie möglich zu vermeiden.
Lösen Sie das Cetrotide-Pulver nur mit dem in der Fertigspritze enthaltenen Wasser auf. Verwenden Sie eine Cetrotide-Lösung nicht, wenn sie Teilchen enthält oder nicht klar ist.
Bevor Sie sich Cetrotide selbst verabreichen, lesen Sie bitte sorgfältig die nachfolgenden Anleitungen:
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Überdosierung von Cetrotide kann zu einer Wirkungsverlängerung führen. Es sind aber keine Nebenwirkungen zu erwarten. Im Falle einer Überdosierung sind daher keine speziellen Massnahmen erforderlich.
Wenn Sie an einem Tag die Anwendung von Cetrotide vergessen haben, setzen Sie sich bitte sofort mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin in Verbindung und fragen Sie ihn um Rat.
Idealerweise sollte Cetrotide 0.25 mg in Abständen von 24 Stunden verabreicht werden. Wenn Sie aber vergessen haben, Cetrotide 0.25 mg zum richtigen Zeitpunkt anzuwenden, können Sie sich diese Dosis zu einem anderen Zeitpunkt des gleichen Tages verabreichen.
Bei Kindern und Jugendlichen besteht für die Anwendung von Cetrotide keine Indikation.
Folgende Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Cetrotide auftreten:
Leichte und vorübergehende Reaktionen wie Rötung, Juckreiz oder Schwellungen an der Injektionsstelle, leichte oder mittlere Überstimulation der Eierstöcke (siehe «Wann ist bei der Anwendung von Cetrotide Vorsicht geboten?»), leicht erhöhte Leberenzymwerte.
Schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen; Benachrichtigen Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ärztin, falls schneller oder unregelmässiger Puls, Schwellungen von Zunge und Rachen, schwere Atembeschwerden oder Hautausschlag auftreten.
Schwere Überstimulation der Eierstöcke (siehe «Wann ist bei der Anwendung von Cetrotide Vorsicht geboten?»); Übelkeit; Kopfschmerzen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Die Lösung soll unmittelbar nach Herstellung angewendet werden.
Im Kühlschrank (2 – 8 °C) lagern.
Nicht einfrieren.
In der Originalverpackung aufbewahren.
Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Das ungeöffnete Arzneimittel kann bis zu 3 Monate lang bei Raumtemperatur (nicht über 30 °C) aufbewahrt werden, ohne erneut gekühlt zu werden.
Das Arzneimittel muss vor der Injektion Raumtemperatur angenommen haben. Nehmen Sie es ungefähr 30 Minuten vor der Anwendung aus dem Kühlschrank.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin.
Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Cetrorelix (als Acetat).
Durchstechflasche mit Pulver enthält 0.25 mg Cetrorelix als Cetrorelixacetat.
D-Mannitol (E 421).
Eine Fertigspritze enthält als Hilfsstoff 1 ml Wasser für Injektionszwecke.
56218 (Swissmedic)
In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.
Cetrotide 0.25 mg ist in Packungen mit einer Durchstechflasche erhältlich.
Zusätzlich enthält die Packung für jede Durchstechflasche:
Merck (Schweiz) AG, Zug
Diese Packungsbeilage wurde im Mai 2020 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.