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Ritonavir 50 mg
Quetiapin wird überwiegend durch CYP3A4 metabolisiert, so dass CYP3A4-Hemmer seine Elimination verzögern und seine Plasmakonzentration erhöhen können. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ketoconazol wurde bei gesunden Probanden eine ca. 5-fache Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Quetiapin gemessen. Erythromycin erhöhte sie um etwa 129%.
Verstärkte Wirkungen von Quetiapin möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren kann die Wirkungen von Quetiapin verstärken. Dies kann zu verstärkter/vermehrter Hypotonie, Benommenheit, Tachykardie, proarrhythmogener und anticholinergen Wirkungen führen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Quetiapin und den genannten CYP3A4-Hemmern ist kontraindiziert.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Lovastatin, Simvastatin - HIV-Protease-InhibitorenDie HIV-Protease-Inhibitoren hemmen CYP3A4 und damit den oxidativen Metabolismus von Lovastatin und Simvastatin. Die Plasmakonzentrationen von Lovastatin und Simvastatin bzw. die ihrer aktiven Metaboliten können durch HIV-Protease-Inhibitoren auf ein Mehrfaches erhöht werden.
Erhöhtes Risiko von Myopathie und Rhabdomyolyse
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Lovastatin oder Simvastatin und HIV-Protease-Inhibitoren ist das Risiko seltener, schwerer UAW der Statine wie Myopathie und Rhabdomyolyse mit Nierenversagen erhöht. Symptome sind Muskelschwäche und Myalgien, dunkel gefärbter Urin sowie massiv erhöhte Creatinkinase-Werte (10- bis 100-fach und mehr). Diese UAW können sich einige Tage nach Beginn der gleichzeitigen Behandlung, aber auch im späteren Therapieverlauf manifestieren.
Die gleichzeitige Behandlung mit HIV-Protease-Inhibitoren und Lovastatin bzw. Simvastatin ist kontraindiziert. Als Alternativen können Fluvastatin, Pravastatin oder Pitavastatin eingesetzt werden, welche nicht oder kaum über CYP3A4 metabolisiert werden. Mit Einschränkungen kommen auch Atorvastatin oder Rosuvastatin in Frage.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Ivabradin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Ivabradin wird durch CYP3A4 katalysiert, so dass Inhibitoren dieses Enzyms die Ivabradin-Plasmakonzentrationen erhöhen können. Der starke CYP3A4-Inhibitor Ketoconazol, 200 mg einmal täglich, erhöhte die durchschnittliche Ivabradin-Plasmaexposition um das 7,7-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Ivabradin (schwere Bradykardie möglich)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Conivaptan, Erythromycin, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) werden verstärkte Wirkungen von Ivabradin bis hin zu einer schweren Bradykardie befürchtet.
Die gleichzeitige Behandlung mit Ivabradin und starken CYP3A4-Hemmern ist kontraindiziert.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Dronedaron - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeStarke CYP3A4-Inhibitoren können den oxidativen Metabolismus des CYP3A4-Substrats Dronedaron hemmen und die Plasmakonzentrationen erhöhen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ketoconazol wurde eine 17-fach erhöhte Bioverfügbarkeit von Dronedaron gefunden.
Verstärkte Wirkungen von Dronedaron
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken Inhibitoren von CYP3A4 (Boceprevir, Cobicistat, Conivaptan, Darunavir, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Voriconazol) können verstärkte Wirkungen von Dronedaron auftreten. Vor allem Herzrhythmusstörungen und Blutdruckabfall sind zu befürchten.
Die gleichzeitige Behandlung mit Dronedaron und den genannten starken CYP3A4-Inhibitoren ist kontraindiziert.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Elbasvir/Grazoprevir - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeElbasvir und Grazoprevir sind CYP3A4-Substrate, so dass starke CYP3A4-Inhibitoren ihre Plasmakonzentrationen erhöhen können.
Verstärkte Wirkungen von Elbasvir/Grazoprevir
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Boceprevir, Clarithromycin, Fosamprenavir, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) kann die Wirkungen von Elbasvir/Grazoprevir vermutlich verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit Elbasvir/Grazoprevir und starken CYP3A4-Hemmern wird laut Hersteller nicht empfohlen. In der Schweizer Fachinformation von Zepatier ist für die gleichzeitige Behandlung mit Elbasvir/Grazoprevir und starken CYP3A4-Hemmern eine Gegenanzeige aufgeführt.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Dabigatran - HIV-Protease-InhibitorenDabigatran ist ein P-Glycoprotein-Substrat. HIV-Protease-Hemmer können P-Glycoprotein inhibieren und so die Bioverfügbarkeit von Dabigatran erhöhen.Probandenstudie: Ritonavir, 100 mg täglich für 2 Wochen, verringerte die AUC von Dabigatran, 150 mg, um ca. 29%, wenn Dabigatran 2 Stunden vor Ritonavir eingenommen wird. Bei gleichzeitiger Einnahme erhöhte sich die AUC jedoch um ca. 15%.
Verstärkte Dabigatran-Wirkungen möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit HIV-Protease-Hemmern kann die Wirkungen von Dabigatran möglicherweise verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit Dabigatran und den genannten HIV-Protease-Hemmern (Darunavir, Ritonavir, Saquinavir und Tipranavir) ist kontraindiziert.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Tolterodin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Tolterodin wird hauptsächlich durch CYP2D6 katalysiert. Bei etwa 10 % der europäischen Patienten, deren CYP2D6-Aktivität genetisch bedingt vermindert ist, verläuft die Metabolisierung hauptsächlich über CYP3A4. Bei gleichzeitiger Behandlung mit einem CYP3A4-Inhibitor kommt es bei diesen Patienten zum Anstieg der Tolterodin-Plasmakonzentrationen.
Verstärkte Wirkungen von Tolterodin möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit einem CYP3A4-Inhibitor (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Conivaptan, Erythromycin, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) kann bei etwa 10 % der europäischen Bevölkerung stark erhöhte Plasmakonzentrationen von Tolterodin herbeiführen. Verstärkte anticholinerge Effekte wie Akkommodationsstörungen, Mydriasis, Miktionsstörungen, Mundtrockenheit, Übelkeit, Obstipation, Tachykardie und Hyperthermie können auftreten.
Die gleichzeitige Behandlung mit Tolterodin und CYP3A4-Inhibitoren wird nicht empfohlen, da der CYP2D6-Status in der Regel nicht bekannt ist.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Eletriptan - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeEletriptan wird hauptsächlich durch CYP3A4 metabolisiert; CYP3A4-Hemmer können daher den oxidativen Metabolismus von Eletriptan hemmen. In klinischen Studien mit Erythromycin, 1000 mg, und Ketoconazol, 400 mg, wurden signifikante Anstiege der Eletriptan-AUC (3,6- und 5,9-fach) gemessen. Die Eletriptan-Halbwertszeit war dabei verlängert von 4,6 auf 7,1 h durch Erythromycin und von 4,8 auf 8,3 h durch Ketoconazol.
Verstärkte Wirkungen von Eletriptan
Die gleichzeitige Behandlung mit den genannten starken CYP3A4-Enzyminhibitoren (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Conivaptan, Erythromycin, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) kann die Wirkungen von Eletriptan verstärken und vermehrt unerwünschte Effekte wie Blutdruckanstieg, periphere Durchblutungsstörungen und andere kardiovaskuläre Symptome hervorrufen.
Eletriptan darf nach Angaben des pharmazeutischen Unternehmers nicht gleichzeitig mit starken CYP3A4-Inhibitoren angewandt werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Eplerenon - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeCYP3A4-Inhibitoren hemmen den oxidativen Metabolismus von Eplerenon, der zum grossen Teil durch CYP3A4 katalysiert wird. Die Bioverfügbarkeit von Eplerenon kann auf ein Mehrfaches steigen: Der starke CYP3A4-Hemmer Ketoconazol (200 mg zweimal täglich) erhöhte die Bioverfügbarkeit von Eplerenon im Schnitt um 441%.
Verstärkte Wirkungen von Eplerenon
Die gleichzeitige Behandlung mit einem starken CYP3A4-Inhibitor (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) kann die Wirkungen von Eplerenon verstärken. Ein erhöhtes Risiko von Hyperkaliämien und eventuell Blutdruckabfällen ist zu erwarten.
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern ist den Herstellern von Eplerenon zufolge kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Darifenacin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeCYP3A4 ist am oxidativen Metabolismus von Darifenacin beteiligt, so dass CYP3A4-Hemmer die Bioverfügbarkeit von Darifenacin erhöhen können. Die gleichzeitige Behandlung mit 7,5 mg Darifenacin und Ketoconazol, 400 mg, erhöhte die Bioverfügbarkeit von Darifenacin im Gleichgewicht um das Fünffache. Bei langsamen Metabolisierern von CYP2D6 stieg die Darifenacin-Exposition ungefähr um das Zehnfache.
Verstärkte Wirkungen von Darifenacin
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Atazanavir, Cobicistat, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Voriconazol) kann möglicherweise die Wirkungen des Spasmolytikums Darifenacin verstärken. Vor allem unerwünschte anticholinerge Effekte wie Akkommodationsstörungen, Mydriasis, Mundtrockenheit, Obstipation, Tachykardie, Miktionsstörungen, Schweissminderung, delirante Syndrome mit Verwirrtheit, Halluzinationen und Erregungszuständen sowie kognitive Störungen können häufiger und stärker auftreten.
Die gleichzeitige Behandlung mit Darifenacin und starken CYP3A4-Inhibitoren ist kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Azol-Antimykotika - Ritonavir (hoch dosiert)Der HIV-Protease-Hemmer Ritonavir kann CYP-Isoenzyme sowohl induzieren als auch hemmen. In verschiedenen Untersuchungen wurden entgegengesetzte Ergebnisse gefunden: Hohe Ritonavir-Dosen (zweimal täglich 400 mg) reduzierten unter Steady-state-Bedingungen die Bioverfügbarkeit von peroralem Voriconazol um durchschnittlich 82 %, niedrige Ritonavir -Dosen (zweimal täglich 100 mg) um durchschnittlich 39 %. In beiden Studienarmen wurde jeweils ein Proband mit erhöhten Voriconazol-Plasmakonzentrationen beobachtet. In einer anderen Studie erhöhte Ritonavir zweimal täglich 300 mg über 2 Tage die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis Voriconazol auf durchschnittlich mehr als das Doppelte. Dieser Effekt beruht vermutlich auf einer Hemmung des Isoenzyms CYP3A4, das wesentlichen Anteil am oxidativen Metabolismus von Isacvuconazol bzw. Voriconazol hat. Die Plasmakonzentrationen von Isavuconazol können durch hohe Dosen Ritonavir verringert werden.
Verminderte oder verstärkte Wirkungen von Isavuconazol bzw. Voriconazol möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit therapeutischen (hohen) Dosen von Ritonavir kann die Wirksamkeit von Voriconazol bzw. Isavuconazol stark beeinträchtigen oder es können verstärkte Wirkungen von Voriconazol auftreten. Bei niedrig dosiertem Ritonavir ist die Interaktion geringer ausgeprägt.
Die gleichzeitige Anwendung von Voriconazol bzw. Isavuconazol mit hoch dosiertem Ritonavir ist kontraindiziert. Auch die gleichzeitige Behandlung mit Voriconazol und niedrig dosiertem Ritonavir (zweimal täglich 100 mg) ist zu vermeiden, es sei denn, sie ist durch eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung gerechtfertigt (siehe auch die Monographie HIV-Protease-Hemmer - Azol-Antimykotika).
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Sertindol - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Sertindol wird überwiegend durch CYP3A4 und CYP2D6 metabolisiert. Erhöhte Sertindol-Plasmakonzentrationen sind daher bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren zu erwarten. Allerdings wurden bei gesunden Probanden unter Erythromycin, Diltiazem und Verapamil nur geringfügige Erhöhungen der Sertindol-Plasmakonzentrationen von im Schnitt unter 25 % gemessen. Bei langsamen Metabolisierern von CYP2D6 (etwa 10 % der weissen Bevölkerung) könnten aber stärkere Anstiege auftreten, da hier bei Hemmung von CYP3A4 nicht vermehrt über CYP2D6 metabolisiert werden kann. In klinischen Studien wurde beobachtet, dass Sertindol das QT-Intervall stärker verlängert als einige andere Neuroleptika. Das Ausmass der QT-Zeit-Verlängerung ist dosisabhängig.
Verstärkte Wirkungen von Sertindol - Gefahr von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Hemmern sind verstärkte Wirkungen von Sertindol nicht auszuschliessen. Besonders gefährlich sind kardiotoxische Effekte wie eine Verlängerung des QT-Intervalls, die ventrikuläre Tachykardien (Torsade de pointes) mit symptomatischen Ohnmachtsanfällen und Herzstillstand nach sich ziehen kann.
Die gleichzeitige Behandlung mit Sertindol und CYP3A4-Inhibitoren ist kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Salmeterol - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeSalmeterol wird umfassend durch CYP3A4 zu Alpha-Hydroxysalmeterol metabolisiert. Die gleichzeitige Anwendung des CYP3A4-Inhibitors Ketoconazol, 400 mg/Tag über 7 Tage, erhöhte die Bioverfügbarkeit von Salmeterol im Schnitt auf das 15-Fache.
Verstärkte kardiovaskuläre Nebenwirkungen von Salmeterol
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern sind verstärkte unerwünschte Effekte von Salmeterol nicht auszuschliessen: Tachykardien und QT-Zeit-Verlängerungen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Salmeterol und starken Inhibitoren von CYP3A4 (Atazanavir, Clarithromycin, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol, Boceprevir, Cobicistat, Indinavir, Saquinavir) wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Dapoxetin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Dapoxetin wird hauptsächlich durch CYP3A4 und CYP2D6 vermittelt. Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern werden daher erhöhte Plasmakonzentrationen von Dapoxetin erwartet: Ketoconazol, 200 mg zweimal täglich über 7 Tage, erhöhte die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von 60 mg Dapoxetin etwa auf das Doppelte.
Verstärkte Wirkungen von Dapoxetin möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Atazanavir, Boceprevir, Cobicistat, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) kann möglicherweise die Wirkungen von Dapoxetin verstärken. Dazu gehören Serotonin-vermittelte unerwünschte Wirkungen wie Somnolenz, gastrointestinale Störungen wie Übelkeit und Erbrechen, Tachykardie, Tremor, Agitation und Schwindel.
Die gleichzeitige Behandlung mit Dapoxetin und starken CYP3A4-Hemmern ist kontraindiziert. Nur bei nachgewiesenen CYP2D6-Schnellmetabolisierern kann Dapoxetin in einer Dosis von maximal 30 mg eingenommen werden, wenn gleichzeitig starke CYP3A4-Inhibitoren eingesetzt werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Ulipristal (Notfallkontrazeption) - Enzyminduktoren (CYP3A4), starkeUlipristal wird durch CYP3A4 oxidativ metabolisiert. Daher können CYP3A4-Induktoren die Plasmakonzentration von Ulipristal senken. Rifampicin kann die Bioverfügbarkeit von Ulipristal um 90 % oder mehr verringern und die Halbwertszeit um das 2,2-Fache verkürzen. Wird der CYP3A4-Inhibitor Ritonavir über längere Zeit angewendet, kann dieser ebenfalls eine induzierende Wirkung auf CYP3A4 haben. In diesem Fall kann Ritonavir die Plasmakonzentration von Ulipristal verringern. Die Enzyminduktion klingt nur langsam ab und die Plasmakonzentrationen von Ulipristal können noch 2 bis 3 Wochen nach Absetzen eines Enzyminduktors vermindert sein.
Verminderte Wirksamkeit von Ulipristal in der Notfallkontrazeption möglich
CYP3A4-Induktoren (Barbiturate, Carbamazepin, Efavirenz, Etravirin, Griseofulvin, Johanniskraut, Nevirapin, Oxcarbazepin, Phenytoin, Rifabutin, Rifampicin, Ritonavir) können die Wirksamkeit von Ulipristal in der Notfallkontrazeption beeinträchtigen.
Für Frauen, die gleichzeitig oder innerhalb der letzten 4 Wochen mit enzyminduzierenden Arzneimittel behandelt werden bzw. wurden, wird Ulipristal zur Notfallkontrazeption nicht empfohlen; die Anwendung eines Kupfer-haltigen Intrauterinpessars ist zu erwägen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Ticagrelor - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Ticagrelor wird durch CYP3A4 katalysiert. Der starke CYP3A4-Inhibitor Ketoconazol erhöhte die Bioverfügbarkeit von Ticagrelor im Schnitt auf das 7,3-Fache. Die Bioverfügbarkeit des aktiven Metaboliten wurde um ca. 56 % reduziert.
Verstärkte Wirkungen von Ticagrelor
Starke CYP3A4-Hemmern (Atazanavir, Clarithromycin, Cobicistat, Darunavir, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin, Voriconazol) können die Wirkungen von Ticagrelor vermehren und verstärken (Blutungen, gastrointestinale Störungen, Dyspnoe, bradykarde Herzrhythmusstörungen).
Die gleichzeitige Behandlung mit Ticagrelor und starken CYP3A4-Hemmern ist kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Lurasidon - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Lurasidon wird durch CYP3A4 katalysiert, so dass bei gleichzeitiger Behandlung mit entsprechenden Inhibitoren erhöhte Plasmakonzentrationen zu erwarten sind. Ketoconazol (400 mg/Tag über 5 Tage) erhöhte die Bioverfügbarkeit von Lurasidon im Schnitt auf das 9,3-Fache und die seines aktiven Metaboliten (ID-14283) auf das 6-Fache. Posaconazol (300 mg zweimal täglich) erhöhte die Bioverfügbarkeit von Lurasidon (20 mg) in normalgewichtigen und adipösen Probanden im Schnitt um das 6,2- bzw. das 4,9-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Lurasidon
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Darunavir, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) kann die Wirkungen von Lurasidon verstärken. Vor allem unerwünschte zentrale, extrapyramidale Symptome und kardiovaskuläre Wirkungen, besonders Herzrhythmusstörungen sind zu befürchten.
Die gleichzeitige Behandlung mit Lurasidon und den genannten, starken Inhibitoren von CYP3A4 ist kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Sildenafil (pulmonale Hypertonie) - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeSildenafil wird hauptsächlich über CYP3A4 oxidativ verstoffwechselt. Daher sind bei gleichzeitiger Therapie mit Arzneistoffen, die dieses Enzym stark hemmen, erhöhte Sildenafil-Plasmakonzentrationen zu erwarten. Der HIV-Protease-Hemmer Ritonavir, zweimal täglich 500 mg, erhöhte die Bioverfügbarkeit einer 100-mg-Einzeldosis von Sildenafil im Schnitt auf das 11-Fache. Nach 24 Stunden betrugen die Sildenafil-Plasmakonzentrationen immer noch etwa 200 ng/ml im Unterschied zu etwa 5 ng/ml nach alleiniger Gabe von Sildenafil.
Verstärkte Wirkungen von Sildenafil - Gefahr von Blutdruckabfällen
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Boceprevir, Cobicistat, Darunavir, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Telaprevir, Voriconazol) erhöht die Bioverfügbarkeit von Sildenafil stark. Mit vermehrten oder verstärkten unerwünschten Wirkungen, vor allem mit ausgeprägten Blutdruckabfällen, ist während der gleichzeitigen Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren zu rechnen.
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren und Sildenafil (pulmonale Hypertonie) ist kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Naloxegol - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus des CYP3A4-Substrats Naloxegol wird durch CYP3A4-Inhibitoren gehemmt. Der starke CYP3A4-Hemmer Ketoconazol erhöhte die Bioverfügbarkeit von Naloxegol im Schnitt auf das 12,9-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Naloxegol
Starke CYP3A4-Inhibitoren können die Wirkungen von Naloxegol wahrscheinlich erheblich verstärken. Zu den unerwünschten Wirkungen von Naloxegol bei Überdosierung zählen vor allem gastrointestinale Störungen, hauptsächlich abdominale Schmerzen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Naloxegol und starken CYP3A4-Inhibitoren ist kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Ulipristal - Enzyminduktoren (CYP3A4), starkeUlipristal wird durch CYP3A4 oxidativ metabolisiert. Daher können starke CYP3A4-Induktoren die Plasmakonzentration von Ulipristal herabsetzen. Rifampicin kann die Bioverfügbarkeit von Ulipristal um 90 % oder mehr senken und die Halbwertszeit um das 2,2-Fache verkürzen. Wird der CYP3A4-Inhibitor Ritonavir über längere Zeit angewendet, kann dieser ebenfalls eine induzierende Wirkung auf CYP3A4 haben. In diesem Fall kann Ritonavir die Plasmakonzentration von Ulipristal verringern.
Verminderte Wirksamkeit von Ulipristal
Starke CYP3A4-Induktoren (Carbamazepin, Efavirenz, Johanniskraut, Methohexital, Nevirapin, Oxcarbazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Rifabutin, Rifampicin, Thiopental) können die Wirksamkeit von Ulipristal beeinträchtigen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Ulipristal und starken CYP3A4-Induktoren bei Uterusmyomen wird nicht empfohlen. Die Enzyminduktion klingt nur langsam ab und die Plasmakonzentrationen von Ulipristal können noch 2 bis 3 Wochen nach Beendigung der Einnahme eines Enzyminduktors vermindert sein.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Tenofoviralafenamid - P-Glycoprotein-InhibitorenTenofoviralafenamid ist ein P-Glycoprotein-Substrat. Daher werden bei gleichzeitiger Behandlung mit P-Glycoprotein-Inhibitoren erhöhte Plasmakonzentrationen von Tenofoviralafenamid erwartet.
Verstärkte Wirkungen von Tenofovir möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit P-Glycoprotein-Inhibitoren (Chinidin, Ciclosporin, Cobicistat, Dronedaron, Itraconazol, Ketoconazol, Verapamil) kann möglicherweise die Wirkungen von Tenofoviralafenamid verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit Tenofoviralafenamid 25 mg und den genannten P-Glycoprotein-Inhibitoren wird nicht empfohlen. Bei einer HIV-Kombinationstherapie soll die Tagesdosis von Tenofoviralafenamid auf 10 mg verringert werden. Emtricitabin/Tenofoviralafenamid in der Dosierung 10 mg/d kann in Kombination mit Cobicistat bzw. Ritonavir mit einem HIV-Protease-Inhibitor (Atazanavir, Darunavir, Lopinavir) zur HIV-Therapie eingesetzt werden. Elvitegravir/Cobicistat/Emtricitabin/Tenofoviralafenamid sowie Emtricitabin/Rilpivirin/Tenofoviralafenamid sollen nicht mit anderen HIV-Arzneimitteln kombiniert werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Avanafil - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer Phosphodiesterase-5-Hemmer Avanafil wird hauptsächlich über CYP3A4 oxidativ verstoffwechselt. Bei gleichzeitiger Therapie mit CYP3A4-Hemmern ist eine erhöhte Bioverfügbarkeit von Avanafil zu erwarten. Ketoconazol, 400 mg täglich, erhöhte bei einer Einzeldosis die AUC von Avanafil, 50 mg, um das 14-Fache und verlängerte die Halbwertszeit auf 9 Stunden. Ritonavir, 600 mg zweimal täglich, erhöhte bei einer Einzeldosis die AUC von Avanafil, 50 mg, um das 13-Fache und verlängerte die Halbwertszeit auf 9 Stunden.
Verstärkte Wirkungen von Avanafil - Gefahr von Blutdruckabfällen
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern (Atazanavir, Boceprevir, Clarithromycin, Darunavir, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) kann die Wirkungen von Avanafil erheblich verstärken; vor allem mit ausgeprägten Blutdruckabfällen sowie Sehstörungen und schmerzhaften Dauererektionen ist zu rechnen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Avanafil und starken CYP3A4-Hemmern ist kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Rupatadin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Rupatadin wird durch CYP3A4 katalysiert. Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren steigen deren Plasmakonzentrationen und damit das Risiko von unerwünschten Effekten. Ketoconazol erhöhte die systemische Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von 20 mg Rupatadin peroral um ca. das 10-Fache; ein Effekt auf das QT-Intervall oder vermehrte unerwünschte Wirkungen wurden dabei nicht festgestellt.
