Lebend-Impfstoffe - Calcineurin-Inhibitoren, lokale Anwendung
Calcineurin-Inhibitoren unterdrücken die Immunreaktion nach Kontakt mit Krankheitserregern. Die Dissemination von Impfkeimen wird dadurch begünstigt und die Serokonversion beeinträchtigt. Auch abgeschwächte Keime können eine manifeste Infektion hervorrufen. Auf Grund der minimalen Absorption der Immunsuppressiva bei lokaler Anwendung ist eine mögliche systemische Interaktion unwahrscheinlich. Mit Pimecrolimus wurde die Wechselwirkung nicht untersucht. Die lokale Anwendung von Tacrolimus zeigte bei Impfung mit einem Protein-Konjugat-Impfstoff gegen Neisseria meningitidis Serogruppe C keine Effekte auf die Sofortantwort, die Ausbildung eines Immungedächtnisses oder die humorale und zellvermittelte Immunität.
Dissemination des Impfkeims/verminderte Serokonversion nicht ganz auszuschliessen
In der Regel wird kein Einfluss von lokal appliziertem Tacrolimus bzw. Pimecrolimus auf die Vermehrung des Impfkeimes oder die Serokonversion erwartet.
Patienten mit ausgedehntem atopischem Ekzem sollen vorsichtshalber vor einer Lokaltherapie mit Pimecrolimus oder Tacrolimus oder während eines behandlungsfreien Intervalls geimpft werden.
In bestimmten Fällen Überwachung bzw. Anpassung nötig
Tot- und Toxoid-Impfstoffe - Calcineurin-Inhibitoren, lokale Anwendung
Auf Grund der minimalen Absorption ist eine mögliche systemische Interaktion unwahrscheinlich. Die lokale Anwendung von Tacrolimus 0,03 % zeigte bei Impfung mit einem Protein-Konjugat-Impfstoff gegen Neisseria meningitidis, Serogruppe C, keine Effekte auf die Sofortantwort, die Ausbildung eines Immungedächtnisses oder die humorale und zellvermittelte Immunität. Die Serokonversionsraten auf Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Masern und Röteln waren bei Kindern unter der Lokalbehandlung mit Pimecrolimus 1 % im Normalbereich.
Mangelhafter Impfschutz nicht auszuschliessen
Bei Patienten, die unter einer Lokaltherapie mit Calcineurin-Inhibitoren mit Tot- bzw. Toxoid-Impfstoffen geimpft werden, ist eine beeinträchtigte Immunantwort nicht ganz auszuschliessen.
Bei Patienten, die grossflächig mit Calcineurin-Inhibitoren behandelt werden, wird empfohlen, vorsichtshalber während behandlungsfreier Intervalle zu impfen.
In bestimmten Fällen Überwachung bzw. Anpassung nötig
Calcineurin-Inhibitoren, lokale Anwendung - Alkoholhaltige Arzneimittel
Der Mechanismus ist nicht bekannt. Der Effekt tritt bereits nach Einnahme geringer Ethanolmengen (z. B. weniger als 1 dl Wein) auf. Die Inzidenz scheint mit der Konzentration der Zubereitungen zu steigen.
Alkoholunverträglichkeit: Gesichtsflushing
Bei ca. 1-10 % der Neurodermitis-Patienten, die mit Tacrolimus- oder Pimecrolimus-Externa behandelt werden, tritt innerhalb von etwa 10 Minuten nach Einnahme alkoholhaltiger Arzneimittel an den Applikationsstellen (meist im Gesicht) eine Hautrötung oder -reizung mit Flush, Exanthem, Brennen, Juckreiz oder Schwellung auf, die nach 1-2 Stunden wieder abklingt. Der Effekt kann bei Dauergebrauch der Externa nachlassen.
Die Patienten sollen auf die mögliche Unverträglichkeit mit alkoholhaltigen Arzneimitteln aufmerksam gemacht werden.
Vorsichtshalber überwachen