Rufinamid - Valproinsäure
Valproinsäure vermindert die Clearance von Rufinamid über einen nicht näher bekannten Mechanismus um etwa 25 %.
Verstärkte Wirkungen von Rufinamid möglich
Valproinsäure kann die Wirkungen von Rufinamid verstärken.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Valproinsäure wird in Abhängigkeit vom Lebensalter bzw. vom Körpergewicht eine reduzierte Höchstdosis von Rufinamid empfohlen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Kontrazeptiva, hormonale - Rufinamid
Rufinamid induziert das Cytochrom-P450-Enzym CYP3A4 und kann somit die Plasmakonzentrationen von Arzneimitteln, die über dieses Enzym metabolisiert werden, verringern. Die gleichzeitige Behandlung mit Rufinamid 800 mg zweimal täglich und einem oralen kontrazeptiven Kombinationspräparat (Ethinylestradiol 35 myg und Norethisteron 1 mg) über 14 Tage verringerte signifikant die Bioverfügbarkeit von Ethinylestradiol um durchschnittlich 22 % und diejenige von Norethisteron um 14 %. Die klinische Bedeutung dieser Befunde ist unklar.
Verminderte kontrazeptive Wirksamkeit möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit dem Antiepileptikum Rufinamid kann die kontrazeptive Wirkung von hormonalen Kontrazeptiva möglicherweise beeinträchtigen.
Frauen im gebärfähigen Alter, die hormonale Kontrazeptiva anwenden, wird geraten, während der Behandlung mit Rufinamid eine zusätzliche sichere und effektive Methode der Empfängnisverhütung anzuwenden. Höher dosierte hormonale Kontrazeptiva (mehr als 30 myg Ethinylestradiol) sind niedrig dosierten Kontrazeptiva möglicherweise vorzuziehen.
Frauen im gebärfähigen Alter müssen während einer Rufinamid-Therapie eine wirksame Empfängnisverhütung betreiben. Die Ärzte sollen individuell beurteilen, ob hormonale Kontrazeptiva bzw. die Dosen der Komponenten der hormonalen Kontrazeptiva der klinischen Situation der Patientin angemessen sind.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Substrate (CYP3A4) - Rufinamid
Rufinamid ist ein schwacher CYP3A4-Induktor: Die durchschnittliche CYP3A4-Aktivität, beurteilt anhand der Clearance einer 0,25-mg-Einzeldosis Triazolam, war nach Rufinamid, 400 mg zweimal täglich über 11 Tage, bei 18 Probanden im Schnitt um 55 % erhöht; die Bioverfügbarkeit von Triazolam war um ca. 36 % verringert.
Verminderte Wirksamkeit der CYP3A4-Substrate nicht auszuschliessen
Möglicherweise beeinträchtigt Rufinamid die Wirksamkeit von CYP3A4-Substraten mit kleinem therapeutischen Index (Alfentanil, Alfuzosin, Alprazolam, Amiodaron, Ciclosporin, Colchicin, Docetaxel, Ergotamin, Everolimus, Fentanyl, Midazolam, Pimozid, Quetiapin, Simvastatin, Sirolimus, Tacrolimus, Terfenadin, Triazolam, Vinblastin, Vincristin, Vinflunin, Vinorelbin).
Nach Beginn oder Ende einer Rufinamid-Behandlung oder nach einer deutlichen Dosisveränderung soll zwei Wochen lang sorgfältig auf ausreichende Wirksamkeit von CYP3A4-Substraten mit kleinem therapeutischen Index geachtet werden. Eine Dosisanpassung des CYP3A4-Substrats ist ggf. zu erwägen.
Vorsichtshalber überwachen