Verstärkte Wirkungen von Rupatadin möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Atazanavir, Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Conivaptan, Darunavir, Fosamprenavir, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Tipranavir, Voriconazol) kann die Wirkungen von Rupatadin möglicherweise verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit Rupatadin und starken CYP3A4-Hemmern soll möglichst vermieden werden; das Ausweichen auf alternative H1-Blocker wie Azelastin, Fexofenadin, Cetirizin, Levocetirizin, Loratadin oder Desloratadin ist ratsam.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Glecaprevir/Pibrentasvir - HIV-Protease-InhibitorenDarunavir/Ritonavir bzw. Lopinavir/Ritonavir erhöhten die Bioverfügbarkeiten von Glecaprevir und Pibrentasvir auf ein Mehrfaches.
Verstärkte Wirkungen von Glecaprevir/Pibrentasvir
Die gleichzeitige Behandlung mit Darunavir/Ritonavir bzw. Lopinavir/Ritonavir kann die Wirkungen von Glecaprevir/Pibrentasvir verstärken. Unerwünschte Wirkungen könnten vermehrt bzw. verstärkt auftreten.
Die gleichzeitige Behandlung mit Glecaprevir/Pibrentasvir und Darunavir/Ritonavir bzw. Lopinavir/Ritonavir wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Cariprazin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starke oder mässigeCYP3A4-Inhibitoren hemmen den oxidativen Metabolismus des CYP3A4-Substrats Cariprazin. Ketoconazol rief bei gleichzeitiger Behandlung über 4 Tage einen Anstieg der AUC von Gesamt-Cariprazin auf ca. das Zweifache hervor. Auf Grund der langen Halbwertzeit der aktiven Cariprazin-Metaboliten (ca. 1 Woche) ist bei einer längeren gleichzeitigen Behandlung ein weiterer Anstieg der AUC von Gesamt-Cariprazin zu erwarten.
Verstärkte Wirkungen von Cariprazin
Die gleichzeitige Behandlung mit starken oder mässigen CYP3A4-Hemmern (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Conivaptan, Diltiazem, Erythromycin, Fluconazol, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Verapamil, Voriconazol) kann die Wirkungen von Cariprazin verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit starken bzw. mässigen CYP3A4-Hemmern und Cariprazin ist kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Clopidogrel - Ritonavir, CobicistatClopidogrel ist ein Prodrug. Der aktive Metabolit, ein Thiolderivat, entsteht durch Oxidation und nachfolgende Hydrolyse. Der aktive Metabolit wird hauptsächlich durch CYP2C19 gebildet mit Beteiligung mehrerer anderer CYP-Enzyme einschliesslich CYP1A2, CYP2B6 und CYP3A4. Die gleichzeitige Behandlung mit dem CYP3A4-Inhibitor Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen des aktiven Clopidogrel-Metaboliten vermindern. In einer Studie war die Bioverfügbarkeit des aktiven Clopidgrel-Metaboliten durch Ritonavir um ca. 51% verringert und die Thrombozytenaggregationshemmung sank von etwa 51 % auf 31 %. In einer anderen Studie war die Bioverfügbarkeit des aktiven Clopidogrel-Metaboliten durch eine geboosterte HIV-Therapie mit Ritonavir oder Cobicistat etwa 3,2-Fach verringert und die Thrombozytenaggregtationshemmung war im Schnitt bei 44 % der HIV-Patienten nicht ausreichend. Auch die Bioverfügbarkeit des aktiven Metaboliten von Prasugrel war verringert, aber es wurde eine ausreichende Thrombozytenaggregationshemmung erreicht.
Verminderte kardioprotektive Wirksamkeit von Clopidogrel möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Cobicistat bzw. Ritonavir kann möglicherweise die antiaggregatorische bzw. die kardioprotektive Wirksamkeit von Clopidogrel vermindern.
Cobicistat bzw. Ritonavir sollen während einer Behandlung mit Clopidogrel vorsichtshalber nicht angewandt werden. Als Alternative zu Clopidogrel kommt Prasugrel in Frage.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Bictegravir - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeBictegravir ist ein Substrat von CYP3A4. Die gleichzeitige Anwendung mit starken CYP3A4-Inhibitoren kann wahrscheinlich die Bioverfügbarkeit von Bictegravir erhöhen. Atazanavir (400 mg einmal täglich) erhöhte die Bioverfügbarkeit von Bictegravir (75 mg) um ca. 315 %. Die Kombination aus Atazanavir (300 mg einmal täglich) und Cobicistat (150 mg einmal täglich) erhöhte die Bioverfügbarkeit von Bictegravir (75 mg) im Schnitt um 306 %.
Verstärkte Wirkungen von Bictegravir möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Atazanavir, Cobicistat, Conivaptan, Diltiazem, Idelalisib, Ketoconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir) kann die Bioverfügbarkeit von Bictegravir stark ansteigen. Verstärkte unerwünschte Wirkungen von Bictegravir (z. B. Kopfschmerzen, Diarrhoe, Übelkeit) sind zu erwarten.
Die gleichzeitige Behandlung mit Bictegravir und starken CYP3A4-Inhibitoren wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Colchicin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeColchicin ist ein CYP3A4-Substrat, so dass bei gleichzeitiger Anwendung entsprechender Inhibitoren eine Hemmung der Elimination zu erwarten ist. In einer Studie erhöhten Ritonavir und Verapamil die Bioverfügbarkeit von Colchcin um mehr als 25 %.
Gefahr einer Colchicin-Intoxikation
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Aprepitant, Fosaprepitant, Indinavir, Ritonavir, Saquinavir, Verapamil) kann schwere Colchicin-Intoxikationssymptome wie Enteritis mit Erbrechen und schwerer Diarrhoe oder Nierenschädigung, sowie bei längerer Anwendung Alopezie, Rhabdomyolyse und Blutbildschäden hervorrufen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Colchicin und starken CYP3A4-Inhibitoren wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Upadacitinib - Enzyminduktoren (CYP3A4), starkeUpadacitinib ist ein CYP3A4-Substrat; starke CYP3A4-Induktoren können daher seine Exposition reduzieren. Rifampicin (600 mg einmal täglich während 9 Tagen) verminderte die Cmax von Upadacitinib um 51% und die AUC um 61%.
Verminderte Wirksamkeit von Upadacitinib möglich
Eine gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Induktoren kann die Wirksamkeit von Upadacitinib reduzieren.
Eine gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Induktoren wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Antiretrovirale HIV-Arzneimittel - OrlistatVermutlich hemmt Orlistat die Absorption der antiretroviralen HIV-Arzneimittel und was zu verminderter Wirksamkeit führen kann. Über mehrere Fälle von erhöhter Virämie wurden nach der Einführung von Orlistat bei zuvor gut kontrollierten Patienten berichtet; nach dem Absetzen von Orlistat nahm die Virämie wieder ab oder war sogar nicht mehr nachweisbar.
Verminderte Wirksamkeit der antiretroviraler HIV-Arzneimittel möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Orlistat kann die Wirksamkeit antiretroviraler HIV-Arzneimittel beeinträchtigen.
Orlistat sollte nicht an Patienten mit antiretroviralen HIV-Arzneimitteln verabreicht werden. Nach Angaben des Herstellers von Orlistat erfordert die gleichzeitige Verabreichung von Orlistat und antiretroviralen Arzneimitteln besondere Vorsicht. Es liegen keine Empfehlungen zu einem Einnahmeabstand vor.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Palbociclib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starke oder mässigePalbociclib ist ein Substrat von CYP3A4. Starke CYP3A4-Inhibitoren können daher die Plasmakonzentration erhöhen. Mehrere 200-mg-Dosen Itraconazol erhöhten die Gesamtexposition einer 125-mg-Einzeldosis von Palbociclib um etwa 87%.
Verstärkte Wirkungen von Palbociclib möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit mässigen und starken CYP3A4-Inhibitoren sind verstärkte Wirkungen von Palbociclib nicht auszuschliessen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Palbociclib und mässigen sowie starken CYP3A4-Inhibitoren wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Tamsulosin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeTamsulosin ist ein Substrat von CYP3A4. Ketoconazol (400 mg), ein starker Inhibitor von CYP3A4, erhöhte die Bioverfügbarkeit von Tamsulosin um etwa das 2,8-fache. Eine kleine Studie an gesunden Freiwilligen zeigte jedoch keine signifikanten orthostatischen Effekte.
Verstärkte Wirkungen von Tamsulosin möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren sind verstärkte Wirkungen von Tamsulosin nicht auszuschliessen.
Die gleichzeitige Behandlung von Tamusulosin mit starken CYP3A4-Inhibitoren wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Silodosin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeSilodosin ist ein Sustrat von CYP3A4. Starke CYP3A4-Inhibitoren können daher die Plasmakonzentration erhöhen. Ketoconazol (400 mg) erhöhte die Bioverfügbarkeit von Silodosin im Mittel auf das 3,1-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Silodosin möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren sind verstärkte Wirkungen von Silodosin nicht auszuschliessen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Silodosin und starken CYP3A4-Inhibitoren wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Antidepressiva - RitonavirIn-vitro- und Tierversuche haben gezeigt, dass Ritonavir ein starker Hemmstoff der Biotransformation durch CYP3A4, CYP2D6 und CYP2C9 ist. Daher wird angenommen, dass Ritonavir die Plasmakonzentrationen der Substrate dieser Isoenzyme stark erhöhen kann.
Verstärkte Wirkungen der Antidepressiva
Bei gleichzeitiger Behandlung kann Ritonavir die Wirkungen des Antidepressivums verstärken.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir müssen die therapeutischen Wirkungen und die Nebenwirkungen der betroffenen Arzneistoffe sorgfältig überwacht und die Dosierungen gegebenenfalls angepasst werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Efavirenz - RitonavirEine Hemmung des oxidativen Metabolismus von Efavirenz durch Ritonavir (CYP3A4) wird vermutet. Da Efavirenz hauptsächlich über CYP2B6 verstoffwechselt wird, stellt der Metabolismus über CYP3A4 allerdings nur einen Nebenweg dar. Nach Herstellerangaben erhöhte sich die AUC von Efavirenz, 600 mg einmal täglich, um ca. 21 % bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir, 500 mg zweimal täglich. Die AUC von Ritonavir nahm um ca. 17 % zu. Niedrig-dosiertes Ritonavir, 100 mg zweimal täglich, hatte bei Anwendung von Efavirenz/Amprenavir (600 mg/600 mg) nur einen geringen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Efavirenz.
Erhöhte Inzidenz unerwünschter Wirkungen
Bei der Kombinationsbehandlung mit Efavirenz und Ritonavir, 600 mg einmal bzw. 500 mg zweimal täglich, war die Inzidenz unerwünschter Wirkungen (z. B. Schwindel, Übelkeit, Parästhesien, Transaminasenanstieg) erhöht. Ausreichende Daten zur Verträglichkeit von Efavirenz mit niedrig dosiertem Ritonavir (100 mg ein- oder zweimal täglich) sind nicht verfügbar.
Die Kombination von Efavirenz und Ritonavir wird im Allgemeinen nicht empfohlen. Bei der Anwendung von Efavirenz mit niedrig dosiertem Ritonavir soll die mögliche Zunahme von Efavirenz-assoziierten unerwünschten Wirkungen bedacht werden. Die Leberenzyme sollen besonders sorgfältig überwacht werden. Die Behandlung von HIV-Infektion und AIDS sowie der Begleitkrankheiten soll sich an den jeweils aktuellen Therapie-Empfehlungen orientieren. Die Kombinierbarkeit von Wirkstoffen ist eingeschränkt, da vielfältige wechselseitige Veränderungen der Plasmakonzentrationen auftreten können. Die Fixkombination Lopinavir/Ritonavir mit der Dosierung einmal täglich darf nicht in Kombination mit Efavirenz eingenommen werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Proteinkinase-Inhibitoren - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDie CYP3A4-Inhibitoren hemmen den oxidativen Metabolismus der Proteinkinase-Inhibitoren, die CYP3A4-Substrate sind. Eine Einzeldosis von Ketoconazol erhöhte die Bioverfügbarkeit von Imatinib um durchschnittlich 40 %. Die Bioverfügbarkeit von Erlotinib stieg unter Ketoconazol, zweimal täglich 200 mg über 5 Tage, um ca. 86 %. Die Bioverfügbarkeit von Sunitinib (zusammen mit seinem primären Metaboliten) stieg unter Ketoconazol um durchschnittlich 51 %. Bei gesunden Probanden erhöhte Ketoconazol, 200 mg zweimal täglich über 7 Tage, die Bioverfügbarkeit von Lapatinib, 100 mg täglich, um ungefähr das 3,6-Fache. Ketoconazol, zweimal täglich 200 mg, erhöhte die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von 150 mg Crizotinib auf das 3,2-Fache. Ketoconazol, einmal täglich 400 mg, erhöhte die Bioverfügbarkeit von Pazopanib um ca. 66 %. Die Bioverfügbarkeit von Gefitinib stieg unter Itraconazol im Mittel um 80 %. Die Bioverfügbarkeit von Cobimetinib stieg unter Itraconazol ungefähr auf das 7-Fache. Ketoconazol erhöhte die AUC von Nilotinib bei gesunden Probanden auf ca. das Dreifache. Bei gesunden Probanden erhöhte Posaconazol die Bioverfügbarkeit von Encorafenib um ca. 68 %. Ketoconazol erhöhte die Bioverfügbarkeit von Axitinib auf das 2-Fache und von Midostaurin auf das 10-Fache. Diltiazem und Posaconazol erhöhten die AUC von Encorafenib ca. um das 2- bzw. 3-Fache. Itraconazol, 200 mg für 5 Tage, erhöhte die AUC von Lorlatinib im Schnitt um 42 %. Itraconazol, 200 mg für 7 Tage, erhöhte die AUC von Larotrectinib um ca. das 4,3-Fache.
Verstärkte Wirkungen der Proteinkinase-Inhibitoren möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Enzyminhibitoren (z. B. Azol-Antimykotika, HIV-Protease-Inhibitoren) kann die Wirkungen von Proteinkinase-Inhibitoren verstärken, die überwiegend durch CYP3A4 abgebaut werden. Vor allem ist zu beachten, dass das Risiko für QT-Zeit-Verlängerungen und damit einhergehend von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes) erhöht wird. Weitere häufige dosis- bzw. konzentrationsabhängige unerwünschte Wirkungen der Proteinkinase-Inhibitoren sind gastrointestinale Störungen (Übelkeit, Diarrhoe), Hautausschläge und Leberfunktionsstörungen, bei Imatinib und Nilotinib zusätzlich Blutbildschäden (Thrombopenie, Neutropenie).
Ist die gleichzeitige Behandlung mit Proteinkinase-Hemmern und starken CYP3A4-Hemmern unumgänglich, sollen die Patienten auf verstärkte unerwünschte Wirkungen beobachtet werden; Dosisreduktionen oder ein Unterbrechen der Behandlung können erforderlich sein. Alternative Arzneimittel, die CYP3A4 nicht oder nur geringfügig hemmen, sollen bevorzugt werden. Für Axitinib wird eine Verringerung der Dosis auf ungefähr die Hälfte empfohlen, die Startdosis soll von zweimal täglich 5 mg auf zweimal täglich 2 mg reduziert werden. Für Brigatinib soll die Dosis um ca. 50 % (von 180 mg auf 90 mg bzw. von 90 mg auf 60 mg) verringert werden. Der Hersteller gibt für Diltiazem an, dass keine Dosisanpassung von Brigatinib nötig ist. Für Dasatinib wird eine Dosisreduktion auf 40 bzw. 20 mg empfohlen für Patienten, die 140 bzw. 100 oder 70 mg einnehmen. Bei Patienten, die 40 oder 60 mg Dasatinib einnehmen, sollte eine Unterbrechung der Dosierung erwogen werden. Für Lorlatinib sollte die Anfangsdosis von 100 mg einmal täglich auf einmal täglich 75 mg verringert werden. Für Pazopanib wird eine Reduktion der Dosis auf 400 mg einmal täglich empfohlen. Für Ponatinib wird eine Verringerung der Tagesdosis auf 30 mg empfohlen. Für Sunitinib soll die Dosis unter sorgfältiger Kontrolle der Verträglichkeit bis zu einem Minimum von 37,5 mg täglich bei gastrointestinalen Stromatumoren und metastasierten Nierenzellkarzinomen oder 25 mg pro Tag bei pankreatischen neuroendokrinen Tumoren verringert werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Vinca-Alkaloide - Inhibitoren von CYP3A4 bzw. P-GlycoproteinVinca-Alkaloide sind Substrate für CYP3A4 und P-Glycoprotein, so dass entsprechende Hemmstoffe ihre Elimination beeinträchtigen können. In einer Reihe von Fällen wird vor allem über verstärkte Neuro- und Hämatotoxizität bei gleichzeitiger Behandlung mit Vinca-Alkaloiden und CYP3A4-Hemmern berichtet.
Verstärkte Toxizität der Vinca-Alkaloide
Die gleichzeitige Behandlung mit den genannten CYP3A4- und/oder P-Glycoprotein-Hemmern (Boceprevir, Chinidin, Ciclosporin, Clarithromycin, Cobicistat, Diltiazem, Erythromycin, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Verapamil, Voriconazol) verstärkte in Einzelfällen nach 5 bis 7 Tagen die Toxizität von Vinca-Alkaloiden: Parästhesien, Blutbildschäden, Muskelschwäche, Obstipation, Bauchschmerzen, Ileus, Blutdruckanstieg und Hyponatriämie wurden vermehrt beobachtet.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Vinca-Alkaloiden und Inhibitoren von CYP3A4 und/oder P-Glycoprotein muss auf eine eventuell verstärkte Toxizität der Vinca-Alkaloide besonders geachtet und die Dosierung nach Bedarf angepasst werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Fentanyl und -Derivate - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Der oxidative Metabolismus von Fentanyl und Fentanyl-Derivaten kann durch CYP3A4-Inhibitoren gehemmt werden. Die gleichzeitige Behandlung mit Erythromycin verlängerte die Halbwertszeit des kurzwirksamen Opioid-Analgetikums Alfentanil von im Mittel 84 min auf 131 min. Ritonavir verlängerte die Halbwertszeit von Fentanyl von durchschnittlich 9,4 auf 20,1 h und erhöhte die Bioverfügbarkeit um ca. 80 %. In 2 kleinen Studien hatte Erythromycin keinen Effekt auf die Pharmakokinetik von Sufentanil. Remifentanil wird nicht durch Cytochrom-P-450-abhängige Enzyme metabolisiert und ist daher nicht von dieser Interaktion betroffen.
Verstärkte Wirkungen von Fentanyl bzw. Fentanyl-Derivaten
Die gleichzeitige Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren (Amiodaron, Aprepitant, Clarithromycin, Cobicistat, Diltiazem, Erythromycin, Fosamprenavir, Fosaprepitant, Idelalisib, Indinavir, Netupitant, Ribociclib, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin, Verapamil) kann die Wirkungen von Fentanyl bzw. Fentanyl-Derivaten innerhalb weniger Tage verstärken. Unerwünschte Wirkungen wie Übelkeit und Juckreiz können vermehrt vorkommen; Analgesie, Atemdepression und Sedation können verstärkt und verlängert werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren sollen die Wirkungen von Fentanyl bzw. Fentanyl-Derivaten besonders sorgfältig überwacht und die Dosierungen bzw. Dosierungsintervalle gegebenenfalls angepasst werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Endothelin-Antagonisten - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Hemmung von CYP3A4: Clarithromycin, 500 mg zweimal täglich, erhöhte die Bioverfügbarkeit von Bosentan, 125 mg zweimal täglich, ca. um das 3,7-Fache. Lopinavir/Ritonavir, 400/100 mg zweimal täglich, erhöhte die Plasmakonzentrationen von Bosentan, 125 mg zweimal täglich, initial ca. um das 48-Fache und im steady-state ca. um das 5-Fache. Ketoconazol, 200 mg täglich über 6 Tage, erhöhte die Plasmakonzentrationen von Bosentan, zweimal täglich 62,5 mg über 6 Tage, ungefähr auf das Doppelte. Ketoconazol, 400 mg täglich über 4 Tage, erhöhte die Bioverfügbarkeit einer 10-mg-Einzeldosis von Macitentan auf etwa das Doppelte; die AUC seines aktiven Metaboliten wurde um ca. 26 % reduziert. Ambrisentan wird nur in geringem Ausmass über CYP3A4 verstoffwechselt.
Verstärkte Wirkungen von Bosentan bzw. Macitentan möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren (Boceprevir, Clarithromycin, Conivaptan, Diltiazem, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) werden erhöhte Plasmakonzentrationen von Bosentan bzw. Macitentan erwartet. Diese können mit erhöhten Leberenzymen, Kopfschmerzen und ausgeprägter Hypotonie verbunden sein.
Die gleichzeitige Behandlung mit Bosentan bzw. Macitentan und den genannten starken CYP3A4-Inhibitoren erfordert eine sorgfältige Überwachung der Patienten auf verstärkte Wirkungen dieser Endothelin-Antagonisten. Für Ambrisentan werden keine Wechselwirkungen mit CYP3A4-Hemmern erwartet, so dass dieses als alternativer Endothelin-Antagonist in Frage kommt. Die gleichzeitige Behandlung mit Bosentan und sowohl einem starken CYP3A4-Inhibitor als auch einem CYP2C9-Inhibitor wird nicht empfohlen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Calciumantagonisten - HIV-Protease-InhibitorenVermutlich hemmen die HIV-Protease-Inhibitoren den oxidativen Metabolismus der Calciumantagonisten durch CYP3A4. Erhöhte Bioverfügbarkeiten von Amlodipin um ca. 90 % und von Diltiazem um ca. 27 % wurden bei gleichzeitiger Behandlung mit Indinavir plus Ritonavir gemessen. Atazanavir, 400 mg täglich, erhöhte die AUC von Diltiazem, 180 mg täglich, um ca. 125 %.
Verstärkte Wirkungen der Calciumantagonisten möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit HIV-Protease-Inhibitoren kann die Wirkungen der Calciumantagonisten verstärken. In Einzelfällen wurden verstärkte Blutdrucksenkung, Tachykardie, Kopfschmerzen, verstärkte Knöchelödeme und Flush berichtet.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit HIV-Protease-Inhibitoren soll sorgfältig auf verstärkte Wirkungen der Calciumantagonisten geachtet und deren Dosierung nach Bedarf gesenkt werden. Atazanavir/Diltiazem: Bei gleichzeitiger Behandlung mit Atazanavir plus Ritonavir wird empfohlen, initial die Dosis von Diltiazem um 50 % zu reduzieren und sie dann nach Bedarf und EKG-Überwachung anzupassen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Buspiron - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Der oxidative Metabolismus von Buspiron durch CYP3A4 wird gehemmt. Wegen des hohen First-Pass-Effektes von Buspiron - die systemische Bioverfügbarkeit beträgt nur etwa 4 % - kann die Bioverfügbarkeit auf ein Vielfaches ansteigen. Die Wirkungen von CYP3A4-Inhibitoren auf die aktiven Metaboliten von Buspiron (6-Hydroxybuspiron, 1-Pyrimidinylpiperazin) sind nicht untersucht. Erythromycin, 1,5 g täglich über 4 Tage, erhöhte die Bioverfügbarkeit einer 10-mg-Einzeldosis Buspiron bei Probanden um das bis zu 6-Fache. Itraconazol erhöhte die AUC von Buspiron im Schnitt um das 19-Fache. Verapamil erhöhte die AUC von Buspiron ca. 3,4-fach.
Verstärkte Wirkungen von Buspiron
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Hemmern (Atazanavir, Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Diltiazem, Erythromycin, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Miconazol (bukkal), Posaconazol, Ritonavir, Telaprevir, Telithromycin, Verapamil, Voriconazol) können verstärkte Wirkungen von Buspiron wie Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit und Benommenheit auftreten; aber auch seltene unerwünschte Effekte von Buspiron können häufiger oder verstärkt vorkommen.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit einem CYP3A4-Inhibitor erforderlich, soll die Buspiron-Therapie mit einer niedrigen Dosis (z. B. 2,5 mg) begonnen und die Patienten sorgfältig auf unerwünschte Buspiron-Wirkungen überwacht werden. Alternative Anxiolytika, die nicht über CYP3A4 abgebaut werden, wie die Benzodiazepine Oxazepam oder Lorazepam, können als Alternative zu Buspiron erwogen werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Glukokortikoide (inhalativ/nasal) - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDie betroffenen Glukokortikoide werden durch CYP3A4 metabolisiert. In mehreren Fällen wurden Symptome eines Cushing-Syndroms sowie verminderte Cortisol-Plasmakonzentrationen bzw. Nebennierenrinden-Suppression berichtet. Fluticason hat von den inhalativen Glukokortikoiden die stärkste inhibitorische Wirkung auf die hypothalamisch-hypophysäre Achse. Viele Fallberichte weisen auf eine Wechselwirkung von Ritonavir mit Fluticason hin, einige auch mit Budesonid. In einer Studie wiesen 5 von 19 Patienten (26 %), die gleichzeitig mit Fluticason und Ritonavir behandelt wurden, Laborwerte einer adrenalen Suppression auf. Beclometason ist weniger abhängig vom CYP3A-Metabolismus; dennoch können systemische Wirkungen bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren nicht ausgeschlossen werden.
