Reagila enthält den Wirkstoff Cariprazin und gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Antipsychotika genannt werden. Es wird zur Behandlung von Erwachsenen angewendet, bei denen eine Schizophrenie vorliegt. Bei Schizophrenie handelt es sich um eine Erkrankung, die durch Symptome wie das Hören, Sehen oder Fühlen von Dingen, die nicht wirklich da sind (Halluzination), Misstrauen, Wahnvorstellungen, zusammenhanglose Sprechweise, wirres Verhalten sowie eine verflachte Stimmungslage gekennzeichnet ist. Personen mit dieser Erkrankung können sich auch deprimiert, schuldig, ängstlich oder angespannt fühlen. Es kann auch sein, dass Personen mit dieser Erkrankung nicht in der Lage sind, geplante Aktivitäten zu beginnen oder fortzuführen, oder dass sie nicht sprechen wollen, oder dass sie in Situationen, die bei anderen Menschen normalerweise Gefühle auslösen, keine Gefühlsreaktion haben.
Dieses Arzneimittel wird nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren empfohlen, da keine Daten zu diesen Patienten vorliegen.
Informieren Sie sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. die Ärztin oder Apothekerin, bevor Sie Reagila anwenden oder während Sie dieses Arzneimittel anwenden, wenn
Reagila kann zu einer Gewichtszunahme führen, was Einfluss auf Ihre Gesundheit haben könnte. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird daher regelmässig Ihr Gewicht überprüfen.
Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Reagila und noch mindestens 10 Wochen nach Ende der Behandlung äusserst zuverlässige Verhütungsmethoden anwenden. Wenn Sie hormonelle Verhütungsmittel anwenden, müssen Sie zusätzlich eine sogenannte Barrieremethode (z.B. Kondom oder Diaphragma) anwenden. (Siehe Abschnitt «Darf Reagila während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?».)
Reagila kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Während der Behandlung mit diesem Arzneimittel können Benommenheit, Schwindel und Sehstörungen auftreten (siehe Abschnitt «Welche Nebenwirkungen kann Reagila haben?»). Führen Sie keine Fahrzeuge, benutzen Sie keine Werkzeuge und bedienen Sie keine Maschinen, bis Sie wissen, dass dieses Arzneimittel Sie nicht in negativer Weise beeinflusst.
Während der Behandlung mit Reagila dürfen Sie keinen Grapefruitsaft trinken.
Bei Einnahme von Reagila sollte Alkoholgenuss vermieden werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen!
Sie dürfen bestimmte Arzneimittel nicht zusammen mit Reagila anwenden (siehe Abschnitt «Wann darf Reagila nicht eingenommen werden?»).
Wenn Sie Reagila zusammen mit einigen anderen Arzneimitteln anwenden, muss möglicherweise die Dosis von Reagila oder die Dosis des anderen Arzneimittels angepasst werden.
Hierbei handelt es sich um Arzneimittel, die zur Behandlung von Herzerkrankungen angewendet werden und die Digoxin enthalten, Blutverdünner, die Dabigatran enthalten, sowie Arzneimittel, die sich auf Ihre geistigen Funktionen auswirken.
Wenn Sie hormonelle Verhütungsmittel anwenden, müssen Sie zusätzlich eine sogenannte Barrieremethode anwenden (siehe Abschnitt «Darf Reagila während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?» weiter unten).
Reagila 3 mg, 4,5 mg und 6 mg Hartkapseln enthalten den Azofarbstoff Allurarot (E 129). Patientinnen und Patienten, die auf Azofarbstoffe, Acetylsalicylsäure sowie Rheuma- und Schmerzmittel (Prostaglandinhemmer) überempfindlich reagieren, sollen Reagila nicht anwenden.
Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Reagila zuverlässige Verhütungsmethoden anwenden.
Die Verhütung muss auch nach dem Absetzen der Behandlung mindestens 10 Wochen lang nach der letzten Dosis Reagila fortgesetzt werden. Der Grund hierfür ist, dass das Arzneimittel nach der Einnahme der letzten Dosis noch einige Zeit im Körper bleibt. Wenn Sie hormonelle Verhütungsmittel anwenden, müssen Sie zusätzlich eine sogenannte Barrieremethode (z.B. Kondom oder Diaphragma) anwenden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin nach geeigneten Verhütungsmethoden.
Nehmen Sie diese Arzneimittel nicht während der Schwangerschaft ein, es sei denn, Ihr Arzt oder Ihre Ärztin hat Ihnen die Einnahme empfohlen.
Wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin entscheidet, dass Sie dieses Arzneimittel während der Schwangerschaft einnehmen sollen, wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihr Baby nach der Geburt engmaschig überwachen. Dies geschieht, da bei Neugeborenen von Müttern, die dieses Arzneimittel im letzten Trimenon (den letzten drei Monaten) der Schwangerschaft eingenommen haben, die folgenden Symptome auftreten können:
Wenn bei Ihrem Baby irgendwelche dieser Symptome auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Stillen Sie nicht, wenn Sie Reagila einnehmen, da eine Gefahr für das Kind nicht ausgeschlossen werden kann. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin um Rat.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. die Ärztin oder Apothekerin nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 1,5 mg (1 Hartkapsel à 1,5 mg) und wird einmal täglich eingenommen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann die Dosis anschliessend langsam in Schritten von 1,5 mg anpassen, je nachdem wie die Behandlung bei Ihnen wirkt.
Die maximale Dosis sollte 6 mg einmal täglich nicht übersteigen.
Nehmen Sie Reagila jeden Tag zur gleichen Tageszeit mit oder ohne eine Mahlzeit ein.
Wenn Sie vor dem Beginn der Behandlung mit Reagila ein anderes Arzneimittel zur Behandlung von Schizophrenie eingenommen haben, wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin entscheiden, ob das andere Arzneimittel schrittweise oder sofort abgesetzt werden muss und wie die Reagila-Dosis angepasst wird. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen auch sagen, wie Sie vorgehen müssen, wenn Sie von Reagila zu einem anderen Arzneimittel wechseln.
Wenn bei Ihnen schwerwiegende Nieren- oder Leberprobleme vorliegen, ist die Behandlung mit Reagila möglicherweise nicht für Sie geeignet. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird sorgfältig die für Sie geeignete Dosis auswählen.
Reagila sollte nicht von älteren Patienten mit Demenz (Gedächtnisverlust) angewendet werden.
Die Anwendung und Sicherheit von Reagila bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.
Wenn Sie mehr Reagila eingenommen haben, als Ihr Arzt oder Ihre Ärztin empfohlen hat, oder wenn beispielsweise ein Kind es versehentlich eingenommen hat, wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin oder begeben Sie sich in das nächste Krankenhaus. Nehmen Sie die Arzneimittelpackung mit. Möglicherweise kommt es bei Ihnen zu Schwindel infolge von niedrigem Blutdruck oder zu ungewöhnlichen Herzschlägen. Es kann auch sein, dass Sie sich schläfrig oder müde fühlen oder bei Ihnen ungewöhnliche Körperbewegungen auftreten und Sie Schwierigkeiten beim Stehen oder Gehen haben.
Wenn Sie die Einnahme einer Dosis vergessen haben, nehmen Sie diese ein, sobald Sie daran denken. Wenn es jedoch fast schon Zeit für Ihre nächste Dosis ist, lassen Sie die versäumte Dosis aus und setzen Sie die Einnahme wie gewohnt fort.
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie zwei oder mehr Dosen versäumt haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Teilen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sofort mit, wenn
Gefühl der Unruhe und Unfähigkeit stillzusitzen,
Parkinsonismus – hierbei handelt es sich um ein Krankheitsbild mit vielen verschiedenen Symptomen. Zu den Symptomen gehören: weniger oder verlangsamte Bewegungen; Langsamkeit beim Denken; ruckartige Bewegung beim Beugen von Gliedmassen (Negro-Zeichen); schlurfende Schritte; Zittern; wenig oder keine Mimik im Gesicht; Muskelsteifigkeit, Speichelfluss
Angstzustände
Schläfrigkeit, Schwierigkeiten beim Schlafen, ungewöhnliche Träume, Albträume, Schlafwandeln
Schwindelgefühl
Unwillkürliche Verdrehungen und ungewöhnliche Körperhaltung
Übermässiges Zähneknirschen oder Kieferpressen, Speichelfluss, anhaltendes Blinzeln als Reaktion auf ein Antippen der Stirn (abnormaler Reflex), Probleme bei der Bewegung, Störungen der Zungenbewegung (auch als extrapyramidale Symptome bezeichnet)
Verschwommenes Sehen
Hoher Blutdruck
Schneller, unregelmässiger Herzschlag
Verringerter oder gesteigerter Appetit
Übelkeit, Erbrechen, Obstipation
Gewichtszunahme
Müdigkeit
Erhöhung der Leberwerte
Erhöhung des Kreatinkinase-Werts im Blut
Ungewöhnliche Blutlipidwerte (z.B. Cholesterin und/oder Fett)
Depression
Plötzliche und schwere Verwirrtheit
Drehschwindel
Unangenehmer, ungewöhnlicher Tastsinn
Benommenheit, Energielosigkeit oder mangelndes Interesse an Aktivitäten
Unwillkürliche Bewegungen, am häufigsten der Zunge oder des Gesichts. Dies kann nach einer kurzfristigen oder nach einer langfristigen Anwendung auftreten.