Verstärkte systemische Glukokortikoid-Wirkungen möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit einem starken CYP3A4-Inhibitor kann ein inhalativ oder nasal angewandtes Glukokortikoid (Beclometason, Budesonid, Ciclesonid, Dexamethason, Flunisolid, Fluticason, Mometason, Triamcinolon) verstärkt systemische Effekte entfalten. Bei Daueranwendung über längere Zeit, manchmal aber auch schon nach wenigen Wochen, können Symptome des Cushing-Syndroms auftreten (z. B. Gewichtszunahme, Müdigkeit, Steroidakne, Striae, Hypertonie, Hyperglykämie, Osteoporose mit Spontanfrakturen, Myopathie).
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren und inhalativen Glukokortikoiden wird nicht empfohlen. Ist die Behandlung mit einem inhalativen Glukokortikoid unerlässlich, kann eventuell Beclometason eingesetzt werden, das in geringerem Ausmass interagiert. Die inhalativen Glukokortikoide sollen in der niedrigst wirksamen Dosis über möglichst kurze Zeit angewandt werden; besonders bei länger dauernder Behandlung ist auf systemische Kortikoid-Effekte zu achten. Die Glukokortikoide dürfen nicht abrupt abgesetzt werden, da sonst eine akute Nebennierenrindeninsuffizienz droht; die Dosierung ist schrittweise zu reduzieren.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Aripiprazol, Brexpiprazol - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Aripiprazol bzw. Brexpiprazol wird überwiegend durch CYP3A4 und CYP2D6 katalysiert, so dass bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren erhöhte Aripiprazol- bzw. Brexpiprazol-Plasmakonzentrationen auftreten können. Bei gesunden Probanden erhöhte Ketoconazol die Bioverfügbarkeit von Aripiprazol im Schnitt um 63 %; die AUC von Dehydro-Aripiprazol, dem aktiven Metaboliten, stieg im Mittel um 77 %. Ketoconazol, 200 mg zweimal täglich über 7 Tage, erhöhte die AUC einer 2-mg-Einzeldosis Brexpiprazol im Schnitt um 97 %.
Verstärkte Wirkungen der Neuroleptika möglich
Starke Inhibitoren von CYP3A4 (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) können die unerwünschten Wirkungen der beiden Neuroleptika vermehren bzw. verstärken. Als Überdosierungssymptome von Aripiprazol sind Lethargie, Blutdruckanstieg, Tachykardie, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bewusstseinsstörungen und extrapyramidal-motorische Symptome beschrieben. Für Brexpiprazol sind keine konkreten Überdosierungssymptome beschrieben.
Die Dosierungen von Aripiprazol bzw. Brexpiprazol sind bei gleichzeitiger Behandlung mit einem starken CYP3A4-Inhibitor auf etwa die Hälfte zu verringern. Brexpiprazol: Bei extensiven CYP2D6-Metabolisierern, die sowohl CYP3A4- als auch CYP2D6- Hemmer erhalten, und langsamen CYP2D6-Metabolisierern, die starke CYP3A4-Hemmer erhalten, wird ein etwa 4-5-facher Anstieg der Brexpiprazol-Plasmakonzentrationen erwartet; in diesen Fällen soll die Dosierung von Brexpiprazol auf ein Viertel der empfohlenen Dosis reduziert werden. Aripiprazol-Depot-Injektionssuspension: für Patienten die gleichzeitig starke CYP-Hemmer für länger als 14 Tage erhalten, gilt bei einer Einzeldosis von 400 mg eine Reduktion auf 300 mg, wenn sie entweder einen CYP2D6-Hemmer oder einen CYP3A4-Hemmer erhalten und eine Reduktion auf 200 mg, wenn sie sowohl einen CYP2D6- als auch einen CYP3A4-Hemmer erhalten; bei einer Einzeldosis von 300 mg eine Reduktion auf 200 mg, wenn sie entweder einen CYP2D6-Hemmer oder einen CYP3A4-Hemmer erhalten und eine Reduktion auf 160 mg, wenn sie sowohl einen CYP2D6- als auch einen CYP3A4-Hemmer erhalten. Nach Absetzen des CYP3A4-Inhibitors ist die jeweilige Dosierung wieder anzuheben.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Solifenacin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDie genannten Arzneistoffe hemmen das Cytochrom-P-450-Isoenzym CYP3A4, das den oxidativen Metabolismus von Solifenacin katalysiert. Die gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol (200 mg/Tag) erhöhte die Bioverfügbarkeit von Solifenacin auf das Doppelte; 400 mg/Tag um das Dreifache.
Verstärkte anticholinerge Wirkungen möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit einem starken CYP3A4-Inhibitor (Boceprevir, Cobicistat, Indinavir, Itraconazol Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) sind verstärkte Wirkungen von Solifenacin zu erwarten. Vor allem unerwünschte anticholinerge Effekte wie Erregung, Akkommodationsstörungen, Mydriasis, Mundtrockenheit, Obstipation, Tachykardie und Miktionsstörungen können häufiger und stärker auftreten.
Die gleichzeitige Behandlung mit Solifenacin und einem starken CYP3A4-Inhibitor ist bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (<= 30 ml/min) oder mässig eingeschränkter Leberfunktion kontraindiziert. Bei den übrigen Patienten beträgt bei gleichzeitiger Behandlung mit einem starken CYP3A4-Inhibitor die Höchstdosis von Solifenacin 5 mg täglich.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Digoxin und -Derivate - RitonavirEine Hemmung des Effluxtransporters P-Glycoprotein in der Niere oder in der Leber durch Ritonavir wird vermutet. Eine erhöhte Bioverfügbarkeit von Digoxin und eine verminderte renale und nicht-renale Clearance wurden gemessen. Eine Patientin unter Digoxin litt 3 Tage nach Beginn einer Behandlung mit zweimal täglich 200 mg Ritonavir unter Übelkeit und Erbrechen; ihre Digoxin-Plasmakonzentration betrug 5,6 ng/ml. Möglicherweise nehmen erhöhte Digoxin-Plasmakonzentrationen mit der Zeit durch Induktion von P-Glycoprotein wieder ab.
Verstärkte Wirkungen von Digoxin - Gefahr einer Digoxin-Intoxikation
Wenige Tage nach Beginn der gleichzeitigen Behandlung mit Ritonavir und Digoxin bzw. seinen Derivaten können Zeichen einer Digoxin-Intoxikation auftreten: Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Müdigkeit, Farbensehen, Gesichtsfeldausfälle, Herzrhythmusstörungen.
Bei Digoxin-behandelten Patienten soll, wenn sie zusätzlich Ritonavir erhalten, ihre Digoxin-Dosis auf etwa die Hälfte reduziert werden. Bei Patienten, die bereits mit Ritonavir behandelt werden, soll die Dosiseinstellung mit Digoxin vorsichtiger als üblich vorgenommen werden. Die Patienten sollen in jedem Fall mehrere Wochen sorgfältig auf verstärkte Digoxin-Wirkungen überwacht werden; eine Kontrolle der Digoxin-Plasmakonzentrationen ist ratsam.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Telithromycin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Telithromycin wird durch CYP3A4 katalysiert. Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken Inhibitoren dieses Enzyms wurden erhöhte Plasmakonzentrationen von Telithromycin gemessen. In einer Studie mit niereninsuffizienten Patienten erhöhte Ketoconazol, 400 mg täglich für 5 Tage, die Bioverfügbarkeit von Telithromycin, 800 mg täglich für 5 Tage, im Schnitt um das 2,7-Fache im Vergleich zu jungen gesunden Erwachsenen. Unter diesen Umständen ist das Risiko von QT-Zeit-Verlängerungen und Torsade de pointes erhöht, die dosisabhängig in seltenen Einzelfällen durch Telithromycin hervorgerufen werden können.
Verstärkte Wirkungen von Telithromycin möglich - Gefahr von Herzrhythmusstörungen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken Inhibitoren von CYP3A4 (Cobicistat, Fluconazol, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Voriconazol) wird ein erhöhtes Risiko von QT-Zeit-Verlängerungen durch Telithromycin erwartet. Bei Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, steigt das Risiko von ventrikulären Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes. Symptomatische Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle, Dyspnoe oder Tachykardie können auftreten.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion ist die gleichzeitige Behandlung mit Telithromycin und starken CYP-3A4-Inhibitoren kontraindiziert. Bei Patienten mit normaler oder nur mässig eingeschränkter Nierenfunktion sind bei dieser Kombinaton keine Massnahmen erforderlich.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Abemaciclib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeAbemaciclib wird hauptsächlich durch CYP3A4 metabolisiert. Starke CYP3A4-Inhibitoren können daher zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Abemaciclib und seinen aktiven Metaboliten führen.
Verstärkte Wirkungen von Abemaciclib möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren sind verstärkte Wirkungen von Abemaciclib nicht auszuschliessen.
Eine gleichzeitige Behandlung von Abemaciclib und starken CYP3A4-Inhibitoren wird generell nicht empfohlen, andernfalls muss die bisherige Dosierung von Abemaciclib angepasst werden: - Dosierung von zweimal täglich 200 mg: Senkung auf 100 mg zweimal täglich - Dosis bereits auf 100 mg zweimal täglich reduziert: Reduktion auf 50 mg zweimal täglich - Dosierung bereits auf 50 mg zweimal täglich reduziert: die Dosis von Abemaciclib kann unter sorgfältiger Beobachtung von Toxizitätsanzeichen beibehalten oder auf 50 mg einmal täglich reduziert oder abgesetzt werden. Die Dosis von Abemaciclib kann wieder auf die Dosis erhöht werden, die vor Beginn der Einnahme des CYP3A4-Inhibitors verwendet wurde, 3–5 Halbwertszeiten nach Absetzen des Inhibitors.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Repaglinid, Nateglinid - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Repaglinid wird vorwiegend über CYP2C8, aber auch über CYP3A4 metabolisiert. Daher kann die Clearance von Repaglinid durch Arzneimittel beeinträchtigt werden, die CYP2C8 oder CYP3A4 hemmen. Der relative Beitrag von CYP3A4 kann erhöht werden, wenn CYP2C8 gehemmt ist. Eine besonders starke Interaktion ist deshalb zu erwarten, wenn sowohl ein Inhibitor von CYP2C8 als auch ein Inhibitor von CYP3A4 während einer Repaglinid-Behandlung gegeben werden. Die Pharmakokinetik von Nateglinid scheint weniger durch CYP3A4-Inhibitoren beeinträchtigt zu werden als die von Repaglinid.
Verstärkte/verlängerte blutzuckersenkende Wirkung möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Repaglinid bzw. Nateglinid und starken CYP3A4-Inhibitoren (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin, Voriconazol) ist eine verstärkte bzw. verlängerte hypoglykämische Wirkung zu erwarten.
Ist während einer Therapie mit Repaglinid bzw. Nateglinid die Gabe einer der CYP3A4-Inhibitoren erforderlich, sollen die Blutglucose-Konzentrationen besonders sorgfältig überwacht und die Glinid-Dosen nach Bedarf gesenkt werden. Besondere Vorsicht gilt, wenn der Patient ausserdem mit einem CYP2C8-Hemmer behandelt wird. Eine eventuell verminderte Dosierung ist nach Absetzen des Enzyminhibitors wieder zu erhöhen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Fesoterodin, Desfesoterodin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeFesoterodin und sein aktiver Metabolit Desfesoterodin werden durch CYP3A4 und CYP2D6 oxidativ verstoffwechselt: Bei Hemmung von CYP3A4 durch gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol, 200 mg zweimal täglich, kam es bei schnellen CYP2D6-Metabolisierern zu einem Anstieg der Cmax bzw. AUC des aktiven Metaboliten von Fesoterodin um ca. das 2,0- bzw. 2,3-Fache, bei langsamen CYP2D6-Metabolisierern zu einer Zunahme um ca. das 2,1- bzw. 2,5-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Fesoterodin bzw. Desfesoterodin möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Atazanavir, Boceprevir, Cobicistat, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) können verstärkte unerwünschte Wirkungen von Fesoterodin bzw. Desfesoterodin auftreten. Dies sind vor allem anticholinerge Effekte wie Akkommodationsstörungen, Mydriasis, Mundtrockenheit, Obstipation, Tachykardie, Miktionsstörungen, Schweissminderung. Vor allem bei älteren Patienten können delirante Syndrome mit Verwirrtheit, Halluzinationen und Erregungszuständen sowie kognitive Störungen vorkommen.
Bei Patienten mit mässiger bis schwerer Nieren- oder Leberinsuffizienz ist die gleichzeitige Behandlung mit Fesoterodin bzw. Desfesoterodin und starken Inhibitoren von CYP3A4 kontraindiziert. Bei Patienten mit leichter Nieren- oder Leberinsuffizienz ist die gleichzeitige Behandlung mit Fesoterodin bzw. Desfesoterodin und starken Inhibitoren von CYP3A4 nicht empfohlen. Bei den übrigen Patienten soll die Tageshöchstdosis von Fesoterodin bzw. Desfesoterodin halbiert werden, wenn die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern nötig ist; die Tageshöchstdosis von Fesoterodin beträgt in diesem Fall 4 mg, die von Desfesoterodin 3,5 mg.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Warfarin - RitonavirVermutlich verstärkt Ritonavir den oxidativen Metabolismus von Warfarin durch Induktion der CYP2C9- und CYP1A2-Enzymaktivität. In Fallberichten traten verminderte Plasmakonzentrationen und Bioverfügbarkeiten von Warfarin während gleichzeitiger Lopinavir/Ritonavir-Therapie auf.
Erhöhte Thrombosegefahr durch verminderte blutgerinnungshemmende Wirkung von Warfarin
Ritonavir kann die blutgerinnungshemmende Wirkung von Warfarin vermindern, so dass die Thrombosegefahr steigt.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir sollen die Blutgerinnungsparameter (INR) besonders sorgfältig überwacht und bei Bedarf die Dosierungen angepasst werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Gluko- bzw. Mineralokortikoide - RitonavirWahrscheinlich hemmt Ritonavir den oxidativen Metabolismus der Gluko- bzw. Mineralokortikoide durch CYP3A4: Nach vier- bzw. 14-tägiger Ritonavir-Behandlung (200 mg zweimal täglich) wurde nach Einzelgaben von 20 mg Prednison eine um 37 % bzw. 29 % erhöhte Bioverfügbarkeit des Prednison-Metaboliten Prednisolon gefunden. Fallberichte über adrenale Suppression nach gleichzeitiger Behandlung mit Triamcinolon bzw. Prednisolon liegen vor, auch nach intraartikulärer Anwendung.
Verstärkte Wirkungen der Gluko- bzw. Mineralokortikoide möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Ritonavir kann die Wirkungen der Gluko- bzw. Mineralokortikoide (Betamethason, Budesonid, Cloprednol, Dexamethason, Hydrocortison, Methylprednisolon, Prednisolon, Prednison, Triamcinolon, Fludrocortison) verstärken. Bereits nach einer Woche können Symptome des Cushing-Syndroms auftreten (z. B. Hypertonie, Hyperglykämie, Osteoporose, Myopathie); meist entwickelten sich die Symptome aber nach mehrwöchiger gleichzeitiger Behandlung.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir wird eine sorgfältige Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der unerwünschten Wirkungen der Gluko- bzw. Mineralokortikoide empfohlen; Dosisreduktionen können nötig werden. Beim Absetzen des Gluko- bzw. Mineralokortikoide ist ein Ausschleichen ratsam, da eine akute Nebennierenrindeninsuffizienz auftreten könnte.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Lamotrigin - UGT (UDP-Glucuronyltransferase)-InduktorenLamotrigin wird überwiegend durch UDP-Glucuronyltransferasen (UGT1A4) zu seinen Glucuroniden verstoffwechselt. UGT-Induktoren können daher die Elimination von Lamotrigin beschleunigen und seine Wirksamkeit vermindern. In einer Studie mit gesunden Probanden senkte Lopinavir/Ritonavir die Plasmakonzentrationen von Lamotrigin um etwa die Hälfte.
Verminderte Anfallskontrolle möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Arzneistoffen, die die UDP-Glucuronyltransferasen (UGT) induzieren (Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Rifampicin, Ritonavir), kann die antikonvulsive Wirksamkeit von Lamotrigin beeinträchtigen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit den aufgeführten UGT-Induktoren (ohne gleichzeitige Behandlung mit Valproinsäure) soll die Dosis von Lamotrigin etwa verdoppelt werden: Erwachsene erhalten 200-400 mg/Tag, aufgeteilt in zwei Einzeldosen als Erhaltungsdosis. Zum Erreichen der Erhaltungsdosis kann die Dosis alle 1-2 Wochen um maximal 100 mg erhöht werden, beginnend in den ersten zwei Wochen mit 50 mg einmal täglich. Kinder von 2-12 Jahren erhalten 5-15 mg/kg Körpergewicht pro Tag als Erhaltungsdosis. Zum Erreichen der Erhaltungsdosis kann die Dosis alle 1-2 Wochen um maximal 1,2 mg/kg pro Tag erhöht werden, bis maximal 400 mg/Tag. Begonnen wird mit 0.6 mg/kg pro Tag. Es ist ratsam, die Lamotrigin-Plasmakonzentrationen vor und 2 Wochen nach Beginn oder Beendigung der Behandlung mit UGT-Induktoren zu kontrollieren und die Lamotrigin-Dosis nach Bedarf anzupassen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Boceprevir - HIV-Protease-InhibitorenDer Mechanismus ist nicht bekannt. In einer Studie mit 39 Probanden wurden bei gleichzeitiger Behandlung verminderte Bioverfügbarkeiten von Atazanavir, Lopinavir und Darunavir um etwa 30 bis 50 % gemessen. Die gleichzeitige Behandlung mit Atazanavir/Ritonavir beeinflusste die Kinetik von Boceprevir nicht, jedoch verminderten Lopinavir/Ritonavir und Darunavir/Ritonavir die Bioverfügbarkeit von Boceprevir im Schnitt um 45 bzw. 32 %.
Verminderte antivirale Wirksamkeiten
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Boceprevir und einem Ritonavir-enthaltenden Anti-HIV-Regime kann die antivirale Wirksamkeit sowohl gegen Hepatitis C als auch gegen HIV beeinträchtigt sein.
Die gleichzeitige Behandlung mit Boceprevir und Ritonavir-enthaltenden Anti-HIV-Regimes mit Lopinavir oder Darunavir wird nicht empfohlen. Die gleichzeitige Behandlung mit Boceprevir und Atazanavir/Ritonavir kann im Einzelfall bei Patienten mit supprimierter HIV-Viruslast erwogen werden, bei denen kein Verdacht auf eine Resistenz des HIV-Stammes gegen die HIV-Proteasehemmer besteht. Patienten, die Boceprevir und Ritonavir erhalten, sollen sorgfältig auf die antivirale Wirksamkeit sowohl gegen Hepatitis C als auch gegen HIV überwacht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Ivacaftor - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeIvacaftor ist ein Substrat von CYP3A4, so dass dessen oxidativer Metabolismus durch CYP3A4-Inhibitoren gehemmt wird. Die gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol erhöhte die Bioverfügbarkeit von Ivacaftor um ca. das 8,5-Fache. Die Bioverfügbarkeit des aktiven M1-Metaboliten Hydroxymethyl-Ivacaftor wurde um ca. das 1,7-Fache erhöht. Die gleichzeitige Behandlung mit Itraconazol erhöhte die Bioverfügbarkeit von Ivacaftor um ca. das 15,6-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Ivacaftor möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken Inhibitoren von CYP3A4 (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Diltiazem, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) werden eine erhöhte Bioverfügbarkeit und verstärkte Wirkungen von Ivacaftor befürchtet.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren wird empfohlen, bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren die Dosierung von Ivacaftor von 150 mg (1 Tablette) alle 12 Stunden auf 150 mg zweimal wöchentlich zu verringern; bei kleineren Kindern (Granulat) gelten entsprechende Dosisreduktionen (siehe Fachinformationen). Bei Behandlung mit Tezacaftor/Ivacaftor und starken CYP3A4-Hemmern ist die Morgendosis auf eine Tablette zweimal wöchentlich mit einem Abstand von 3 bis 4 Tagen zu reduzieren und die Abenddosis von Ivacaftor entfällt.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Ruxolitinib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Ruxolitinib wird zu über 50 % durch CYP3A4 katalysiert, zum Teil auch durch CYP2C9. Inhibitoren dieser Enzyme können daher die Bioverfügbarkeit von Ruxolitinib erhöhen: Bei gesunden Probanden steigerte Ketoconazol die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von 10 mg Ruxolitinib im Schnitt um 91%; die Halbwertszeit wurde von ca. 3,7 Stunden auf ca. 5 Stunden verlängert.
Verstärkte Wirkungen von Ruxolitinib möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit den genannten Enzyminhibitoren kann die Wirkungen von Ruxolitinib verstärken. Die gravierendste Folge einer Überdosierung von Ruxolitinib ist eine verstärkte Knochenmarkdepression mit Leukopenie, Anämie und Thrombozytopenie.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (z. B. Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Conivaptan, Indinavir, Itraconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) oder dem CYP3A4/CYP2C9-Inhibitor Fluconazol soll die Dosierung von Ruxolitinib auf die Hälfte reduziert werden. Die gleichzeitige Behandlung mit Fluconazol-Dosen von mehr als 200 mg täglich ist zu vermeiden. Das Blutbild soll etwa zweimal wöchentlich auf Zytopenien überprüft und die Patienten auf verstärkte Wirkungen von Ruxolitinib überwacht werden. Die Dosierung ist unter Beachtung von Wirksamkeit und Verträglichkeit anzupassen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Vedotin - Inhibitoren von CYP3A4 bzw. P-GlycoproteinVedotin ist ein Substrat von CYP3A4 und P-Glycoprotein: Daher können starke CYP3A4- und P-Glycoprotein-Inhibitoren seinen oxidativen Metabolismus hemmen. Die gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol erhöhte die AUC von Vedotin um ca. 73 %.
Verstärkte Wirkungen von Vedotin möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit dem Antikörper-Drug-Konjugat Brentuximab vedotin und starken CYP3A4- und P-Glycoprotein-Inhibitoren wie Ketoconazol sind verstärkte unerwünschte Wirkungen des Mitosehemmers Vedotin (Monomethyl-Auristatin E, MMAE) nicht auszuschliessen. Neuropathien und Blutbildschäden, vor allem Neutropenien, können vermehrt auftreten.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit einem starken CYP3A4- und P-Glycoprotein-Inhibitor unumgänglich, müssen die Patienten besonders sorgfältig auf unerwünschte Wirkungen überwacht werden. Entwickelt sich eine höhergradige Neutropenie oder eine Neuropathie, sind die Dosen zu reduzieren bzw. die Dosierungsintervalle zu verlängern, bis die Toxizität wieder zurückgegangen ist.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Deferasirox - UGT (UDP-Glucuronyltransferase)-InduktorenDeferasirox wird hauptsächlich durch UGT1A1 und in geringerem Ausmass durch UGT1A3 glucuronidiert. In einer Studie an gesunden Probanden verringerte die Einnahme des starken UGT-Induktors Rifampicin (wiederholte Gabe von 600 mg/Tag) die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von 30 mg/kg Deferasirox im Schnitt um 44 %.
Verminderte Wirksamkeit von Deferasirox möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken Induktoren von UDP-Glucuronyltransferasen (UGT) wie Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Primidon oder Ritonavir kann möglicherweise die Wirksamkeit von Deferasirox beeinträchtigen.
Während einer gleichzeitigen Behandlung mit Deferasirox und einem starken UGT-Induktor soll das Serumferritin des Patienten überwacht und die Dosis von Deferasirox nach Bedarf erhöht werden. Nach dem Absetzen der Begleittherapie ist eine erhöhte Dosis bedarfsgerecht wieder zu senken.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
BCRP-Substrate - BCRP-InhibitorenInhibitoren des Efflux-Transporters BCRP (Breast Cancer Resistance Protein) können möglicherweise die Elimination von BCRP-Substraten hemmen und damit deren Wirkungen verstärken. Eine Einzeldosis Rolapitant 180 mg verdoppelte etwa die Cmax und AUC von Sulfasalazin.
Verstärkte Wirkungen der BCRP-Substrate möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit BCRP-Inhibitoren (Afatinib, Alectinib, Dasabuvir, Ketoconazol, Lapatinib, Olaparib, Osimertinib, Paritaprevir, Regorafenib, Ritonavir, Rolapitant, Safinamid, Tafamidis, Tedizolid, Vemurafenib, Vismodegib) kann die Wirkungen von BCRP-Substraten möglicherweise verstärken.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit den genannten BCRP-Inhibitoren und BCRP-Substraten (Daunorubicin, Doxorubicin, Methotrexat, Topotecan, Sulfasalazin) sollen die Patienten klinisch überwacht werden. Die Dosierung der BCRP-Substrate ist nach Bedarf zu reduzieren.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Tofacitinib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Tofacitinib wird überwiegend durch CYP3A4, zu einem geringen Anteil auch durch CYP2C19 katalysiert. Starke Inhibitoren von CYP3A4 können den oxidativen Metabolismus von Tofacitinib durch dieses Isoenzym hemmen. Die gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol erhöhte die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis Tofacitinib im Schnitt um 103 %. Die gleichzeitige Behandlung mit dem CYP3A4/CYP2C19-Inhibitor Fluconazol erhöhte die Bioverfügbarkeit von Tofacitinib im Mittel um 79 %.
Verstärkte Wirkungen von Tofacitinib möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit einem starken CYP3A4-Inhibitor (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Fluconazol, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) kann möglicherweise die Wirkungen des JAK-Kinase-Inhibitors Tofacitinib verstärken. Damit kann zum Beispiel das vermehrte Auftreten von Infektionen verbunden sein.
Bei Patienten, die einen starken CYP3A4-Hemmer erhalten, soll die Dosierung von zweimal täglich 5 mg Tofacitinib auf einmal täglich 5 mg verringert werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Afatinib - P-Glycoprotein-InhibitorenDer Efflux-Transporter P-Glycoprotein vermittelt den Transport von P-Glycoprotein-Substraten wie Afatinib in das Blut, in die renalen Tubuli und in den Darm. Wird der Efflux-Transporter gehemmt, kann die Clearance der P-Glycoprotein-Substrate vermindert sein.
Verstärkte Wirkungen von Afatinib
Bei gleichzeitiger Behandlung mit P-Glycoprotein-Inhibitoren (Amiodaron, Chinidin, Ciclosporin, Dronedaron, Erythromycin, Itraconazol, Ketoconazol, Ritonavir, Saquinavir, Tacrolimus, Verapamil) können verstärkte Wirkungen von Afatinib auftreten. Bei Überdosierung von Afatinib sind hauptsächlich gastrointestinale Störungen bzw. Hautreaktionen zu erwarten.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit einem P-Glycoprotein-Inhibitor erforderlich, soll dieser zeitlich möglichst weit getrennt von Afatinib eingenommen werden. Je nach Einnahmemodus des P-Glycoprotein-Inhibitors werden Abstände von 6 bzw. 12 Stunden empfohlen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Trastuzumab Emtansin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeTrastuzumab emtansin ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat mit dem humanisierten monoklonalen IgG-Antikörper Trastuzumab, der über einen Thioether-Linker kovalent an DM1, einen Mikrotubuli-Hemmer, gebunden ist. Emtansin ist die Kombination aus Linker und DM1. In-vitro-Studien lassen darauf schliessen, dass das zytotoxische DM1 hauptsächlich über CYP3A4 verstoffwechselt wird. Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Hemmern sind demnach erhöhte Plasmakonzentrationen an DM1 zu erwarten.
Verstärkte Toxizität von Trastuzumab Emtansin möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern (Atazanavir, Boceprevir, Clarithromycin, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol, Cobicistat) wird eine erhöhte Toxizität von Trastuzumab emtansin befürchtet.
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern und Trastuzumab emtansin soll vermieden werden. Alternative Arzneimittel ohne oder mit geringem Potenzial zur CYP3A4-Hemmung sollen bevorzugt werden. Ist die Behandlung mit einem starken CYP3A4-Hemmer unvermeidlich, soll die Behandlung mit Trastuzumab emtansin möglichst aufgeschoben werden, bis der CYP3A4-Hemmer eliminiert ist (ungefähr 3 Eliminationshalbwertszeiten). Wenn gleichzeitig mit einem starken CYP3A4-Hemmer behandelt wird und eine Behandlung mit Trastuzumab emtansin nicht verschoben werden kann, sollen die Patientinnen engmaschig auf unerwünschte Wirkungen überwacht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Atorvastatin, Rosuvastatin - HIV-Protease-InhibitorenDie HIV-Protease-Inhibitoren hemmen CYP3A4 und damit den oxidativen Metabolismus von Atorvastatin. Die Erhöhung der Plasmakonzentration von Rosuvastatin beruht vermutlich auf einer Hemmung von Anionentransportern wie OATP1B1. Der Metabolismus von Fluvastatin wird durch CYP2C9 katalysiert, so dass die Wechselwirkung für dieses Statin nicht erwartet wird. Pravastatin wird nur in geringem Ausmass durch CYP3A4 abgebaut und ist daher wahrscheinlich nicht von der Interaktion betroffen.
Erhöhtes Risiko von Myopathie und Rhabdomyolyse
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Atorvastatin oder Rosuvastatin und HIV-Protease-Inhibitoren ist das Risiko seltener, schwerer UAW der Statine wie Myopathie und Rhabdomyolyse mit Nierenversagen erhöht. Symptome sind Muskelschwäche und Myalgien, dunkel gefärbter Urin sowie massiv erhöhte Creatinkinase-Werte (10- bis 100-fach und mehr). Diese UAW können sich einige Tage nach Beginn der gleichzeitigen Behandlung, aber auch im späteren Therapieverlauf manifestieren.
Bei Patienten, die einen HIV-Protease-Hemmer erhalten, sollen als Cholesterol-Synthese-Hemmer bevorzugt Fluvastatin, Pitavastatin oder Pravastatin eingesetzt werden. Atorvastatin und Rosuvastatin sind zu vermeiden oder mit Vorsicht und in geringst möglicher, angepasster Dosierung und unter engmaschiger Überwachung anzuwenden. Patienten sollen über das Risiko der Myopathie informiert werden und bei Myopathie-Symptomen umgehend einen Arzt aufsuchen. Bei einem Anstieg der Creatinkinase-Werte auf mehr als das Zehnfache des oberen Normwertes (ab etwa 2000 U/l) oder intolerablen Muskelbeschwerden muss das Statin abgesetzt werden
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Delamanid - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDie genannten starken CYP3A4-Inhibitoren hemmen vermutlich den oxidativen Metabolismus des CYP3A4-Substrats Delamanid. Die gleichzeitige Behandlung mit Lopinavir/Ritonavir erhöhte die Bioverfügbarkeit des Delamanid-Metaboliten DM-6705 im Schnitt um 30 %. Dieser Metabolit wird mit einer QTc-Verlängerung in Zusammenhang gebracht.
Verstärkte Delamanid-Wirkungen möglich - Gefahr von Herzrhythmusstörungen
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Cobicistat, Conivaptan, Diltiazem, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Voriconazol) kann die Plasmakonzentrationen von Delamanid erhöhen. Verstärkte und vermehrte unerwünschte Wirkungen von Delamanid, vor allem verlängerte QT-Intervalle und ventrikuläre Tachykardien (Torsade de pointes) mit symptomatischen Ohnmachtsanfällen und Herzstillstand sind unter diesen Umständen nicht auszuschliessen.
Wenn die gleichzeitige Behandlung mit Delamanid und einem starken CYP3A4-Inhibitor für unumgänglich gehalten wird, ist es empfehlenswert, während des gesamten Zeitraums der gleichzeitigen Behandlung sehr häufig das EKG zu kontrollieren.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Atovaquon - RitonavirDie gleichzeitige Behandlung mit Lopinavir/Ritonavir bzw. Atazanavir/Ritonavir verringerte die Bioverfügbarkeit von Atovaquon im Schnitt auf 26 % bzw. 54 %, vermutlich durch Induktion der Glucuronidierung. In einer weiteren Studie hatte Atazanavir/Ritonavir keinen signifkanten Einfluss auf die Atovaquon-Konzentration oder die AUC.
Verminderte Wirksamkeit von Atovaquon/Proguanil möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder als antiretrovirales Arzneimittel kann möglicherweise die Wirksamkeit von Atovaquon/Proguanil gegen Malaria beeinträchtigen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Atovaquon/Proguanil und Ritonavir soll möglichst vermieden werden. Ist sie dennoch nötig, wird eine sorgfältige Überwachung der Atovaquon-Plasmakonzentrationen bzw. der Wirksamkeit gegen Malaria empfohlen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Bosutinib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starke oder mässigeCYP3A4-Inhibitoren hemmen den oxidativen Metabolismus des CYP3A4-Substrats Bosutinib. 400 mg Ketoconazol erhöhten die Bioverfügbarkeit von Bosutinib im Schnitt 8,6-fach.
Verstärkte Wirkungen von Bosutinib möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken bzw. mässigen CYP3A4-Hemmern (Aprepitant, Atazanavir, Boceprevir, Cobicistat, Crizotinib, Darunavir, Diltiazem, Dronedaron, Fluconazol, Fosamprenavir, Fosaprepitant, Idelalisib, Imatinib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Telaprevir, Verapamil, Voriconazol) kann die Wirkungen von Bosutinib verstärken. Häufige dosis- bzw. konzentrationsabhängige unerwünschte Wirkungen von Bosutinib sind u.a. gastrointestinale Störungen (Übelkeit, Diarrhoe), Hautausschläge, Blutbildschäden und Leberfunktionsstörungen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Bosutinib und den genannten CYP3A4-Hemmern ist möglichst zu vermeiden. Nach Möglichkeit soll auf ein Alternativarzneimittel ohne oder mit nur minimalem CYP3A4-Hemmpotenzial ausgewichen werden. Muss dennoch ein starker bzw. mässiger CYP3A4-Inhibitor gegeben werden, ist eine Unterbrechung der Bosutinib-Behandlung oder eine Dosisreduktion in Betracht zu ziehen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Ibrutinib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Ibrutinib wird überwiegend durch CYP3A4 katalysiert. Starke CYP3A4-Hemmer können daher den Metabolismus von Ibrutinib hemmen und die Plasmakonzentrationen erhöhen: Die gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol erhöhte bei 18 Probanden die Bioverfügbarkeit von Ibrutinib um ca. das 24-Fache. Bei Patienten mit B-Zell-Malignomen erhöhte die gleichzeitige Anwendung mit Voriconazol die Plasmakonzentration von Ibrutinib um ca. das 6,7-Fache und die AUC um ca. das 5,7-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Ibrutinib möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) werden verstärkte Wirkungen von Ibrutinib befürchtet. Blutungskomplikationen, Blutbildschäden und Herzrhythmusstörungen stehen bei Ibrutinib im Vordergrund.
Die gleichzeitige Behandlung mit Ibrutinib und starken CYP3A4-Hemmern soll vermieden werden. Wenn der Nutzen der gleichzeitigen Behandlung mit einem starken CYP3A4-Hemmer das Risiko überwiegt, ist die Dosis von Ibrutinib auf 140 mg (eine Kapsel) zu reduzieren oder die Behandlung vorübergehend für 7 Tage oder kürzer zu unterbrechen. Die Patienten sollen sorgfältig auf toxische Symptome überwacht werden; bei Bedarf sind die Empfehlungen zur Dosismodifikation in der aktuellen Fachinformation zu beachten.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Benzodiazepine - RitonavirRitonavir kann den oxidativen Metabolismus von Benzodiazepinen hemmen, die durch CYP3A4 verstoffwechselt werden. Allerdings sind Wechselwirkungen mit Ritonavir komplex: Ausser einer CYP3A4-Hemmung kann - seltener - auch eine CYP3A4-Induktion vorkommen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir wurde initial ein starker Konzentrationsanstieg von Alprazolam gemessen, gefolgt von verminderten Plasmakonzentrationen bei chronischer Anwendung infolge einer Enzyminduktion (CYP3A4) durch Ritonavir.
Verstärkte zentraldämpfende Wirkungen der Benzodiazepine
Die gleichzeitige Behandlung mit Ritonavir kann die zentral- und atemdepressiven Wirkungen der oxidativ metabolisierten Benzodiazepine (Alprazolam, Diazepam, Flunitrazepam, Brotizolam, Nitrazepam, Prazepam) vermehren, verstärken und verlängern: Schläfrigkeit, Benommenheit, Sehstörungen, Blutdruckabfall, Gang- und Bewegungsunsicherheit, Muskelschwäche, flache, verlangsamte Atmung.
Die betroffenen Benzodiazepine sollen während einer Therapie mit Ritonavir möglichst vermieden werden. Werden sie dennoch eingesetzt, sind die Patienten sorgfältig auf verstärkte zentraldämpfende und atemdepressive Effekte zu überwachen; eine Dosisreduktion des Benzodiazepins kann erforderlich werden. Bei Alprazolam gilt dies nur in den ersten Tagen der Behandlung. Alternative Benzodiazepine sind Oxazepam, Lorazepam, Lormetazepam und Temazepam, die durch Konjugation mit Glucuronsäure verstoffwechselt werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Opioide - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Die genannten Opioide sind CYP3A4-Substrate, so dass bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren erhöhte Plasmakonzentrationen zu erwarten sind. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Atazanavir bzw. Atazanavir/Ritonavir war die Bioverfügbarkeit von Buprenorphin und seinem aktiven Metaboliten Norbuprenorphin etwa verdoppelt. Die viertägige Einnahme von 800 mg Telithromycin erhöhte die AUC von peroralem Oxycodon im Mittel auf das 1,8-Fache.
Verstärkte Opioid-Wirkungen möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren werden verstärkte Wirkungen derjenigen Opioide erwartet, die durch CYP3A4 metabolisiert werden (Buprenorphin, Oxycodon, Piritramid, Tilidin, Tramadol). Unerwünschte Wirkungen von Opioiden sind z.B. Atemdepression, Sedierung, Euphorie, Obstipation, Miosis, Blasenentleerungsstörung, Gallenkolik, Hypotonie, Bradykardie, Muskelrigidität und Juckreiz.
Patienten, die gleichzeitig mit CYP3A4-Inhibitoren (Atazanavir, Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Erythromycin, Indinavir, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin) behandelt werden, sollen sorgfältig auf eventuell verstärkte Opioid-Wirkungen beobachtet werden; eine Dosisreduktion kann erforderlich sein.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Midazolam - RitonavirRitonavir kann den oxidativen Metabolismus von Midazolam durch CYP3A4 hemmen. Die orale Applikation ist hiervon stärker betroffen, da diese einen hohen First-pass-Effekt aufweist. Aber auch bei parenteraler Gabe wird ein Anstieg der Bioverfügbarkeit auf ein Mehrfaches erwartet. Lopinavir/Ritonavir, 400/100 mg zweimal täglich, reduzierte die Clearance von intravenösem Midazolam im Schnitt um 77 % und erhöhte die AUC im Schnitt um das 4-Fache.
Verstärkte bzw. verlängerte Sedation, Atemdepression
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir können verstärkte und verlängerte Wirkungen von Midazolam auftreten - auch bei parenteraler Gabe. Eine starke, verlängerte Sedation und eine Atemdepression können auftreten. In einer klinischen Studie mit 241 HIV-Patienten war die Inzidenz von verlängerter Sedatation nach einer Bronchoskopie unter intravenösem Midazolam durch die gleichzeitige Gabe von Ritonavir erhöht (9,8 % vs. 1,58 %).
Wird Midazolam parenteral gleichzeitig mit Ritonavir angewandt, so soll dies auf einer Intensivstation oder in einer ähnlichen Einrichtung geschehen, in der sichergestellt ist, dass der Patient engmaschig überwacht und im Falle von Atemdepression und/oder verlängerter Sedierung entsprechend behandelt wird. Zeitversetzte Dosierung und Dosisanpassung sind zu erwägen, vor allem wenn mehr als eine Einzelgabe Midazolam intravenös appliziert wird.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Ceritinib - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Es wird erwartet, dass starke CYP3A4-Inhibitoren den oxidativen Metabolismus des CYP3A4-Substrats Ceritinib hemmen und dessen Bioverfügbarkeit erhöhen. Nach Herstellerangaben erhöhte Ketoconazol, 200 mg zweimal täglich über 14 Tage, die AUC einer 450-mg-Einzeldosis Ceritinib (nüchtern) bei gesunden Probanden im Schnitt auf das 2,9-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Ceritinib möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Boceprevir, Cobicistat, Diltiazem, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Telaprevir, Voriconazol) werden verstärkte Wirkungen des Proteinkinase-Hemmers Ceritinib erwartet. Vor allem ist zu beachten, dass das Risiko für QT-Zeit-Verlängerung und damit einhergehend von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes) erhöht wird. Weitere häufige dosis- bzw. konzentrationsabhängige unerwünschte Wirkungen der Proteinkinase-Inhibitoren sind gastrointestinale Störungen (Übelkeit, Diarrhoe), Hautausschläge und Leberfunktionsstörungen.
Wenn sich die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren nicht vermeiden lässt, ist die Ceritinib-Dosis um etwa ein Drittel zu reduzieren. Dabei ist auf das nächste Vielfache einer Dosis von 150 mg zu runden. Nach Absetzen eines starken CYP3A4-Inhibitors ist die Ceritinib-Dosis wieder zu erhöhen. Die empfohlene Tagesdosis von Ceritinib beim nicht-kleinzelligen, ALK-positiven Bronchialkarzinom beträgt 750 mg; das entspricht 5 Kapseln a 150 mg, die gleichzeitig eingenommen werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Tolvaptan - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Der oxidative Metabolismus des CYP3A4-Substrats Tolvaptan wird durch CYP3A4-Inhibitoren gehemmt. Ketoconazol bewirkte einen ca. 440%igen Anstieg der Bioverfügbarkeit und einen ca. 248%igen Anstieg der maximalen Plasmakonzentration von Tolvaptan. Fluconazol bewirkte einen ca. 200%igen Anstieg der Bioverfügbarkeit und einen ca. 80%igen Anstieg der maximalen Plasmakonzentration von Tolvaptan.
Verstärkte Wirkungen von Tolvaptan
Die gleichzeitige Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren kann die Wirkungen von Tolvaptan verstärken (Polyurie, Durst und Dehydratation/Hypovolämie, Anstieg der Natriumkonzentration im Serum).
Bei gleichzeitiger Behandlung mit einem CYP3A4-Inhibitor soll die Tolvaptan-Dosierung verringert werden. Die genauen Dosisanpassungen gibt der Hersteller von Tolvaptan in der Fachinformation an.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Sonidegib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeCYP3A4-Inhibitoren hemmen den oxidativen Metabolismus von Sonidegib, der zum grossen Teil durch CYP3A4 katalysiert wird. Die gleichzeitige Gabe einer 800-mg-Einzeldosis von Sonidegib mit Ketoconazol (200 mg zweimal täglich während 14 Tagen) erhöhte bei gesunden Probanden die Bioverfügbarkeit von Sonidegib ca. 2,25-fach.
Verstärkte Wirkungen von Sonidegib
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Diltiazem, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) sind erhöhte Plasmakonzentrationen von Sonidegib zu erwarten. Zu den unerwünschten Wirkungen von Sonidegib gehören u. a. Creatinkinase-Erhöhungen und Myopathien mit Muskelschmerzen, Krämpfen und Muskelschwäche.
Die gleichzeitige Behandlung mit Sonidegib und starken CYP3A4-Inhibitoren soll vermieden werden. Ist dies nicht möglich, sollen die Patienten sorgfältig auf unerwünschte Wirkungen überwacht werden. Treten muskuläre Symptome auf, sollen die je nach Grad der Creatinkinase-Erhöhung abgestuften Empfehlungen des Herstellers von Sonidegib zu Dosismodifkationen und Überwachung befolgt werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Piperaquin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeStarke CYP3A4-Inhibitoren hemmen den oxidativen Metabolismus des CYP3A4-Substrats Piperaquin. Eine perorale Einzeldosis Clarithromycin mit einer Einzeldosis Piperaquin/Artenimol (peroral) erhöhte die Piperaquin-AUC moderat (<= 2-fach).
Verstärkte unerwünschte Wirkungen von Piperaquin - QT-Zeit-Verlängerung
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Atazanavir, Boceprevir, Cobicistat, Conivaptan, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Verapamil, Voriconazol) kann die Wirkungen von Piperaquin verstärken. Unerwünschte Wirkungen, vor allem QT-Zeit-Verlängerungen mit dem Risiko von Torsade de pointes, können vermehrt bzw. verstärkt auftreten.
Die gleichzeitige Behandlung mit Piperaquin/Artenimol und starken CYP3A4-Inhibitoren wird nicht empfohlen; alternative Arzneimittel sind vorzuziehen. Ist die gleichzeitige Behandlung unumgänglich, soll eine EKG-Überwachung erwogen werden. Piperaquin hat eine lange Halbwertszeit von ca. 20 Tagen, so dass diese Interaktion auch nach dem Ende der Behandlung relevant sein kann.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Panobinostat - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeStarke CYP3A4-Inhibitoren hemmen den oxidativen Metabolismus des CYP3A4-Substrats Panobinostat: Ketoconazol erhöhte die maximale Plasmakonzentration und die Bioverfügbarkeit einer 20-mg-Einzedosis von Panobinostat im Schnitt um das 1,6- bzw. 1,8-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Panobinostat
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Conivaptan, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) werden verstärkte Wirkungen von Panobinostat erwartet, wie etwa gastrointestinale Beschwerden (Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, Anorexie) und hämatologische Störungen (Thrombozytopenie, Panzytopenie).
Bei Patienten, die gleichzeitig starke CYP3A4-Hemmer erhalten, soll die Panobinostat-Dosis von 20 mg auf 10 mg verringert werden. Wenn eine dauerhafte Behandlung mit einem starken CYP3A4-Hemmer nötig ist, kann die Dosis je nach Verträglichkeit wieder auf 15 mg Panobinostat erhöht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Guanfacin - Enzyminhibitoren (CYP3A4)CYP3A4-Inhibitoren hemmen den oxidativen Metabolismus des CYP3A4-Substrats Guanfacin. Die gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol erhöhte die Bioverfügbarkeit von Guanfacin etwa um das 3-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Guanfacin
Die gleichzeitige Behandlung mit mässigen oder starken CYP3A4-Inhibitoren (Aprepitant, Atazanavir, Boceprevir, Ciprofloxacin, Clarithromycin, Cobicistat, Crizotinib, Diltiazem, Erythromycin, Fluconazol, Fosamprenavir, Imatinib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Verapamil) kann unerwünschte Wirkungen von Guanfacin wie Blutdruckabfall, Bradykardie, Sedierung und Somnolenz verstärken.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken oder mässigen CYP3A4-Inhibitoren wird eine Reduktion der Guanfacin-Dosis um 50 % empfohlen; eine weitere Dosisreduktion kann erforderlich werden. Nach dem Absetzen des CYP3A4-Inhibitors ist die Guanfacin-Dosis nach Bedarf wieder zu erhöhen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Olaparib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeInhibitoren von CYP3A4 können den oxidativen Metabolismus von Olaparib hemmen: Der starke CYP3A4-Hemmer Itraconazol erhöhte die Cmax von Olaparib um 42% und die AUC um 170%.
Verstärkte Wirkungen von Olaparib möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren sind verstärkte Wirkungen von Olaparib nicht auszuschliessen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Olaparib und starken CYP3A4-Inhibitoren wird im Allgemeinen nicht empfohlen, andernfalls soll die Dosierung von Olaparib reduziert werden. Filmtabletten: Die Dosierung wird auf 2mal täglich 100 mg reduziert. Kapseln: Die Dosierung wird auf 2mal täglich 150 mg reduziert.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Venetoclax - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeHemmung von CYP3A4: 400 mg Ketoconazol, einmal täglich über 7 Tage, erhöhte die AUC von Venetoclax bei 11 Patienten im Schnitt um das 6,4-Fache. Ritonavir, 50 mg einmal täglich über 14 Tage, erhöhte die AUC von Venetoclax bei 6 gesunden Probanden ca. um das 7,9-Fache. Andere starke CYP3A4-Inhibitoren können die AUC von Venetoclax voraussichtlich um ca. das 5,8- bis 7,8-Fache erhöhen.