Verringertes oder gesteigertes sexuelles Verlangen, Erektionsstörungen
Augenreizung, hoher Druck im Auge, Sehschwäche
Probleme bei der Anpassung des Auges vom Sehen in die Ferne an das Sehen in die
Nähe
Niedriger Blutdruck
Ungewöhnlicher EKG-Befund, ungewöhnliche Nervenimpulse im Herzen
Langsamer, unregelmässiger Herzschlag
Schluckauf
Sodbrennen
Durst
Schmerzen beim Wasserlassen
Ungewöhnlich häufiges und reichliches Wasserlassen
Juckreiz, Hautausschlag
Diabetes
Ungewöhnlicher Natriumspiegel im Blut
Erhöhte Blutglukose (Blutzucker), erhöhter Gallenfarbstoff (Bilirubin) im Blut
Blutarmut (verringerte Zahl der roten Blutkörperchen)
Anstieg der Zahl einer Art der weissen Blutkörperchen
Verringerter Spiegel an Thyreotropin (TSH) im Blut
Krampfanfall
Gedächtnisverlust, Verlust des Sprechvermögens
Augenbeschwerden bei hellem Licht
Trübung der Linse im Auge, die zu einer Abnahme der Sehfähigkeit führt (Katarakt)
Schluckbeschwerden
Verringerte Zahl einer Art der weissen Blutkörperchen, wodurch die Infektanfälligkeit erhöht sein kann
Schilddrüsenunterfunktion
Entzündung der Leber (Schmerzen im rechten Oberbauch, Gelbfärbung der Augen und der Haut, Schwäche, Fieber)
Reagila 3 mg, 4,5 mg und 6 mg Hartkapseln enthalten den Azofarbstoff Allurarot (E 129) und können Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut- und Atmungsorgane auslösen, insbesondere bei Patientinnen oder Patienten mit Asthma, Nesselfieber (chronischer Urtikaria) oder mit Überempfindlichkeit auf Acetylsalicylsäure und andere Rheuma- und Schmerzmittel.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Die Blisterpackung im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Nicht über 30 °C lagern.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Hartkapseln zu 1,5 mg, 3 mg, 4,5 mg oder 6 mg Cariprazin (als Hydrochlorid)
Reagila 1,5 mg Hartkapseln: vorverkleisterte Stärke (Mais), Magnesiumstearat, Titandioxid (E 171), Gelatine, schwarze Tinte (Schellack, Eisenoxid (E 172), Propylenglycol, Kaliumhydroxid).
Reagila 3 mg Hartkapseln: vorverkleisterte Stärke (Mais), Magnesiumstearat, Allurarot (E 129), Brillantblau FCF (E 133), Titandioxid (E 171), Eisenoxid (E 172), Gelatine, schwarze Tinte (Schellack, Eisenoxid (E 172), Propylenglycol, Kaliumhydroxid).
Reagila 4,5 mg Hartkapseln: vorverkleisterte Stärke (Mais), Magnesiumstearat, Allurarot (E 129), Brillantblau FCF (E 133), Titandioxid (E 171), Eisenoxid (E 172), Gelatine, weisse Tinte (Schellack, Titandioxid (E 171), Propylenglycol, Simeticon).
Reagila 6 mg Hartkapseln: vorverkleisterte Stärke (Mais), Magnesiumstearat, Brillantblau FCF (E 133), Allurarot (E 129), Titandioxid (E 171), Gelatine, schwarze Tinte (Schellack, Eisenoxid (E 172), Propylenglycol, Kaliumhydroxid).
66364 (Swissmedic).
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Reagila Hartkapseln zu 1,5 mg: Packungen zu 28 und 56 Hartkapseln
Reagila Hartkapseln zu 3 mg: Packungen zu 28 und 56 Hartkapseln
Reagila Hartkapseln zu 4,5 mg: Packungen 28 und 56 Hartkapseln
Reagila Hartkapseln zu 6 mg: Packungen zu 28 und 56 Hartkapseln
Recordati AG, 6340 Baar.
Diese Packungsbeilage wurde im März 2018 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.