Erhöhtes Risiko eines Tumorlyse-Syndroms
Wird zu Beginn oder während der Aufdosierungsphase einer Venetoclax-Behandlung zusätzlich mit einem starken CYP3A4-Hemmer (Clarithromycin, Cobicistat, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin, Voriconazol) behandelt, ist das Risiko eines Tumorlyse-Syndroms erhöht (u. a. Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen, Verwirrtheit, Kurzatmigkeit, Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen, dunkler oder trüber Urin, Müdigkeit, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Bauchschmerzen).
Zu Beginn und während der Aufdosierungsphase einer Venetoclax-Behandlung ist die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern kontraindiziert. Wenn die Aufdosierungsphase abgeschlossen und eine stabile Tagesdosis von Venetoclax erreicht ist, soll bei Beginn einer gleichzeitigen Behandlung mit einem starken CYP3A4-Hemmer die Venetoclax-Dosis um 75 % gesenkt werden. Die Patienten sollen besonders sorgfältig auf Zeichen eines Tumorlyse-Syndroms überwacht werden: weitere Dosisanpassungen können nötig werden. 2-3 Tage nach Absetzen des CYP3A4-Hemmers soll Venetoclax wieder wie vor Beginn der Behandlung mit dem CYP3A4-Hemmer dosiert werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Bedaquilin - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Der oxidative Metabolismus des CYP3A4-Substrats Bedaquilin wird durch CYP3A4-Hemmer beeinträchtigt: Der starke CYP3A4-Hemmer Ketoconazol, 400 mg täglich über 3 Tage, erhöhte die AUC von Bedaquilin, 400 mg täglich über 14 Tage, bei gesunden Probanden im Schnitt um 22 %. Bei längerer gleichzeitiger Behandlung mit Ketoconazol oder anderen CYP3A4-Hemmern könnte der Effekt auf Bedaquilin stärker ausfallen.
Verstärkte Wirkungen von Bedaquilin möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken oder mässigen CYP3A4-Inhibitoren (Aprepitant, Boceprevir, Ciclosporin, Cimetidin, Ciprofloxacin, Clarithromycin, Cobicistat, Conivaptan, Crizotinib, Diltiazem, Dronedaron, Erythromycin, Fluconazol, Idelalisib, Imatinib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Telaprevir, Verapamil, Voriconazol) kann die Wirkungen von Bedaquilin möglicherweise verstärken (Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, QT-Zeit-Verlängerung, Arthralgie, Myalgie, Transaminasenanstieg).
Die gleichzeitige Behandlung mit Bedaquilin und starken oder mässigen CYP3A4-Inhibitoren über mehr als 14 aufeinander folgende Tage soll vermieden werden. Wenn die gleichzeitige Behandlung erforderlich ist, wird eine häufigere Kontrolle von EKG und Transaminasen empfohlen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Tenofovirdisoproxil - Ritonavir, CobicistatAdditive nephrotoxische Effekte.
Verstärkte Nierentoxizität
Bei Patienten, die Tenofovirdisoproxil in Kombination mit einem Ritonavir- oder Cobicistat-geboosterten HIV-Protease-Inhibitor erhielten, wurde eine erhöhte Inzidenz von Nierenfunktionsstörungen berichtet.
Bei gleichzeitiger Behandlung von Tenofovirdisoproxil mit einem mit Ritonavir oder Cobicistat geboosterten HIV-Protease-Hemmer ist eine engmaschige Überwachung der Nierenfunktion erforderlich. Bei Patienten mit Risikofaktoren für eine Nierenfunktionsstörung soll die gleichzeitige Behandlung voher sorgfältig geprüft werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Droperidol - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeCYP3A4 hat wesentlichen Anteil am oxidativen Metabolismus von Droperidol, so dass starke CYP3A4-Hemmer die Plasmakonzentrationen von Droperidol erhöhen können.
Verstärkte Wirkungen von Droperidol möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren können verstärkte Wirkungen von Droperidol auftreten. Risikoreich sind besonders verstärkte kardiotoxische Effekte wie die Verlängerung des QT-Intervalls und ventrikuläre Tachykardien (Torsade de pointes).
Bei Patienten, die gleichzeitig mit einem starken CYP3A4-Hemmer behandelt werden, ist auf verstärkte Wirkungen von Droperidol, besonders auf eine Verlängerung des QT-Intervalls und auf dessen klinische Zeichen zu achten (EKG, Schwindel, Ohnmachtsanfälle).
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Ritonavir - Antiepileptika, enzyminduzierendeDie genannten Antiepileptika induzieren CYP3A4, das den oxidativen Metabolismus von Ritonavir katalysiert. Verminderte Plasmakonzentrationen von Ritonavir wurden gemessen. Die Gabe von 300 mg Phenytoin täglich reduzierte den Plasmaspiegel von Ritonavir nach 10 Tagen um 28 %. Auch verminderte Plasmakonzentrationen der Antiepileptika wurden gemessen; diese beruhen wohl auf enzyminduzierenden (CYP2C9, CYP2C19) Effekten von Ritonavir.
Verminderte antivirale/antikonvulsive Wirksamkeit möglich
Die Wirksamkeit des HIV-Protease-Inhibitors Ritonavir kann bei gleichzeitiger Behandlung mit enzyminduzierenden Antiepileptika wie Phenytoin oder Barbituraten vermindert sein oder ganz ausbleiben. Ausserdem besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Resistenz. Auch die Wirksamkeit der Antiepileptika kann vermindert sein. Der Effekt entwickelt sich in der Regel einige Tage bis etwa 3 Wochen nach Beginn der Behandlung mit dem Enzyminduktor.
Die gleichzeitige Behandlung mit den genannten enzyminduzierenden Antiepileptika und Ritonavir soll mit Vorsicht erfolgen. Das virologische Ansprechen des Patienten soll engmaschig überwacht werden. Des Weiteren sollen die Patienten sorgfältig auf Anzeichen veränderter antikonvulsiver Wirkung beobachtet und die Plasmakonzentrationen kontrolliert werden. Dies gilt besonders für die ersten Wochen nach Beginn der Anwendung des Enzyminduktors. Eventuell müssen die Dosierungen von Ritonavir oder der Antiepileptika angepasst werden. Die Fixkombination Lopinavir/Ritonavir mit der Dosierung einmal täglich darf nicht in Kombination mit Phenobarbital bzw. Phenytoin eingenommen werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Trabectedin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeHemmung von CYP3A4: Ketoconazol, 400 mg, erhöhte die Trabectedin-Bioverfügbarkeit um ca. 66 %.
Verstärkte Wirkungen von Trabectedin
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Aprepitant, Clarithromycin, Cobicistat, Diltiazem, Fluconazol, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Voriconazol) sind verstärkte Wirkungen von Trabectedin nicht auszuschliessen. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen von Trabectedin sind Neutropenie, Thrombozytopenie, Anämie, Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Durchfälle, erhöhte Lebererenzyme und Abgeschlagenheit.
Die gleichzeitige Behandlung mit Trabectedin und starken CYP3A4-Hemmern soll möglichst vermieden werden. Ist dies dennoch nötig, muss auf unerwünschte Wirkungen von Trabectedin besonders geachtet und bei Bedarf dessen Dosierung verringert werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Neuroleptika - RitonavirIn-vitro- und Tierversuche haben gezeigt, dass Ritonavir ein starker Hemmstoff der Biotransformation durch CYP3A4 und CYP2D6 ist. Daher wird angenommen, dass Ritonavir die Plasmakonzentrationen der Substrate dieser Isoenzyme stark erhöhen kann.
Verstärkte Wirkungen der Neuroleptika
Je nach pharmakologischem Wirkprofil der genannten Arzneistoffe können bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir verstärkte Wirkungen auftreten.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir müssen die therapeutischen Wirkungen und die Nebenwirkungen der betroffenen Arzneistoffe sorgfältig überwacht und die Dosierungen gegebenenfalls angepasst werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Neratinib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeNeratinib ist ein CYP3A4-Substrat. CYP3A4-Hemmer können daher die systemische Neratinib-Exposition erhöhen. In einer Studie mit gesunden Probanden erhöhte Ketoconazol, 400 mg einmal täglich über 5 Tage, die Bioverfügbarkeit und die maximale Plasmakonzentration einer Einzeldosis von Neratinib (240 mg) etwa um den Faktor 4,8 bzw. 3,2 und verlängerte die Halbwertszeit auf etwa 18 Stunden.
Verstärkte Wirkungen von Neratinib nicht auszuschliessen
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern kann die Wirkungen von Neratinib verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern und Neratinib wird im Allgemeinen nicht empfohlen, andernfalls soll die tägliche Maximaldosis von Neratinib auf 40 mg reduziert werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Gilteritinib - Hemmer (CYP3A4/P-Glycoprotein), starkeGilteritinib ist ein CYP3A4-/P-gp-Substrat. CYP3A4-/P-gp-Hemmer können daher die systemische Gilteritinib-Exposition erhöhen. In einer Studie mit gesunden Probanden führte die Gabe von Itraconazol (200 mg/d über 28 Tage) zu einer Erhöhung der maximalen Plasmakonzentration einer Einzeldosis von Gilteritinib (10 mg) um ca. 20 % und zu einem Anstieg der AUC ca. um das 2,2-Fache. Bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie erhöhte sich die Gilteritinib-Exposition ca. um das 1,5 -Fache.
Verstärkte Wirkungen von Gilteritinib nicht auszuschliessen
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-/P-gp-Hemmern kann die Wirkungen von Gilteritinib verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-/P-gp-Hemmern und Gilteritinib soll vermieden werden. Nach Möglichkeit soll auf ein Alternativarzneimittel ohne oder mit nur minimalem CYP3A4-Hemmpotenzial ausgewichen werden. Ist die gleichzeitige Behandlung mit einem CYP3A4-/P-gp-Hemmern erforderlich, sollen die Patienten sorgfältig auf unerwünschte Wirkungen von Gilteritinib überwacht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Eliglustat - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeEliglustat wird primär über CYP2D6 und in geringerem Masse über CYP3A metabolisiert. Die gleichzeitige Behandlung bei nicht langsamen Metabolisierern mit Ketoconazol (einmal täglich 400 mg), einem starken CYP3A-Inhibitor, und Eliglustat (2mal täglich 84 mg) führte zu einer 3,8- bzw. 4,3-fache Erhöhung der Cmax und der AUC0–12 von Eliglustat. Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A-Inhibitoren und Eliglustat (einmal täglich 84 mg) bei langsamen Metabolisierern wird eine um bis zu 4,3-fache bzw. 6,2-fache Erhöhung der Cmax und der AUC0–24 von Eliglustat erwartet.
Verstärkte Wirkungen von Eliglustat möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A-Inhibitoren kann die Wirkungen von Eliglustat verstärken. Als Überdosierungssymptome von Eliglustat sind Schwindel, Hypotonie, Bradykardie, Übelkeit und Erbrechen beschrieben.
Bei intermediären und schnellen CYP2D6-Metabolisierern wird bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A-Inhibitoren Vosicht geboten. Kontraindikationen Gleichzeitige Behandlung mit einem starken CYP3A-Inhibitor zusamment mit einem starken oder mässigen CYP2D6-Inhibitor bei intermediären und schnellen CYP2D6-Metabolisierern. Gleichzeitige Behandlung mit einem starken CYP3A-Inhibitor bei langsamen CYP2D6-Metabolisierern.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Ixabepilon - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeIxabepilon ist ein Substrat von CYP3A4. Starke CYP3A4-Inhibitoren können dessen Plasmakonzentration erhöhen. Die gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol erhöhte die AUC von Ixabepilon um 79%.
Verstärkte Wirkungen von Ixabepilon möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren sind substanzspezifisch verstärkte Wirkungen von Ixabepilon nicht auszuschliessen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Ixabepilon und starken CYP3A4-Inhibitoren wird im Allgemeinen nicht empfohlen, andernfalls sollte die Dosierung von Ixabepilon auf 20 mg/m² reduziert werden. Die Dosis von Ixabepilon kann etwa 1 Woche nach Absetzen des CYP3A4-Inhibitors auf die Dosis erhöht werden, die vor der Einführung des CYP3A4-Inhibitors verwendet wurde.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Entrectinib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeEntrectinib wird haupsächlich durch CYP3A metabolisiert, starke Inhibitoren von CYP3A können daher die systemische Exposition von Entrectinib erhöhen. Mehrere orale Dosen von Itraconazol, einem starken CYP3A4-Inhibitor, erhöhten die systemische Exposition einer Einzeldosis von Entrectinib um 500%.
Verstärkte Wirkungen von Entrectinib möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A-Inhibitoren werden vermehrt UAW von Entrectinib befürchtet (z.B. periphere Ödeme, kognitive Störungen, Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Myalgie, Muskelschwäche, Schwindel, Verschwommensehen, Hypotonie).
Die gleichzeitige Behandlung mit Entrectinib und starken CYP3A-Inhibitoren wird im Allgemeinen nicht empfohlen, andernfalls soll die Dosis von Entrectinib bei Erwachsenen und Jugendlichen mit einer Körperoberfläche >=1,5 m² auf einmal täglich 100 mg reduziert werden. Bei Jugendlichen mit einer Körperoberfläche <1,5 m² soll die gleichzeitige Behandlung mit Entrectinib und starken CYP3A-Inhibitoren vermieden werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Mirabegron - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeMirabegron wird auf mehreren Wegen transportiert und metabolisiert: Es ist Substrat von CYP3A4, CYP2D6, Butyrylcholinesterase, UGT, P-Glycoprotein, OCT1, OCT2 und OCT3. Bei gesunden Probanden erhöhte der starke CYP3A/P-Glycoprotein-Inhibitor Ketoconazol die Mirabegron-AUC im Schnitt um den Faktor 1,8.
Verstärkte Wirkungen von Mirabegron möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Diltiazem, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Telaprevir, Voriconazol) kann die Wirkungen von Mirabegron verstärken. Patienten mit Störungen der Arzneistoffeliminierung wie Niereninsuffizienz und Leberinsuffizienz sind hiervon vermutlich besonders betroffen. Zeichen einer verstärkten Mirabegron-Wirkung sind Tachykardie und Blutdruckanstieg.
Bei Patienten mit leichter bis mässiger Einschränkung der Nierenfunktion (GFR 30 bis 89 ml/min/1,73 m2) oder leichter Einschränkung der Leberfunktion (Child-Pugh-Klasse A), die starke CYP3A4-Inhibitoren erhalten, beträgt die maximale Tagesdosis von Mirabegron 25 mg. Bei Patienten mit starker Einschränkung der Nierenfunktion (GFR 15 bis 29 ml/min/1,73 m2) oder solchen mit mässiger Einschränkung der Leberfunktion (Child-Pugh-Klasse B), die starke CYP3A4-Inhibitoren erhalten, wird die gleichzeitige Behandlung mit Mirabegron nicht empfohlen. Bei Patienten ohne Einschränkungen der Leber- oder Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung nötig.
In bestimmten Fällen Überwachung bzw. Anpassung nötig
Ospemifen - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeOspemifen wird überwiegend durch CYP3A4, CYP2C9 und CYP2C19 oxidativ abgebaut. Bei langsamen CYP2C9-Metabolisierern wird Ospemifen vermehrt durch CYP3A4 abgebaut, so dass CYP3A4-Hemmer bei dieser Konstellation vermutlich einen starken Anstieg der Ospemifen-Plasmakonzentrationen bewirken können.
Verstärkte Wirkungen von Ospemifen möglich
Bei langsamen CYP2C9-Metabolisiererinnen kann die Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern (Atazanavir, Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Conivaptan, Erythromycin, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) die Wirkungen von Ospemifen vermutlich unerwünscht verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit Ospemifen und starken CYP3A4-Inhibitoren soll bei solchen Patientinnen vermieden werden, von denen bekannt ist, dass sie langsamen CYP2C9-Metabolisiererinnen sind.
In bestimmten Fällen Überwachung bzw. Anpassung nötig
Acetylcholinesterase-Hemmer - Enzyminhibitoren (CYP2D6, CYP3A4)Der oxidative Metabolismus von Donepezil und Galantamin wird durch CYP3A4 und CYP2D6 katalysiert. Inhibitoren dieser Enzyme können daher die Bioverfügbarkeit dieser Acetylcholinesterase-Hemmer erhöhen: In einer Studie mit gesunden Freiwilligen erhöhte Ketoconazol die mittleren Donepezil-Konzentrationen um etwa 30 %. Die Galantamin-Bioverfügbarkeit war bei gleichzeitiger Behandlung mit Paroxetin um ca. 40 %, bei gleichzeitiger Behandlung mit Ketoconazol um 30 % erhöht. Erythromycin erhöhte die Bioverfügbarkeit von Galantamin um 12 %.
Verstärkte Wirkungen von Donepezil und Galantamin möglich
Werden während der Behandlung mit den Acetylcholinesterase-Hemmern Donepezil oder Galantamin starke Inhibitoren von CYP2D6 (Bupropion, Chinidin, Cinacalcet, Fluoxetin, Paroxetin, Terbinafin) oder CYP3A4 (Boceprevir, Clarithromycin,Cobicistat, Conivaptan, Erythromycin, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) eingesetzt, so ist in Einzelfällen vermehrt bzw. verstärkt mit unerwünschten Wirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe sowie potentiell lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes zu rechnen.
Donepezil und Galantamin sollen mit Vorsicht zusammen mit den genannten CYP2D6- bzw. CYP3A4-Inhibitoren eingesetzt werden. Auf die genannten unerwünschten Wirkungen soll besonders geachtet und bei Bedarf die Dosierung von Donepezil bzw. Galantamin angepasst werden.
Vorsichtshalber überwachen
Theophyllin und -Derivate - RitonavirRitonavir, ein schwacher CYP1A2-Induktor, beschleunigt vermutlich den oxidativen Metabolismus des CYP1A2-Substrats Theophyllin. Ritonavir senkte die Bioverfügbarkeit von Theophyllin im Schnitt um 43 %.
Verminderte Wirksamkeit von Theophyllin möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Ritonavir kann die Wirksamkeit von Theophyllin innerhalb weniger Tage vermindern.
Zu Beginn einer gleichzeitigen Behandlung mit Ritonavir sollen die Theophyllin-Plasmakonzentrationen kontrolliert und die Theophyllin-Dosierung nach Bedarf erhöht werden.
Vorsichtshalber überwachen
Z-Drugs - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeCYP3A4-Hemmer können den oxidativen Metabolismus von Zolpidem und Zopiclon beeinträchtigen und dadurch deren hypnotische Wirkung verstärken. CYP3A4-Hemmer erhöhten die Bioverfügbarkeiten von Zolpidem und Zopiclon um 30-70 %. In der Regel wurden die pharmakodynamischen Effekte dadurch allerdings nicht verstärkt.
Verstärkte sedative Wirkungen möglich
Starke CYP3A4-Hemmern (Boceprevir, Clarithromycin, Cimetidin, Cobicistat, Conivaptan, Erythromycin, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) können die sedativen Wirkungen der Benzodiazepin-ähnlichen Hypnotika ("Z-Drugs") Zolpidem und Zopiclon möglicherweise verstärken.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern soll an eine möglicherweise verstärkte bzw. verlängerte Wirkung der genannten Z-Drugs gedacht und die Dosis nach Bedarf angepasst werden. Alternativ kann auf Benzodiazepine ausgewichen werden, die nicht oxidativ metabolisiert werden: Lorazepam, Lormetazepam, Temazepam. Anstelle von Cimetidin können Famotidin oder Ranitidin eingesetzt werden.
Vorsichtshalber überwachen
Bortezomib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeBortezomib ist ein CYP3A4-Substrat, so dass CYP3A4-Hemmer die Plasmakonzentrationen von Bortezomib erhöhen können. Die gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol (400 mg) erhöhte die Bioverfügbarkeit von Bortezomib im Schnitt um 35 %. Die gleichzeitige Behandlung mit Itraconazol erhöhte signifikant die Inzidenz einer Bortezomib-induzierten Neuropathie.
Verstärkte Wirkungen von Bortezomib möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Darunavir, Erythromycin, Fluconazol, Fosamprenavir, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Tipranavir, Voriconazol) sind verstärkte Wirkungen von Bortezomib wie Hypotonie, periphere Neuropathien und Thrombozytopenie nicht auszuschliessen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit den genannten CYP3A4-Inhibitoren soll vorsichtshalber auf eventuell verstärkte Wirkungen von Bortezomib geachtet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Cinacalcet - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Der oxidative Metabolismus des CYP3A4-Substrats Cinacalcet wird durch CYP3A4-Inhibitoren gehemmt. Ketoconazol, 200 mg zweimal täglich, erhöhte bei gesunden Probanden die Bioverfügbarkeit einer 90-mg-Einzeldosis von Cinacalcet auf etwa das Doppelte.
Verstärkte Wirkungen von Cinacalcet möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Hemmern (Clarithromycin, Cobicistat, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin, Voriconazol) wird mit verstärkten Wirkungen von Cinacalcet gerechnet (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Benommenheit, Bauchschmerzen). Eine Hypokalziämie wurde in der bisher einzigen Studie zu dieser Wechselwirkung nicht beobachtet.
Die gleichzeitige Behandlung mit Cinacalcet und den genannten CYP3A4-Inhibitoren soll mit Vorsicht vorgenommen werden; eine Dosisanpassung von Cinacalcet kann erforderlich sein, wenn eine Behandlung mit einem CYP3A4-Inhibitor beginnt oder endet. Auf Zeichen einer Über- oder Unterdosierung ist zu achten.
Vorsichtshalber überwachen
Oxybutynin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeOxybutynin wird durch CYP3A4 verstoffwechselt, so dass Wechselwirkungen mit CYP3A4-Inhibitoren angenommen werden. Itraconazol (200 mg täglich über 4 Tage) erhöhte die Bioverfügbarkeit von Oxybutynin etwa auf das Doppelte; die Pharmakokinetik des aktiven Metaboliten (N-Desethyloxybutynin) blieb aber unverändert. Da der Metabolit etwa 90 % der antimuskarinischen Wirkung verantwortet, ist die klinische Relevanz der Interaktionen vermutlich gering.
Verstärkte Wirkungen von Oxybutynin möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren wie Azol-Antimykotika und Makrolid-Antibiotika kann die Oxybutynin-Plasmakonzentrationen mässig erhöhen. Verstärkte anticholinerge Effekte (wie Mundtrockenheit, Obstipation, Somnolenz, Verwirrtheit, psychotische Symptome, Ataxie, Hitzegefühl, Blutdruckabfall, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Tachykardie, Gesichtsröte, Mydriasis, Fieber) sind nicht auszuschliessen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Oxybutynin und einem CYP3A4-Inhibitor ist Vorsicht geboten.
Vorsichtshalber überwachen
Loperamid - P-Glycoprotein-InhibitorenDas Transportprotein P-Glycoprotein vermittelt den Efflux von Loperamid aus den Körperzellen in das Darmlumen, in die renalen Tubuli und in das Blut sowie aus dem ZNS. Es wurde daher vermutet, dass Loperamid im ZNS höhere Konzentrationen erreicht und opioidartige ZNS-Effekte hervorrufen kann, wenn P-Glycoprotein in den Endothelzellen der Blut-Hirn-Schranke gehemmt wird. Die gleichzeitige Behandlung mit Chinidin oder Ritonavir, beides P-Glycoprotein-Inhibitoren, resultierte in einem 2- bis 3-fachen Anstieg der Plasmakonzentrationen von Loperamid. Dabei wurden keine verstärkten ZNS-Wirkungen von Loperamid festgestellt. Der Effekt von Ritonavir soll überwiegend auf einer Hemmung von CYP3A4 beruhen.
Verstärkte Wirkungen von Loperamid möglich
Bei gleichzeitiger Anwendung mit P-Glycoprotein-Inhibitoren (Chinidin, Chinin, Ciclosporin, Dronedaron, Ritonavir, Verapamil) sind verstärkte Effekte von Loperamid nicht auszuschliessen. Zeichen einer beeinträchtigten Atmung wurden nach Gabe von Chinidin und Loperamid in hohen Einzeldosen (600 mg bzw. 16 mg) unter experimentellen Bedingungen gemessen. Bei starker Überdosierung kann Loperamid QT-Zeit-Verlängerung und Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes hervorrufen.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit P-Glycoprotein-Inhibitoren und Loperamid erforderlich, soll auf opioidartige unerwünschte Wirkungen (Atemdepression) sowie auf Anzeichen von Herzrhythmusstörungen besonders geachtet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Dextromethorphan - Enzyminhibitoren (CYP2D6)Die genannten Inhibitoren hemmen mit CYP2D6 das Enzym, das für den oxidativen Metabolismus von Dextromethorphan und damit für dessen Elimination entscheidend ist. Mehrfachdosen von 50 mg Cinacalcet erhöhten die AUC von 30 mg Dextromethorphan bei extensiven CYP2D6-Metabolisierern um ca. das 11-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Dextromethorphan möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP2D6-Hemmern (Amiodaron, Chinidin, Cimetidin, Cinacalcet, Haloperidol, Terbinafin, Thioridazin, Ritonavir, Propafenon) sind verstärkte Wirkungen von Dextromethorphan nicht auszuschliessen. Dies sind vor allem serotoninerge Effekte: Schwindel, Erregung, Konfusion, Tremor, Bewusstseinsstörungen, Schlafstörungen, Diarrhoe, Atemdepression, Tachykardie, Blutdruckabfall.
Bei Behandlung mit den genannten CYP2D6-Inhibitoren soll Dextromethorphan mit Vorsicht eingesetzt werden. Vorsichtshalber soll auf mögliche Überdosierungssymptome geachtet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Bupropion - Enzyminduktoren (CYP2B6)Bupropion wird vor allem über CYP2B6 zu seinem aktiven Hauptmetaboliten Hydroxybupropion metabolisiert. Seine therapeutische Wirksamkeit wird sowohl von Bupropion als auch von seinen aktiven Metaboliten Hydroxybupropion und den Aminoalkohol-Isomeren Threohydrobupropion und Erythrohydrobupropion getragen. Wird der oxidative Metabolismus von Bupropion induziert, so verändert sich das Metabolitenmuster und der resultierende Effekt ist nicht vorhersehbar. Isavuconazol, 200 mg, verringerte die Bioverfügbarkeit von Bupropion, 100 mg, um ca. 42 %.
Verminderte Wirksamkeit bzw. verstärkte unerwünschte Wirkungen von Bupropion möglich
CYP2B6-Induktoren (Carbamazepin, Efavirenz, Isavuconazol, Lumacaftor, Metamizol, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Rifampicin, Ritonavir, Telotristat) können die Wirksamkeit von Bupropion beeinträchtigen und dessen unerwünschte Effekte (Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit, Krampfanfälle) verstärken.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Bupropion und CYP2B6-Induktoren ist Vorsicht geboten, da nicht vorhersehbar ist, wie diese die Wirkungen von Bupropion verändern; eine verminderte therapeutische Wirksamkeit und schwere unerwünschte Effekte sind nicht auszuschliessen. Wird dennoch gleichzeitig mit einem CYP2B6-Induktor therapiert, können höhere Bupropion-Dosen erforderlich sein. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir sollen die empfohlenen Bupropion-Höchstdosen aber nicht überschritten werden.
Vorsichtshalber überwachen
Fingolimod - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeFingolimod wird vorwiegend durch CYP4F2, eventuell auch durch CYP3A4 metabolisiert. Die gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol erhöhte die Bioverfügbarkeit von Fingolimod und Fingolimodphosphat im Schnitt auf das 1,7-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Fingolimod möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) sind verstärkte unerwünschte Wirkungen von Fingolimod wie Bradykardie und Dyspnoe nicht auszuschliessen.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit Fingolimod und einem der genannten CYP3A4-Inhibitoren erforderlich, muss auf eventuell verstärkte unerwünschte Wirkungen von Fingolimod besonders geachtet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Ebastin - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Der oxidative Metabolismus von Ebastin wird durch CYP3A4 katalysiert, so dass bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Hemmern die Ebastin-Plasmakonzentrationen steigen können.
Verstärkte Wirkungen von Ebastin nicht auszuschliessen
Die gleichzeitige Behandlung mit den genannten CYP3A4-Inhibitoren (Atazanavir, Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Diltiazem, Erythromycin, Indinavir, Fluconazol, Itraconazol, Ketoconazol, Miconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) kann die Wirkungen von Ebastin möglicherweise verstärken.
Das Ausweichen auf alternative H1-Blocker wie Azelastin, Fexofenadin, Cetirizin, Levocetirizin, Loratadin oder Desloratadin ist ratsam. Wird dennoch gleichzeitig mit Ebastin und einem CYP3A4-Inhibitor behandelt, sollen die Patienten sorgfältig überwacht werden.
Vorsichtshalber überwachen
Trametinib - P-Glycoprotein-InhibitorenDie Verteilung oder die Elimination von Trametinib kann durch Arzneimittel, die P-Glycoprotein inhibieren oder beeinflussen, beeinträchtigt werden.
Verstärkte Wirkungen von Trametinib möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit P-Glycoprotein-Inhibitoren (Verapamil, Clarithromycin, Ciclosporin, Ritonavir, Chinidin, Dronedaron, Amiodaron, Itraconazol, Ranolazin) kann die Wirkungen von Trametinib verändern.
Patienten, bei denen die gleichzeitige Behandlung mit den genannten P-Glycoprotein-Inhibitoren nötig ist, sind besonders sorgfältig auf Wirksamkeit und unerwünschte Wirkungen von Trametinib zu überwachen.
Vorsichtshalber überwachen
Vemurafenib, Alectinib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeIn-vitro-Studien deuten darauf hin, dass Vemurafenib durch CYP3A4 metabolisiert wird, so dass entsprechende Inhibitoren die Elimination wahrscheinlich verzögern können; die Interaktion wurde nicht untersucht. Bei Alectinib trägt CYP3A mit 40-50 % zum Gesamtlebermetabolismus bei: Posaconazol, zweimal täglich 400 mg peroral, erhöhte die cmax und die AUC einer 300-mg-Einzeldosis Alectinib im Schnitt auf das 1,18- bzw. das 1,75-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Vemurafenib bzw. Alectinib möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern (Atazanavir, Boceprevir, Cobicistat, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Telaprevir, Voriconazol) kann möglicherweise die Wirkungen von Vemurafenib bzw. Alectinib verstärken.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Vemurafenib bzw. Alectinib und den genannten starken CYP3A4-Hemmern ist Vorsicht geboten.
Vorsichtshalber überwachen
Benzimidazol-Anthelminthika - EnzyminduktorenDie genannten Enzyminduktoren beschleunigen den oxidativen Metabolismus der Benzimidazol-Anthelminthika. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Carbamazepin, Phenytoin bzw. Phenobarbital war die Bioverfügbarkeit des aktiven Metaboliten Albendazolsulfoxid im Schnitt auf ca. 34%, 51% bzw. 40 % verringert.
Verminderte Wirksamkeit der Anthelminthika bei systemischen Helminthosen möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Enzyminduktoren (Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Ritonavir) kann die Wirksamkeit der Benzimidazol-Anthelminthika Mebendazol und Albendazol bei systemischen Helminthosen möglicherweise beeinträchtigen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit den genannten Enzyminduktoren ist bei systemischen Helminthosen auf ausreichende Wirksamkeit der Benzimidazol-Anthelminthika zu achten; eine Dosissteigerung kann nötig werden. Bei intestinalem Wurmbefall spielt die Interaktion keine Rolle, da die Anthelminthika dann ihre Wirksamkeit im Darm entfalten.
Vorsichtshalber überwachen
Cannabinoide - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Die gleichzeitige Behandlung mit dem CYP3A4-Inhibitor Ketoconazol erhöhte die Bioverfügbarkeit von Tetrahydrocannabinol 1,8-fach, die seines Hauptmetaboliten 3,6-fach und die von Cannabidiol 2-fach.
Verstärkte Wirkungen der Cannabinoide möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren wie Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin oder Ritonavir sind verstärkte Wirkungen von Cannabinoiden nicht auszuschliessen. Schwindel, Halluzinationen, psychotische Symptome und Tachykardie oder Bradykardie mit Hypotonie können als Überdosierungssymptome auftreten.
Bei Beginn und nach dem Absetzen einer gleichzeitigen Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren sollen die Patienten sorgfältig auf eventuelle Überdosierungssymptome der Cannabinoide beobachtet werden; eine erneute Dosistitration kann nötig werden.
Vorsichtshalber überwachen
Schilddrüsenhormone - RitonavirLevothyroxin wird durch UDP-Glucuronyltransferasen (UGT) zu seinen Glucuroniden verstoffwechselt; Ritonavir induziert UGT und kann so möglicherweise die Elimination von Levothyroxin beschleunigen. Unter Ritonavir werden häufig verminderte Plasmakonzentrationen an freiem und Gesamtthyroxin gefunden.
Verminderte Wirksamkeit der Schilddrüsenhormone möglich
In 2 Einzelfällen wurde nach gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir eine verminderte Wirksamkeit von Levothyroxin beschrieben (Hypothyreose).
Ist die gleichzeitige Behandlung mit Ritonavir erforderlich, soll vorsichtshalber besonders sorgsam auf ausreichende Wirksamkeit von Schilddrüsenhormonen geachtet werden. Zumindest im ersten Monat nach Beginn und Ende der Ritonavir-Behandlung soll Thyrotrophin (Thyreoidea-stimulierendes Hormon, TSH) kontrolliert werden.
Vorsichtshalber überwachen
Lacosamid - Enzyminhibitoren, starkeLacosamid ist Substrat von CYP3A4 und CYP2C9; daher wird nach In-vitro-Befunden erwartet, dass entsprechende Inhibitoren die Bioverfügbarkeit von Lacosamid erhöhen.
Verstärkte Wirkungen von Lacosamid
Die gleichzeitige Behandlung mit starken Inhibitoren von CYP3A4 bzw. CYP2C9 (Fluconazol, Clarithromycin, Itraconazol, Ketoconazol, Ritonavir) kann möglicherweise die Wirkungen von Lacosamid verstärken.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Lacosamid und starken Enzyminhibitoren ist Vorsicht geboten.
Vorsichtshalber überwachen
Canagliflozin - Induktoren von UGT bzw. P-GlycoproteinCanagliflozin wird hauptsächlich durch die UDP-Glucuronyltransferasen UGT1A9 und UGT2B4 glucuronidiert. Canagliflozin wird durch P-Glycoprotein und das Brustkrebs-Resistenz-Protein (BCRP) transportiert. Induktoren dieser Enzyme und Transportproteine können daher die Elimination von Canagliflozin beschleunigen. Die gleichzeitige Behandlung mit Rifampicin, einem Induktor verschiedener Transporter und metabolisierender Enzyme verringerte die systemische Bioverfügbarkeit von Canagliflozin im Schnitt um 51%.
Verminderte blutzuckersenkende Wirkung von Canagliflozin möglich
Induktoren von UGT bzw. P-Glycoprotein (Johanniskraut, Rifampicin, Barbiturate, Phenytoin, Carbamazepin, Ritonavir, Efavirenz) können die Bioverfügbarkeit von Canagliflozin reduzieren; die hypoglykämische Wirkung von Canagliflozin wird möglicherweise vermindert.
Wenn gleichzeitig mit Canagliflozin und einem UGT-, P-Glycoprotein- oder BCRP-Induktor behandelt werden muss, soll bei Patienten, die 100 mg Canagliflozin täglich einnehmen, HbA1c überwacht und eine Dosiserhöhung auf 300 mg täglich erwogen werden. Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate von 45 ml/min/1,73 m2 bis unter 60 ml/min/1,73 m2 oder einer Creatinin-Clearance von 45 ml/min bis unter 60 ml/min sollen alternative Antidiabetika erhalten, wenn sie einen UGT-, P-Glycoprotein- oder BCRP-Induktor benötigen.
Vorsichtshalber überwachen
Morphin - RitonavirRitonavir kann UDP-Glucuronyltransferasen induzieren und so die Glucuronidierung von Morphin beschleunigen. Die Interaktion ist nicht untersucht.
Verminderte Wirksamkeit von Morphin möglich
Die Plasmakonzentrationen von Morphin können durch gleichzeitige Behandlung mit Ritonavir (als antiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserung der Pharmakokinetik) möglicherweise gesenkt werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir soll auf eine möglichwerweise verminderte analgetische Wirksamkeit von Morphin geachtet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Olanzapin - RitonavirRitonavir induziert CYP1A2 und beschleunigt so vermutlich den oxidativen Metabolismus von Olanzapin. Ritonavir reduzierte sowohl bei hoher Dosierung als auch als Booster die Bioverfügbarkeit von Olanzapin. Ritonavir, 300 mg zweimal täglich, verringerte die AUC von Olanzapin, 10 mg, um ca. 53 %. Eine weitere Studie zeigte allerdings keinen Einfluss von Fosamprenavir/Ritonavir (700 mg/100 mg) auf die AUC von Olanzapin.
Verminderte neuroleptische Wirksamkeit von Olanzapin möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Ritonavir kann die neuroleptische Wirksamkeit von Olanzapin möglicherweise beeinträchtigen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir sollen die Patienten auf ausreichende Wirksamkeit von Olanzapin überwacht werden. Eine Dosiserhöhung kann nötig werden.
Vorsichtshalber überwachen
Progesteron - Enzyminduktoren (CYP3A4)Die genannten CYP3A4-Induktoren induzieren im Verlauf weniger Wochen das Isoenzym CYP3A4 und können so den oxidativen Metabolismus des CYP3A4-Substrats Progesteron beschleunigen.
Verminderte Wirksamkeit von Progesteron möglich
Die Wirksamkeit des physiologischen Gelbkörperhormons Progesteron wird möglicherweise durch CYP3A4-Induktoren (Carbamazepin, Efavirenz, Nevirapin, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Rifabutin, Rifampicin, Ritonavir) beeinträchtigt. Ein beschleunigter Gestagen-Metabolismus kann Veränderungen des Blutungsmusters hervorrufen.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit einem CYP3A4-Induktor unerlässlich, soll sorgfältig auf ausreichende Wirksamkeit von Progesteron geachtet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Valproinsäure - RitonavirRitonavir könnte die Glucuronidierung von Valproinsäure induzieren. Bei einem Patienten waren die Plasmakonzentrationen von Valproinsäure 21 Tage nach Beginn einer antiretroviralen Therapie mit u. a. Ritonavir um 48 % gefallen, manische Symptome traten auf.
Verminderte Wirksamkeit von Valproinsäure möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Ritonavir beeinträchtigt möglicherweise die Wirksamkeit von Valproinsäure.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir soll auf ausreichende Wirksamkeit von Valproinsäure besonders geachtet und ggf. die Valproinsäure-Plasmakonzentrationen kontrolliert werden.
Vorsichtshalber überwachen
Glukokortikoide (Auge) - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Auch bei Anwendung am Auge werden Glukokortikoide systemisch absorbiert. CYP3A4-Inhibitoren können den oxidativen Metabolismus dieses Anteils beeinträchtigen und so deren systemische Wirkungen verstärken, was vereinzelt eine Nebennierensuppression und Symptome eines Cushing-Syndroms hervorrufen kann. In wenigen Einzelfällen wurde ein Cushing-Syndrom nach intensiver okulärer Glukokortikoid-Anwendung und gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir beschrieben.
Verstärkte systemische Glukokortikoid-Wirkungen möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit einem CYP3A4-Inhibitor (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) kann ein hochdosiert und langfristig am Auge angewandtes Glukokortikoid verstärkt systemische Effekte entfalten. In Einzelfällen wurden Symptome des Cushing-Syndroms beobachtet (Gewichtszunahme, Müdigkeit, Steroidakne, Striae, Hypertonie, Hyperglykämie, Osteoporose mit Spontanfrakturen, Myopathie).
Ist die gleichzeitige Behandlung mit Glukokortikoid-Augenzubereitungen und einem CYP3A4-Hemmer nötig, sollen die Patienten besonders sorgfältig auf systemische Glukokortikoid-Wirkungen überwacht werden. Treten systemische Effekte auf, soll die Behandlung mit dem Glukokortikoid schrittweise beendet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Perampanel - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeHemmung des oxidativen Metabolismus von Perampanel durch CYP3A4: Ketoconazol, 400 mg täglich über 10 Tage, erhöhte bei gesunden Probanden die AUC von Perampanel um ca. 20 %. Ein stärkerer Anstieg der Bioverfügbarkeit von Perampanel kann nicht ausgeschlossen werden, wenn ein CYP3A-Inhibitor mit längerer Halbwertszeit als Ketoconazol gegeben oder wenn der CYP3A-Inhibitor länger angewandt wird.
Verstärkte Wirkungen von Perampanel möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Diltiazem, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) kann möglicherweise die Wirkungen von Perampanel verstärken.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit Perampanel und einem der genannten CYP3A4-Inhibitoren erforderlich, muss auf eventuell verstärkte unerwünschte Wirkungen von Perampanel besonders geachtet werden; wenn nötig, sollen die Dosierungen angepasst oder geeignete Alternativarzneimittel eingesetzt werden.
Vorsichtshalber überwachen
Glukokortikoide (Haut, Schleimhaut) - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Auch bei Anwendung auf der Haut bzw. Schleimhaut können Glukokortikoide systemisch absorbiert werden. CYP3A4-Inhibitoren können den oxidativen Metabolismus dieses Anteils hemmen und so deren systemische Wirkungen verstärken, was vereinzelt eine Nebennierenrindensuppression und Symptome eines Cushing-Syndroms hervorrufen kann. Systemische Wirkungen wie das Cushing-Syndrom sind auch ohne Einfluss von CYP3A4-Hemmern in Einzelfällen bei kutan angewendeten Glukokortikoiden aufgetreten.
Verstärkte systemische Glukokortikoid-Wirkungen möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit einem CYP3A4-Inhibitor kann ein über einen längeren Zeitraum auf der Haut bzw. Schleimhaut angewandtes Glukokortikoid (Betamethason, Clobetasol, Clobetason, Dexamethason, Fluocortolon, Fluticason, Hydrocortison, Prednisolon, Triamcinolon) verstärkt systemische Effekte entfalten. Einzelfällen von Nebennierenrindeninsuffizienz bzw. Cushing-Syndrom wurden berichtet. Zu den Symptomen des Cushing-Syndroms zählen u.a. Gewichtszunahme mit Vollmondgesicht und Stiernacken, erhöhter Blutdruck, Steroidakne, Striae, Hyperglykämie, Osteoporose mit Spontanfrakturen, Muskelschwäche und erhöhte Infektanfälligkeit. Bei einer Nebennierenrindeninsuffizienz treten hingegen Müdigkeit und Schwäche sowie Gewichtsverlust, Dehydratation, Hyperpigmentation, und ein erniedrigter Blutdruck auf.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Glukokortikoid-Topika und einem CYP3A4-Hemmer sollen die Patienten vorsichtshalber auf systemische Glukokortikoid-Wirkungen überwacht werden. Bei einer Langzeittherapie sind Therapiepausen einzulegen oder Alternativen mit weniger starker CYP3A4-Hemmung zu bevorzugen.
Vorsichtshalber überwachen
Loratadin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeLoratadin wird überwiegend durch CYP3A4 oxidativ metabolisiert, so dass bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Hemmern eine erhöhte Bioverfügbarkeit von Loratadin erwartet wird. Ketoconazol, 400 mg täglich über 7 Tage, erhöhte die AUC von Loratadin auf ca. das 4,5-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Loratadin möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Clarithromycin, Cobicistat, Diltiazem, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Voriconazol) kann eventuell vermehrt bzw. verstärkt unerwünschte Wirkungen von Loratadin wie verstärkte anticholinerge Effekte, Schläfrigkeit, Tachykardie und Kopfschmerzen hervorrufen. QT-Zeit-Verlängerungen/Torsade de pointes werden nicht erwartet.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern soll besonders auf verstärkte unerwünschte Wirkungen von Loratadin, wie verstärkte anticholinerge Effekte, Schläfrigkeit, Tachykardie und Kopfschmerzen, geachtet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Ketamin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeKetamin wird in der Leber unter anderem durch CYP3A4 metabolisiert, so dass starke CYP3A4-Hemmer möglicherweise seine Plasmakonzentrationen erhöhen. Der starke CYP3A4-Hemmer Clarithromycin, 500 mg zweimal täglich über 4 Tage, erhöhte die AUC vom oral verabreichten S-Enantiomer von Ketamin im Schnitt um das 2,6-Fache, während Itraconazol, 200 mg täglich für 6 Tage, keinen Effekt auf intravenös verabreichtes S-Ketamin zeigte.
Verstärkte Wirkungen von Ketamin möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern kann vermutlich die Wirkungen von Ketamin, insbesondere peroral verabreichtem Ketamin, verstärken. Es kann vermehrt zu Krämpfen, Arrhythmien und Blutdruckanstieg kommen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ketamin und starken CYP3A4-Hemmern ist Vorsicht geboten und eine verringerte Dosierung von Ketamin kann erforderlich sein.
Vorsichtshalber überwachen
Letrozol - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeLetrozol wird teilweise durch CYP3A4 oxidativ verstoffwechselt. CYP3A4-Inhibitoren könnten daher die Metabolisierung von Letrozol hemmen und so die Bioverfügbarkeit von Letrozol erhöhen. Diese Interaktion wurde nicht untersucht.
Verstärkte Letrozol-Wirkungen
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Clarithromycin, Cobicistat, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin, Voriconazol) verstärkt möglicherweise die Wirkungen von Letrozol.
Letrozol und starke CYP3A4-Inhibitoren sollen zurückhaltend gemeinsam eingesetzt werden.
Vorsichtshalber überwachen
Dabrafenib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDabrafenib ist ein Substrat von CYP3A4. Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren kann daher zu einem Anstieg der Plasmakonzentration führen.
Verstärkte Wirkungen von Dabrafenib möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren sind verstärkte Wirkungen von Dabrafenib nicht auszuschliessen.
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern sollte mit Vorsicht und unter sorgfältiger Beobachtung möglicher Nebenwirkungen von Dabrafenib erfolgen.
Vorsichtshalber überwachen
Mifepriston - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starke oder mässigeMifepriston ist ein Sustrat von CYP3A4. Starke oder mässige CYP3A4-Inhibitoren können daher die Plasmakonzentration erhöhen.
Verstärkte Wirkungen von Mifepriston möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken oder mässigen CYP3A4-Inhibitoren sind verstärkte Wirkungen von Mifepriston nicht auszuschliessen.
Die gleichzeitige Behandlung mit starken oder mässigen CYP3A4-Hemmern sollte mit Vorsicht und unter sorgfältiger Beobachtung möglicher Nebenwirkungen von Mifepriston erfolgen.
Vorsichtshalber überwachen
Vilanterol - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeVilanterol ist ein Substrat von CYP3A4. Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren kann daher zu einem Anstieg der Plasmakonzentration führen. Die gleichzeitige Verabreichung von Vilanterol und dem starken CYP3A4-Inhibitor Ketoconazol führte in einer Interaktionsstudie zu einer Erhöhung der AUC(0-t) und der durchschnittlichen Cmax um 65% bzw. 22%. Die Herzfrequenz, die Kaliumkonzentration im Blut oder das QT-Intervall wurde nicht beeinflusst.
Verstärkte Wirkungen von Vilanterol möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren sind verstärkte Wirkungen von Vilanterol nicht auszuschliessen.
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern sollte mit Vorsicht und unter sorgfältiger Beobachtung möglicher Nebenwirkungen von Vilanterol erfolgen.
Vorsichtshalber überwachen
Remdesivir - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeRemdesivir ist in-vitro ein Substrat von CYP3A4; starke CYP3A4-Inhibitoren könnten daher die Exposition gegenüber Remdesivir erhöhen. Das Risiko für eine klinisch signifikative Interaktion ist unbekannt.
Verstärkte Wirkungen von Remdesivir möglich
Die Wirkungen von Remdesivir können möglicherweise durch starke CYP3A4-Inhibitoren verstärkt werden.
Die gleichzeitige Behandlung mit Remdesivir und starken CYP3A4-Inhibitoren soll mit Vorsicht erfolgen.
Vorsichtshalber überwachen
Dutasterid - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Der oxidative Metabolismus von Dutasterid wird zum Teil durch CYP3A4 und CYP3A5 katalysiert, so dass die gleichzeitige Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren die Dutasterid-Plasmakonzentrationen steigen können. Die gleichzeitige Behandlung mit Verapamil bzw. Diltiazem erhöhte die Plasmakonzentrationen von Dutasterid bei Patienten im Durchschnitt um das 1,6- bis 1,8-Fache. Eine stärkere Hemmung der 5-Alpha-Reduktase durch höhere Dutasterid-Plasmakonzentrationen ist allerdings unwahrscheinlich.
Verlängerte Halbwertszeit von Dutasterid
Wenn über längere Zeit gleichzeitig CYP3A4-Hemmer gegeben werden, kann die Halbwertszeit des 5-Alpha-Reduktase-Hemmers Dutasterid verlängert sein. Es kann in diesem Fall mehr als 6 Monate dauern, bis ein Gleichgewicht erreicht ist. Eine verstärkte Hemmung der 5-Alpha-Reduktase ist bei erhöhten Plasmakonzentrationen von Dutasterid aber nicht zu erwarten.
Wenn bei gleichzeitiger Behandlung mit einem CYP3A4-Hemmer vermehrt unerwünschte Wirkungen von Dutasterid festgestellt werden, kann eine Verlängerung der Dosierungsintervalle erwogen werden. Ausserdem ist zu berücksichtigen, dass die lange Halbwertszeit von Dutasterid weiter verlängert wird und es mehr als 6 Monate dauern kann, bis ein neuer Steady State erreicht ist.
In der Regel keine Massnahmen erforderlich
Lopinavir 200 mg
HIV-Protease-Inhibitoren, besonders Ritonavir, sind starke Hemmstoffe des oxidativen Metabolismus durch CYP3A4. Da Mutterkornalkaloide durch CYP3A4 oxidativ metabolisiert werden, ist davon auszugehen, dass die HIV-Protease-Inhibitoren die Plasmakonzentrationen der Mutterkornalkaloide stark erhöhen können.
Verstärkte Wirkungen der Mutterkornalkaloide - Gefahr des Ergotismus
Die gleichzeitige Behandlung mit HIV-Protease-Inhibitoren kann die Wirkungen von Mutterkornalkaloid-Derivaten (Dihydroergotamin, Ergotamin, Methylergometrin) verstärken. Nach mehreren Stunden oder Tagen können Gefässkonstriktionen mit Ischämien vor allem der Extremitäten und der Zunge mit Schmerzen, Parästhesien und Nekrosen (Ergotismus) die Folge sein. Aber auch ZNS, Herz, Gastrointestinaltrakt und Nieren können betroffen sein. Fälle von schweren Nekrosen und Amputationen sowie je ein Fall von irreversiblem Koma und Tod wurden berichtet.
Während einer Behandlung mit HIV-Protease-Inhibitoren sind Dihydroergotamin, Ergotamin und Methylergometrin kontraindiziert. Kopfschmerzen, die häufig auch als unerwünschte Wirkung der HIV-Protease-Inhibitoren auftreten, sollen mit nicht-steroidalen Antiphlogistika behandelt werden. Ergotismus wird in der Regel mit gefässdilatierenden Prostaglandin-Derivaten behandelt. Symptome wie Schmerzen und Parästhesien können aber noch längere Zeit bestehen.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
HIV-Protease-Inhibitoren - RifampicinRifampicin ist ein starker Induktor des Cytochrom-P-450-Isoenzyms CYP3A4, das für den Metabolismus der HIV-Protease-Inhibitoren verantwortlich ist. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Rifampicin wurden um bis zu 95 % verminderte Plasmakonzentrationen der HIV-Protease-Inhibitoren gefunden. Rifampicin, 600 mg, verringerte die Talkonzentration von Atazanvir im Schnitt um 95% und von Lopinavir im Schnitt um 79%. Rifampicin, 300 mg für 4 Tage, verringerte die durchschnittliche Konzentration von Indinavir, 800 mg, und Ritonavir, 100 mg, im Schnitt um 87 bzw. 94 %. Rifampicin, 600 mg, verringerte die AUC von Amprenavir, 1200 mg, im Schnitt um 82 %. Die HIV-Protease-Hemmer scheinen im Gegenzug die Bioverfügbarkeit von Rifampicin zu erhöhen. Atazanavir/Ritonavir, 400/200 mg, erhöhte die AUC von Rifampicin, 600mg, im Schnitt um 63%. In einer weiteren Studie erhöhte Indinavir, 800 mg, die AUC von Rifampicin, 600 mg, im Schnitt um 73%. Des Weiteren liegen additive lebertoxische Effekte vor.
Verminderte Wirksamkeit der HIV-Protease-Inhibitoren/erhöhte Lebertoxizität
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Rifampicin können subtherapeutische Plasmakonzentrationen der HIV-Protease-Inhibitoren auftreten. Ausserdem steigt die Inzidenz von Leberschäden dosisabhängig. Dies führte in mehreren Studien zu Studienabbrüchen aufgrund von Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen und Erhöhung der Leber-Transaminasen. In einer Studie mit Lopinavir/Ritonavir und Rifampicin waren 67 % der Patienten, die ihre Dosis nicht angepasst hatten, im subtherapeutischen Konzentrationsbereich von Lopinavir. 40 % der Patienten, die ihre Lopinavir/Ritonavir-Dosis erhöht hatten, brachen die Therapie jedoch aufgrund unerwünschter Effekte vorzeitig ab.
Die gleichzeitige Behandlung mit Rifampicin und HIV-Protease-Hemmern ist kontraindiziert, weil eine Beeinträchtigung der Wirksamkeit wahrscheinlich ist und die Gefahr einer schweren Lebertoxizität erhöht ist. Rifabutin bietet sich als alternatives Tuberkulostatikum an. Aber auch bei dieser Kombination müssen Dosisanpassungen beachtet werden. Lopinavir/Ritonavir: Nach Herstellerangaben von Lopinavir kann bei strenger Überwachung der Sicherheitsparameter und der Plasmakonzentrationen eine erhöhte Dosis von Lopinavir/Ritonavir 400 mg/400 mg zweimal täglich während einer Rifampicin-Therapie eingesetzt werden, wenn die gleichzeitige Behandlung zwingend ist. Die Lopinavir/Ritonavir-Dosis soll erst erhöht werden, nachdem die Rifampicin-Therapie begonnen wurde.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Terfenadin - HIV-Protease-InhibitorenHIV-Protease-Inhibitoren hemmen das Cytochrom-P-450-abhängige Isoenzym CYP3A4, das den oxidativen Metabolismus von Terfenadin katalysiert. Die Terfenadin-Plasmakonzentrationen steigen dadurch an und damit auch das Risiko von Herzrhythmusstörungen.
Verstärkte Wirkungen von Terfenadin, Herzrhythmusstörungen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit HIV-Protease-Inhibitoren und Terfenadin werden vermehrt ventrikuläre Tachykardien befürchtet; Torsade de pointes mit symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. Meist enden Torsade de pointes spontan; selten können sie aber auch in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Terfenadin und HIV-Protease-Inhibitoren ist kontraindiziert. Als Alternativen kommen z. B. (Levo)Cetirizin und Desloratadin in Betracht.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Pimozid - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Pimozid wird überwiegend oxidativ durch CYP3A4 metabolisiert, so dass bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Hemmern erhöhte Pimozid-Plasmakonzentrationen zu erwarten sind.
Verstärkte Wirkung von Pimozid - Gefahr von ventrikulären Tachykardien
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren (Aprepitant, Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Fosaprepitant, Indinavir, Letermovir, Lopinavir, Ritonavir, Tipranavir) sind verstärkte Wirkungen von Pimozid nicht auszuschliessen. Besonders risikoreich sind kardiotoxische Effekte wie eine Verlängerung des QT-Intervalls, das ventrikuläre Tachykardien (Torsade de pointes) hervorrufen kann. Symptomatische Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle können auftreten. Meist enden Torsade de pointes spontan; selten können sie aber auch in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Pimozid und den genannten CYP3A4-Inhibitoren ist kontraindiziert.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Domperidon - QT-verlängernde Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Domperidon wird überwiegend durch CYP3A4 katalysiert. Inhibitoren von CYP3A4 können daher den Metabolismus von Domperidon hemmen und zu erhöhten Plasmakonzentrationen führen. Zusätzlich steigt das proarrhythmogene Risiko in diesen Komedikationen durch additive Wirkungen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ketoconazol wurde eine mehrfach erhöhte Bioverfügbarkeit von Domperidon gefunden.
Verstärkte Wirkungen von Domperidon/erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4 Inhibitoren, welche die QT-Zeit verlängern können, kann die Wirkungen von Domperidon verstärken. Insbesondere das Risiko für QT-Zeit-Verlängerung und Arrhythmien ist in diesen Kombinationen erhöht.
Die gleichzeitige Behandlung mit Domperidon und starken Inhibitoren von CYP3A4, welche gleichzeitig das QT-Zeit-Intervall verlängern ist kontraindiziert.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Midazolam, Triazolam - HIV-Protease-InhibitorenHIV-Protease-Inhibitoren können die Biotransformation von Triazolam und Midazolam durch CYP3A4 hemmen. Bei Midazolam ist hiervon die perorale Applikation stärker betroffen, da dieses einen hohen First-pass-Effekt aufweist, der durch die Enzymhemmung beeinträchtigt wird: Die Bioverfügbarkeit steigt auf ein Vielfaches.
Verstärkte bzw. verlängerte Sedation, Atemdepression
Die gleichzeitige Behandlung mit HIV-Protease-Inhibitoren kann die Wirkungen von peroral angewandtem Midazolam und Triazolam verstärken; eine starke, verlängerte Sedation und eine Atemdepression sind nicht auszuschliessen.
Perorales Midazolam und Triazolam sind während einer Therapie mit HIV-Protease-Hemmern kontraindiziert. Als alternative Benzodiazepine kommen je nach Indikation Oxazepam, Lorazepam, Lormetazepam und Temazepam in Frage, die durch Konjugation mit Glucuronsäure verstoffwechselt werden. Auch bei parenteraler Anwendung von Midazolam ist besondere Vorsicht geboten (siehe Benzodiazepine - HIV-Protease-Hemmer).
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Ranolazin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeRanolazin ist ein CYP3A4-Substrat, so dass CYP3A4-Hemmer seine Plasmakonzentrationen erhöhen.
Verstärkte Wirkungen von Ranolazin möglich
Starke CYP3A4-Inhibitoren (Atazanavir, Boceprevir, Cobicistat, Darunavir, Fosamprenavir, Idelalisib, Indinavir, Lopinavir, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Tipranavir) können die Plasmakonzentrationen von Ranolazin erhöhen; dadurch sind dosisabhängige unerwünschte Effekte wie Übelkeit, Erbrechen und Schwindel vermehrt zu erwarten.
Die gleichzeitige Behandlung mit Ranolazin und starken CYP3A4-Inhibitoren ist kontraindiziert.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Vardenafil - HIV-Protease-InhibitorenDer Phosphodiesterase-5-Hemmer Vardenafil wird hauptsächlich über CYP3A4 oxidativ verstoffwechselt. Daher sind bei gleichzeitiger Therapie mit HIV-Protease-Hemmern, die CYP3A4 hochpotent hemmen, erhöhte Plasmakonzentrationen von Vardenafil zu erwarten. Bei gleichzeitiger Therapie mit CYP3A4-Hemmern war die Bioverfügbarkeit von Vardenafil auf ein Vielfaches erhöht: Indinavir, dreimal täglich 800 mg, erhöhte die AUC von Vardenafil, 10-mg-Einzeldosis, auf das 16-Fache und die cmax auf das 7-Fache. Ritonavir, zweimal täglich 600 mg, erhöhte die AUC von Vardenafil auf das 49-Fache und die cmax auf das 13-Fache. Ritonavir verlängerte die Halbwertszeit von Vardenafil im Schnitt auf 25,7 h.
Verstärkte Wirkungen von Vardenafil - Blutdruckabfall
Die gleichzeitige Behandlung mit HIV-Protease-Inhibitoren kann die Wirkungen von Vardenafil erheblich verstärken; vor allem mit ausgeprägten Blutdruckabfällen sowie Sehstörungen und schmerzhaften Dauererektionen ist zu rechnen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Vardenafil und HIV-Protease-Hemmern ist den Fachinformationen von Vardenafil zufolge kontraindiziert. Einige Hersteller von HIV-Protease-Hemmern raten zur Vorsicht bei gleichzeitigem Einsatz oder zu Höchstdosen: 2,5 mg Vardenafil in 75 h (Darunavir) bzw. 2,5 mg in 24 h (Indinavir).
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Alfuzosin - QT-Zeit-verlängernde HIV-Protease-InhibitorenAlfuzosin ist einerseits ein Substrat von CYP3A4 und zudem mit einem Risiko für Torsade de pointes assoziiert. HIV-Protease-Hemmer welche die QT-Zeit verlängern können, können die Plasmakonzentration von Alfuzosin erhöhen und die proarrhythmogenen Wirkungen potenzieren.
Erhöhtes Risiko von unerwünschten Wirkungen von Alfuzosin (Blutdruckabfall, Torsade de pointes)
Die gleichzeitige Behandlung mit QT-Zeit-verlängernden HIV-Protease-Hemmern kann die Wirkungen von Alfuzosin verstärken; starke Blutdruckabfälle und eventuell Torsade de pointes sind nicht auszuschliessen.
Die gleichzeitige Behandlung von Alfuzosin mit QT-Zeit-verlängernden HIV-Protease-Hemmern ist kontraindiziert.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Saquinavir - HIV-Protease-InhibitorenDer oxidative Metabolismus der HIV-Protease-Hemmer wird durch CYP3A4 katalysiert. Dabei können sie sich wechselseitig beeinflussen: Atazanavir, 300 mg viermal täglich, erhöhte die Bioverfügbarkeit von Saquinavir, 1600 mg in Kombination mit 100 mg Ritonavir viermal täglich, um ca. 60 %. Indinavir, 800 mg dreimal täglich, erhöhte die Bioverfügbarkeit von Saquinavir (600 mg, 800 mg, 1200 mg) um ca. 500 %, 620 % bzw. 360 %. Die gleichzeitige Anwendung von Darunavir, 400 mg zweimal täglich, bzw. Fosamprenavir, 700 mg zweimal täglich, verringerte die Bioverfügbarkeit von Saquinavir nur um ca. 6 % bzw. 15 %.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Atazanavir, Lopinavir und Indinavir können die Bioverfügbarkeit von Saquinavir auch in Abhängigkeit von der Komedikation stark erhöhen. Auch die Plasmakonzentrationen von Indinavir können steigen. Erhöhte Saquinavir-Plasmakonzentrationen bergen das Risiko von QT-Zeit-Verlängerungen und Torsade de pointes. Symptomatische Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle können auftreten. Meist enden Torsade de pointes spontan; sehr selten können sie aber auch in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Atazanavir, Lopinavir oder Indinavir und Saquinavir ist kontraindiziert. Saquinavir ist für die Kombinationstherapie mit Ritonavir in einer Dosierung von 1000 mg Saquinavir zweimal täglich plus Ritonavir 100 mg zweimal täglich zugelassen. Die Kombinationsbehandlung von HIV-Infektion und AIDS soll sich an den jeweils aktuellen Therapie-Empfehlungen orientieren. Die Kombinierbarkeit der Wirkstoffe ist vielfach eingeschränkt, da sowohl antagonistische als auch synergistische Interaktionen sowie wechselseitige Veränderungen der Plasmakonzentrationen auftreten können.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
HIV-Protease-Inhibitoren - JohanniskrautInhaltsstoffe des Johanniskrauts induzieren offenbar die Cytochrom-P-450-abhängigen Enzyme (CYP3A4), die den oxidativen Metabolismus der HIV-Protease-Inhibitoren katalysieren. Der enzyminduzierende Effekt von Johanniskraut kann mehr als 2 Wochen nach dem Absetzen anhalten. Die Bioverfügbarkeit von Indinavir wurde bei 8 Probanden durch gleichzeitige Behandlung mit Johanniskraut-Extrakt (dreimal täglich 300 mg) um 57 % vermindert.
Verminderte Wirksamkeit der HIV-Protease-Inhibitoren möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Johanniskraut-Extrakten kann die Wirksamkeit der HIV-Protease-Inhibitoren beeinträchtigen. Therapieversagen und Resistenzentwicklungen sind nicht auszuschliessen.
Die gleichzeitige Behandlung mit HIV-Protease-Inhibitoren und Johanniskraut-Präparaten ist kontraindiziert. Falls ein Patient trotzdem Johanniskraut einnimmt, ist die Viruslast und gegebenenfalls die Plasmakonzentration des HIV-Protease-Hemmmers zu bestimmen. Nach dem Absetzen von Johanniskraut kann eine Dosisreduktion des HIV-Protease-Hemmers erforderlich sein.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Antiarrhythmika - HIV-Protease-InhibitorenDie HIV-Protease-Hemmer können in unterschiedlichem Ausmass mehrere CYP-Enzyme (CYP2D6, CYP3A4) hemmen und so die Plasmakonzentrationen der genannten Antiarrhythmika erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir, 200 mg zweimal täglich für 9 Tage, erhöhte die Bioverfügbarkeit von Chinidin, 600 mg Einmaldosis, ca. um das 4-Fache. In zwei Fällen erhöhten HIV-Protease-Inhibitoren (Atazanavir, Indinavir) die Bioverfügbarkeit von Amiodaron.
Verstärkte Wirkungen der Antiarrhythmika - Herzrhythmusstörungen möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit HIV-Protease-Hemmern kann die Wirkungen mehrerer Antiarrhythmika (Chinidin, Flecainid, Lidocain, Propafenon, Amiodaron) verstärken. Bradykardie, atrioventrikuläre Überleitungsstörungen sowie kardiodepressive Effekte können vorkommen. Im EKG können verlängerte QT-Zeiten auftreten, die in Einzelfällen mit ventrikulären Tachykardien, Torsade de pointes und symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen verbunden und lebensbedrohlich sein können.
Die genannten Antiarrhythmika und HIV-Protease-Hemmer dürfen nicht gleichzeitig eingesetzt werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Fusidinsäure - HIV-Protease-InhibitorenEine gegenseitige Beeinflussung des CYP3A4-Metabolismus wird vermutet. In einem berichteten Fall waren die Plasmakonzentrationen sowohl von Fusidinsäure als auch von Ritonavir und Saquinavir erhöht. Der Patient litt unter Schwindel, Anorexie, Parästhesien und hatte erhöhte Transaminasen- und Bilirubin-Werte.
Verstärkte unerwünschte Effekte beider Stoffe möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Fusidinsäure systemisch und HIV-Protease-Inhibitoren kann es zu erhöhten Plasmakonzentrationen beider Arzneistoffe kommen. Verstärkte unerwünschte Effekte wie Hepatotoxizität und muskuläre Nebenwirkungen (Rhabdomyolyse) sind nicht auszuschliessen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Fusidinsäure systemisch und HIV-Protease-Inhibitoren wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Temsirolimus - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Temsirolimus/Sirolimus wird durch CYP3A4 katalysiert; CYP3A4-Hemmer können daher deren Vollblutkonzentrationen erhöhen. 400 mg Ketoconazol erhöhten die AUC von Temsirolimus im Schnitt 3,1-fach.
Verstärkte Wirkungen von Temsirolimus möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern (HIV-Protease-Inhibitoren, Azol-Antimykotika, HCV-Protease-Inhibitoren, Cobicistat, Conivaptan, Idelalisib, Telithromycin) kann die Bioverfügbarkeiten von Temsirolimus bzw. seinem aktiven Hauptmetaboliten Sirolimus erhöhen. Häufige Nebenwirkungen sind Blutbildveränderungen, Ödeme und Infektionen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Temsirolimus und starken CYP3A4-Hemmern soll möglichst vermieden werden; therapeutische Alternativen sind vorzuziehen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Faktor-Xa-Inhibitoren - HIV-Protease-InhibitorenHIV-Protease-Inhibitoren sind starke Inhibitoren von CYP3A4 und des Efflux-Transporters P-Glycoprotein und hemmen so den oxidativen Metabolismus und die Elimination der Faktor-Xa-Inhibitoren. Die gleichzeitige Behandlung mit Ritonavir, 600 mg zweimal täglich, erhöhte die mittlere AUC von Rivaroxaban im Schnitt 2,5fach. Die gleichzeitige Behandlung mit Edoxaban und HIV-Protease-Hemmern wurde nicht untersucht; Edoxaban ist aber ein Substrat von P-Glycoprotein.
Verstärkte Wirkungen der Faktor-Xa-Inhibitoren - erhöhtes Blutungsrisiko
Die gleichzeitige Behandlung mit HIV-Protease-Inhibitoren kann die Wirkungen der Faktor-Xa-Inhibitoren Apixaban und Rivaroxaban verstärken, so dass ein erhöhtes Blutungsrisiko zu befürchten ist.
Die gleichzeitige Behandlung mit Apixaban bzw. Rivaroxaban und HIV-Protease-Inhibitoren wird nicht empfohlen. Inwieweit Edoxaban als Alternative in Frage kommt, ist unklar, da keine Daten vorliegen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Lomitapid - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Lomitapid ist ein CYP3A4-Substrat. CYP3A4-Hemmer erhöhen die Bioverfügbarkeit von Lomitapid auf ein Vielfaches. Der starke CYP3A4-Hemmer Ketoconazol, 200 mg zweimal täglich, erhöhte die Bioverfügbarkeit von Lomitapid (60 mg) um etwa das 27-Fache. Mittelstarke CYP3A4-Hemmer erhöhen die Bioverfügbarkeit von Lomitapid um das Vier- bis Zehnfache. In den klinischen Prüfungen entwickelte ein Patient mit homozygoter familiärer Hypercholesterolämie innerhalb weniger Tage nach Beginn der Behandlung mit dem starken CYP3A4-Hemmer Clarithromycin eine deutlich erhöhte Aminotransferase-Aktivität.
Verstärkte Wirkungen von Lomitapid möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken oder mittelstarken Hemmern von CYP3A4 (Azol-Antimykotika wie Itraconazol, Fluconazol, Ketoconazol, Voriconazol und Posaconazol, die Makrolid-Antibiotika Erythromycin und Clarithromycin, Telithromycin, HIV-Protease-Hemmer, die Calciumkanalblocker Diltiazem und Verapamil, das Antiarrhythmikum Dronedaron) kann innerhalb einiger Tage die Bioverfügbarkeit von Lomitapid auf ein Vielfaches erhöhen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Lomitapid und mittelstarken oder starken CYP3A4-Hemmern ist kontraindiziert. Wenn die Behandlung mit einem CYP3A4-Hemmer nicht vermeidbar ist, soll die Einnahme von Lomitapid solange unterbrochen werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Riociguat - Multi-Pathway-InhibitorenKetoconazol, 400 mg einmal täglich, ein starker CYP3A4-, P-Glycoprotein- und BCRP-Hemmer, erhöhte die mittlere Bioverfügbarkeit von Riociguat um ca. 150 % (Spanne bis zu 370 %); die terminale Halbwertszeit verlängerte sich von durchschnittlich 7,3 auf 9,2 Stunden. In einer Studie an HIV-Patienten erhöhte die gleichzeitige Behandlung von HAART-Kombinationen die mittlere AUC von Riociguat auf bis zu etwa 160 % und die mittlere Cmax um ca. 20 %.
Verstärkte Wirkungen von Riociguat möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Arzneistoffen, die mehrere Abbau- und Effluxtransportwege hemmen (Azol-Antimykotika, HIV-Protease-Hemmer), kann die Wirkungen von Riociguat verstärken.
Zu Beginn der Behandlung mit Riociguat bei Patienten, die eine Therapie mit stabilen Dosen starker Multi-Pathway-Inhibitoren erhalten, soll zuvor eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Eine Anfangsdosis von 0,5 mg 3 mal täglich von Riociguat wird empfohlen, um das Risiko einer Hypotonie zu verringern. Bei Patienten, die mit Riociguat-Dosen von 1,0 mg oder mehr behandelt werden, soll eine Dosisverringerung in Betracht gezogen werden, wenn der Patient Symptome einer Hypotonie entwickelt. Bei Patienten, die stabile Dosen von Riociguat erhalten, wird die Einleitung der Behandlung mit starken Multi-Pathway-Inhibitoren für CYP-Proteine und P-Gp/BCRP nicht empfohlen, da keine Dosisempfehlung gegeben werden kann. Alternative Behandlungsmethoden sollen in Betracht gezogen werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Paritaprevir - HIV-Protease-InhibitorenParitaprevir ist ein Substrat von CYP3A4, P-Glycoprotein sowie OATP1B, OATP3B und BCRP. HIV-Protease-Hemmer hemmen diese Enzyme sowie Transporter und können so die Elimination von Paritaprevir beeinträchtigen. Ritonavir, 100 mg, erhöhte die AUC von Paritaprevir ca. um das 30-50-Fache. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Atazanavir (300 mg, zur gleichen Zeit eingenommen) und Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir plus Dasabuvir war die Bioverfügbarkeit von Paritaprevir im Schnitt auf das 1,9-Fache erhöht. Die Bioverfügbarkeit von Paritaprevir stieg noch stärker, wenn Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir ohne Dasabuvir gegeben wurde. Die Bioverfügbarkeit von Darunavir wurde durch Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir im Schnitt auf 76 % reduziert; die Bioverfügbarkeit von Paritaprevir stieg auf etwa das 1,3-Fache. Der Mechanismus der veränderten Pharmakokinetik von Paritaprevir und Darunavir ist nicht bekannt.
Verstärkte Wirkungen von Paritaprevir möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit HIV-Protease-Hemmern und Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir werden verstärkte Wirkungen von Paritaprevir befürchtet, z. B. ein Bilirubin-Anstieg.
Die gleichzeitige Behandlung von Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit Indinavir, Saquinavir, Tipranavir, Lopinavir oder zusätzlichem Ritonavir ist kontraindiziert. Die gleichzeitige Behandlung mit Atazanavir und Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir ohne Dasabuvir wird nicht empfohlen. In Kombination mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir plus Dasabuvir beträgt die empfohlene Atazanavir-Dosis 300 mg ohne Ritonavir. Atazanavir muss zur gleichen Zeit mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir plus Dasabuvir eingenommen werden; die Ritonavir-Dosis in Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir verbessert auch die Pharmakokinetik von Atazanavir.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Grazoprevir - OATP1B1-InhibitorenGrazoprevir ist ein OATP1B1-Substrat, so dass bei gleichzeitiger Behandlung mit OATP1B1-Inhibitoren erhöhte Grazoprevir-Plasmakonzentrationen zu erwarten sind. Eine Einmaldosis von Ciclosporin (400 mg) erhöhte die Bioverfügbarkeit von Grazoprevir ca. um das 15-Fache.
Erhöhte Plasmakonzentrationen von Grazoprevir
Bei gleichzeitiger Behandlung mit OATP1B1-Inhibitoren (Atazanavir, Ceftobiprol, Ciclosporin, Cobicistat, Darunavir, Gemfibrozil, Lopinavir, Olaparib, Rifampicin, Saquinavir, Tipranavir, Vismodegib) werden erhöhte Grazoprevir-Plasmakonzentrationen mit einem erhöhten Risiko des Anstiegs der Transaminasen befürchtet.
Die gleichzeitige Behandlung mit Grazoprevir und OATP1B1-Inhibitoren ist kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Darunavir - LopinavirDer Mechanismus ist nicht bekannt. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Lopinavir/Ritonavir (400 mg / 100 mg bzw. 533 mg / 133,3 mg je zweimal täglich) und Darunavir/Ritonavir war die Bioverfügbarkeit von Darunavir im Schnitt um 38 % bzw. 41 % verringert. Eine Induktion von CYP3A4 durch Lopinavir wird vermutet.
Verminderte virustatische Wirksamkeit
Bei gleichzeitiger Behandlung mit geboostertem Darunavir und Lopinavir/Ritonavir ist möglicherweise die virustatische Wirksamkeit von Darunavir verringert.
Dosierungsempfehlungen für die Kombination von Darunavir/Ritonavir oder Darunavir/Cobicistat mit Lopinavir/Ritonavir wurden nicht entwickelt; daher ist die gleichzeitige Behandlung kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Lercanidipin, Nisoldipin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDer oxidative Metabolismus von Lercanidipin bzw. Nisoldipin wird durch CYP3A4-Inhibitoren gehemmt. Ketoconazol erhöhte die AUC von Lercanidipin im Schnitt auf das 15-Fache und die AUC von Nisoldipin um mehr als das 20-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Lercanidipin bzw. Nisoldipin
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Atazanavir, Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Conivaptan, Darunavir, Erythromycin, Fluconazol, Fosamprenavir, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Lopinavir, Miconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Tipranavir, Voriconazol) kann die Wirkungen von Lercanidipin bzw. Nisoldipin verstärken (Blutdruckabfall, Tachykardie, Kopfschmerzen, verstärkte Knöchelödeme, Flush).
Die gleichzeitige Behandlung mit Lercanidipin bzw. Nisoldipin und starken CYP3A4-Hemmern ist kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Voxilaprevir - Atazanavir, LopinavirAtazanavir hemmt mit CYP3A4, P-Glycoprotein und OATP1B1 mehrere Enzyme bzw. Transportproteine, die am Metabolismus bzw. Transport von Voxilaprevir beteiligt sind. Atazanavir/Ritonavir 300 mg/100 mg erhöhte die AUC von Voxilaprevir aus Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir im Schnitt auf mehr als das 4-Fache. Lopinavir hemmt OATP1B1; auch hier wird daher eine Erhöhung der AUC von Voxilaprevir erwartet.
Verstärkte Wirkungen von Voxilaprevir möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Atazanavir bzw. Lopinavir kann die Wirkungen von Voxilaprevir verstärken. Die bekannten unerwünschten Wirkungen von Voxilaprevir (Diarrhoe, Übelkeit, Kopfschmerzen) können vermehrt bzw. verstärkt auftreten; das Sicherheitsprofil von Voxilaprevir ist aber noch weitgehend unbekannt.
Die gleichzeitige Behandlung mit Voxilaprevir und Atazanavir-haltigen bzw. Lopinavir-haltigen Therapieregimen wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Letermovir - EnzyminduktorenLetermovir wird über OATP1B1 und OATP1B3 in die Leberzellen aufgenommen und dort über UGT1A1 und UGT1A3 glucoronidiert. Ausserdem ist Letermovir ein Substrat der Efflux-Transporter P-Glycoprotein und BCRP. Induktoren der genannten Transporter und Enzyme können somit die Plasmakonzentration von Letermovir verringern. Rifampicin, 300 mg täglich, verringerte die AUC von Letermovir, 480 mg, nach 24 Stunden um ca. 85 %.
Verminderte Wirksamkeit von Letermovir
Nach Angaben des Herstellers senken starke (Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Rifabutin, Phenobarbital, Primidon) und moderate Induktoren (Bosentan, Nevirapin, Thioridazin, Modafinil, Ritonavir, Lopinavir, Efavirenz und Etravirin) von Enzymen und Transportern die Plasmaspiegel von Letermovir. Dies kann zu einer Abnahme der Wirksamkeit von Letermovir führen.
Die gleichzeitige Anwendung von Letermovir (mit oder ohne Ciclosporin) mit starken und moderaten Induktoren von Enzymen und Transportern wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Entrectinib - QT-Zeit verlängernde SubstanzenDie QT-verlängernden Substanzen wurden in Zusammenhang mit einem Risiko für Torsade de pointes gebracht; Entrectinib hat in den klinischen Studien zu einer Verlängerung der QT-Zeit geführt. Die proarrhythmischen Wirkungen von Entrectinib und den QT-verlängernden Substanzen könnten sich addieren oder potenzieren.
Erhöhtes Risiko für Torsade de pointes
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Entrectinib und QT-verlängernden Substanzen werden verstärkt Arrhythmien, insbesondere Torsade de pointes, befürchtet.
Die gleichzeitige Behandlung mit Entrectinib und den genannten QT-verlängernden Substanzen ist nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
HIV-Protease-Inhibitoren - Azol-AntimykotikaBeide Arzneistoffgruppen hemmen Cytochrom-P-450-abhängige Enzyme, vor allem CYP3A4 und CYP2C19. Weitere Mechanismen könnten eine Rolle spielen. Posaconazol-Suspension (400 mg zweimal täglich) erhöhte die AUC von Atazanavir (300 mg täglich für 7 Tage) bei gesunden Probanden um ca. das 3,7-Fache (1,2- bis 26-fach). Die gleichzeitige Behandlung mit Posaconazol und Atazanavir/Ritonavir (300/100 mg einmal täglich für 7 Tage) erhöhte die AUC von Atazanavir um ca. das 2,5-Fache (0,9- bis 4,1-fach). Die gleichzeitige Behandlung mit Fosamprenavir erhöhte die AUC von Ketoconazol (200 mg einmal täglich über 4 Tage) im Schnitt auf das 2,7-Fache; die AUC von Amprenavir blieb dabei unverändert.
Veränderte Plasmakonzentrationen der HIV-Protease-Inhibitoren bzw. der Azol-Antimykotika möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Azol-Antimykotika kann die Plasmakonzentrationen der HIV-Protease-Hemmer erhöhen; in Einzelfällen werden die Wirkungen des HIV-Protease-Hemmers dadurch verstärkt. Die gleichzeitige Behandlung mit Ritonavir bzw. Fosamprenavir kann ausserdem die Plasmakonzentrationen von Itraconazol und Ketoconazol erhöhen. Auch verminderte Plasmakonzentrationen der Azol-Antimykotika können vorkommen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit HIV-Protease-Hemmern und Azol-Antimykotika sollen die angepassten Dosierungen entsprechend der jeweiligen Fachinformationen gewählt werden. Dennoch sollen die Patienten sorgfältig auf eventuell verstärkte oder verminderte Wirkungen beobachtet werden. Da die Interaktion konzentrationsabhängig ist, spielt sie bei dermaler Applikation der Antimykotika keine Rolle. Hingegen sind enzymhemmend wirksame Plasmakonzentrationen nach bukkaler Applikation von Miconazol aufgetreten.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Rifabutin - HIV-Protease-InhibitorenWahrscheinlich beruht die Wechselwirkung auf der Hemmung von CYP3A4, durch das Rifabutin metabolisiert wird. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Amprenavir stieg die Rifabutin-Plasmakonzentration um etwa 200 %. Die verminderte Bioverfügbarkeit von Saquinavir (-47 %) resultiert vermutlich aus der enzyminduzierenden Wirkung von Rifabutin; bei kombinierter Anwendung mit Ritonavir zeigte sich allerdings kein signifikanter Effekt auf die Saquinavir-Bioverfügbarkeit.
Verstärkte Wirkungen von Rifabutin (Uveitiden)
HIV-Protease-Inhibitoren (Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Lopinavir, Ritonavir, Saquinavir, Tipranavir) können die Wirkungen von Rifabutin verstärken. Uveitiden (Entzündungen der mittleren Augenhaut) mit Sehstörungen, geröteten Augen, Augenschmerzen, Lichtscheu und Grippe-ähnliche Symptome wie Fieber, Übelkeit, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Neutropenien können auftreten. Die Wirksamkeit von Saquinavir kann durch die gleichzeitige Behandlung mit Rifabutin möglicherweise verringert werden.
Bei der Prophylaxe von Mycobacterium-avium-Infektionen unter den genannten HIV-Protease-Hemmern wird derzeit empfohlen, Rifabutin in reduzierter Dosis zu geben (150 mg jeden zweiten Tag oder dreimal wöchentlich). Dies gilt auch für Kombinationen, die Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik enthalten. Dabei sollen die Patienten sorgfältig auf ausreichende Wirksamkeit von Rifabutin (therapeutische Plasmakonzentration 0,10-0,37 mg/l) und unerwünschte Rifabutin-Wirkungen überwacht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Estrogene, Gestagene - HIV-Protease-InhibitorenWahrscheinlich liegen der Wechselwirkung Hemmungen bzw. Induktionen metabolisierender Enzyme (verschiedene CYP-Isoenzyme, vor allem CYP3A4, Glucuronyltransferasen) zu Grunde. Bei Frauen, die mit Nelfinavir behandelt wurden, war die Bioverfügbarkeit von Norethisteron bzw. Ethinylestradiol um 18 % bzw. 47 % erniedrigt, während die Bioverfügbarkeiten bei gleichzeitiger Behandlung mit Indinavir um 26 % bzw. 24 % erhöht waren.
Beeinträchtigte Wirksamkeit der Estrogene bzw. Gestagene möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit HIV-Protease-Hemmern wurden verminderte, aber auch erhöhte Plasmakonzentrationen von Ethinylestradiol und Norethisteron gefunden.
HIV-Patientinnen im gebärfähigen Alter wird empfohlen, nicht-hormonale Methoden zur Empfängnisverhütung mit hormonalen Kontrazeptiva zu kombinieren. Die Patientinnen müssen die Dosierungsschemata dabei strikt einhalten. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Atazanavir/Ritonavir soll das orale Kontrazeptivum Norgestimat oder Norethisteron als Gestagen und mindestens 30 myg Ethinylestradiol enthalten. Notfallkontrazeption mit Levonorgestrel: Falls eine Kupferspirale nicht in Frage kommt, sollen Frauen, die während der letzten 4 Wochen Ritonavir angewandt haben, die Levonorgestrel-Dosis verdoppeln (3000 myg innerhalb von 72 h nach dem ungeschützten Verkehr). Indinavir und orale Kontrazeptiva (Norethisteron 1 mg/Ethinylestradiol 0,035 mg) können ohne Dosisanpassung gemeinsam gegeben werden. Bei Patientinnen, die Estrogene oder Gestagene für andere Indikationen erhalten, wird empfohlen, besonders auf ausreichende Wirksamkeit zu achten.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Phosphodiesterase-5-Hemmer - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Die Phosphodiesterase-5-Hemmer werden hauptsächlich über CYP3A4 oxidativ verstoffwechselt. Daher sind bei gleichzeitiger Therapie mit CYP3A4-Hemmern erhöhte Plasmakonzentrationen dieser Phosphodiesterase-Typ-5-Hemmer zu erwarten. Ketoconazol, 200 mg täglich, erhöhte die AUC einer 10-mg-Tadalafil-Einzeldosis auf das Doppelte und die cmax um ca. 15 %; Ketoconazol, 400 mg täglich, erhöhte die AUC einer 20-mg-Tadalafil-Einzeldosis um ca. das 4-Fache. Ritonavir, zweimal täglich 200 mg, erhöhte die AUC einer 20-mg-Tadalafil-Einzeldosis auf ca. das Doppelte bei unveränderter cmax. Ritonavir, zweimal täglich 500 mg oder 600 mg, erhöhte die AUC einer 20-mg-Tadalafil-Einzeldosis um ca. 32 % und verminderte die cmax um ca. 30 %. Da die Interaktion konzentrationsabhängig ist, spielt sie bei dermaler Applikation der Enzyminhibitoren keine Rolle; hingegen können enzymhemmend wirksame Plasmakonzentrationen auch bei bukkaler Anwendung von Miconazol auftreten.
Verstärkte Wirkungen der Phosphodiesterase-5-Hemmer - Gefahr von Blutdruckabfällen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit HIV-Protease-Inhibitoren, Azol-Antimykotika oder bestimmten Makrolid-Antibiotika waren die Bioverfügbarkeiten von Sildenafil und Tadalafil stark erhöht. Mit vermehrten oder verstärkten unerwünschten Wirkungen der Phosphodiesterase-5-Hemmer, vor allem mit ausgeprägten Blutdruckabfällen sowie Sehstörungen und schmerzhaften Dauererektionen, ist während der gleichzeitigen Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren zu rechnen.
Die Phosphodiesterase-5-Hemmer Sildenafil und Tadalafil sollen während einer Therapie mit CYP3A4-Inhibitoren nur mit Vorsicht und in der niedrigst möglichen Dosis angewandt werden. Sildenafil (erektile Dysfunktion): während einer Behandlung mit Ritonavir möglichst nicht einsetzen, in jedem Fall darf die maximale Sildenafil-Dosis 25 mg innerhalb 48 h nicht überschreiten; während einer Behandlung mit anderen CYP3A4-Inhibitoren in Einzeldosen von maximal 25 mg anwenden. Die Interaktion ist auch nach bukkaler Applikation von Miconazol zu erwarten.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
QT-Zeit verlängernde Substanzen - ProtozoenmittelDie kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, und einigen Protozoenmitteln (Chloroquin, Hydroxychloroquin, Lumefantrin, Mefloquin, Pentamidin, Piperaquin), ist das Risiko von Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes erhöht. Symptomatische Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle, Dyspnoe oder Tachykardie können auftreten. Meist enden Torsade de pointes spontan, selten können sie aber auch in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit mehreren QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen soll möglichst vermieden werden. Ist die gleichzeitige Behandlung unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Bei einer Verlängerung der herzfrequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50-60 ms bzw. auf 460-500 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Besonders bei prädisponierten Patienten (z. B. Diuretika-Therapie) wird empfohlen, den Elektrolytstatus und besonders das Serum-Kalium zu überwachen. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Immunsuppressiva - HIV-Protease-InhibitorenDie HIV-Protease-Hemmer hemmen den oxidativen Metabolismus der Immunsuppressiva durch CYP3A4 und/oder das Transportprotein P-Glycoprotein. Stark erhöhte Vollblutkonzentrationen von Tacrolimus wurden bei gleichzeitiger Behandlung mit Indinavir gemessen. Das CYP3A4-hemmende Potential ist bei den einzelnen HIV-Protease-Hemmern in therapeutischen Dosierungen unterschiedlich ausgeprägt. In einem Fall wird eine Verdreifachung der Bioverfügbarkeit von Ciclosporin nach Beginn einer Behandlung mit Saquinavir berichtet. In diesem Fall vervierfachte sich auch die Bioverfügbarkeit von Saquinavir.
Erhöhte Toxizität der Immunsuppressiva
Bei gleichzeitiger Behandlung mit den genannten HIV-Protease-Hemmern können nach wenigen Tagen erhöhte Vollblutkonzentrationen von Immunsuppressiva wie Tacrolimus, Ciclosporin, Everolimus und Sirolimus auftreten. Bei Ciclosporin und Tacrolimus kann es dadurch zu verstärkter Nephro- (eingeschränkte Nierenfunktion), Hepato- und Neurotoxizität (Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Somnolenz) sowie zu Blutdruckanstieg und Hyperglykämie kommen. Für Sirolimus und Everolimus sind bislang keine spezifischen Toxizitätssymptome bekannt.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit den genannten HIV-Protease-Hemmern sollen die Vollblutkonzentrationen der Immunsuppressiva sowie die Nierenfunktion besonders sorgfältig überwacht werden. Die Dosierung der Immunsuppressiva muss nach Bedarf reduziert werden. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Lopinavir/Ritonavir waren auf ein Zehntel verminderte Tacrolimus-Dosen erforderlich. Auch bei einem Wechsel des HIV-Protease-Hemmers kann eine veränderte Dosierung des Immunsuppressivums nötig werden. Ausserdem soll mit eventuell erhöhten Plasmakonzentrationen der HIV-Protease-Hemmer gerechnet werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
HIV-Protease-Inhibitoren - Antiepileptika, enzyminduzierendeDie genannten Antiepileptika induzieren CYP3A4, das den oxidativen Metabolismus der HIV-Protease-Inhibitoren katalysiert. Verminderte Plasmakonzentrationen der HIV-Protease-Inhibitoren wurden gemessen. Die Gabe von 300 mg Phenytoin täglich reduzierte den Plasmaspiegel von Lopinavir nach 10 Tagen um 33 %. Auch veränderte Plasmakonzentrationen der Antiepileptika wurden gemessen; diese beruhen wohl auf enzyminduzierenden bzw. -inhibierenden Effekten der betroffenen HIV-Protease-Hemmer.
Verminderte antivirale / verstärkte oder verminderte antikonvulsive Wirksamkeit möglich
Die Wirksamkeit der HIV-Protease-Inhibitoren (Atazanavir, Fosamprenavir, Indinavir, Lopinavir, Saquinavir, Tipranavir) kann bei gleichzeitiger Behandlung mit enzyminduzierenden Antiepileptika wie Phenytoin oder Barbituraten vermindert sein oder ganz ausbleiben. Ausserdem besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Resistenz. Der Effekt entwickelt sich in der Regel einige Tage bis etwa 3 Wochen nach Beginn der Behandlung mit dem Enzyminduktor. In einigen Fällen kann auch die Wirksamkeit der Antiepileptika verstärkt oder vermindert sein.
Die gleichzeitige Behandlung mit den genannten enzyminduzierenden Antiepileptika und HIV-Protease-Hemmern soll mit Vorsicht erfolgen. Das virologische Ansprechen des Patienten soll engmaschig überwacht werden. Des Weiteren sollen die Patienten sorgfältig auf Anzeichen veränderter antikonvulsiver Wirkung beobachtet werden. Dies gilt besonders für die ersten Wochen nach Beginn der Anwendung des Enzyminduktors. Eventuell müssen die Dosierungen der HIV-Protease-Hemmer oder der Antiepileptika angepasst werden. Die Fixkombination Lopinavir/Ritonavir mit der Dosierung einmal täglich darf nicht in Kombination mit Carbamazepin bzw. Phenytoin eingenommen werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Lopinavir - Reverse-Transkriptase-HemmerVermutlich induzieren Efavirenz und Nevirapin den oxidativen Metabolismus von Lopinavir.
Verminderte Wirksamkeit von Lopinavir
Die gleichzeitige Behandlung mit Efavirenz bzw. Nevirapin kann die antivirale Wirksamkeit von Lopinavir beeinträchtigen.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Efavirenz oder Nevirapin soll die Dosis von Lopinavir/Ritonavir erhöht werden: 500 mg/125 mg zweimal täglich statt 400 mg/100 mg zweimal täglich; die einmal tägliche Einnahme der Tagesdosis kommt bei gleichzeitiger Behandlung mit Efavirenz bzw. Nevirapin nicht in Frage. Für Kinder werden erhöhte Dosierungen in Abhängigkeit von der Körperoberfläche empfohlen (siehe Fachinformationen). Die Anwendung von Lopinavir/Ritonavir in Kombination mit Efavirenz oder Nevirapin bei Kindern unter 6 Monaten wird nicht empfohlen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Cilostazol - EnzyminhibitorenCilostazol wird durch CYP3A4 und in geringerem Ausmass durch CYP2C19 oxidativ metabolisiert. Daher können Arzneistoffe, die diese Isoenzyme hemmen, die Bioverfügbarkeit von Cilostazol und/oder seinen aktiven Metaboliten erhöhen. Erythromycin erhöhte die AUC von Cilostazol im Mittel um 72 %, begleitet von einem Abfall der AUC des Dehydro-Metaboliten und einem Anstieg der AUC des 4'-trans-Hydroxy-Metaboliten. Die pharmakologische Gesamtaktivität von Cilostazol stieg damit im Schnitt um 34 %. Der CYP2C19-Hemmer Omeprazol, 40 mg täglich, erhöhte Cmax und AUC von Cilostazol bei gesunden Probanden um ca. 18 % bzw. 26 % und die eines seiner aktiven Metaboliten um ca. 29 % bzw. 69 %.
Verstärkte Wirkungen von Cilostazol möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4- oder CYP2C19-Inhibitoren (Azol-Antimykotika, HIV-Protease-Hemmer, Clarithromycin, Erythromycin, Cobicistat, Boceprevir, Telaprevir, Idelalisib, Omeprazol, Fluoxetin, Ticlopidin, Fluvoxamin) können die Wirkungen von Cilostazol verstärkt werden. Als Überdosierungssymptome können verstärkte Blutungsneigung, Herzrhythmusstörungen, Tachykardien, Kopfschmerzen und Diarrhoe auftreten.
Bei Patienten, die mit starken CYP3A4- oder CYP2C19-Inhibitoren behandelt werden, wird empfohlen, die Dosierung von Cilostazol auf 50 mg zweimal täglich zu halbieren; sie sollen dabei sorgfältig auf Wirksamkeit und Verträglichkeit beobachtet werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Maraviroc - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeMaraviroc ist ein CYP3A4-Substrat, dessen oxidativer Metabolismus durch gleichzeitige Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren vermutlich gehemmt wird. Boceprevir, 800 mg dreimal täglich, erhöhte die Bioverfügbarkeit von Maraviroc im Schnitt auf das Dreifache. Telaprevir, 750 mg dreimal täglich, erhöhte die Bioverfügbarkeit von Maraviroc im Schnitt auf das 9,5-Fache. Ketoconazol, 400 mg täglich, verfünffachte die Bioverfügbarkeit von Maraviroc. Die HIV-Protease-Hemmer erhöhten, je nach Stoff und Kombination, die Bioverfügbarkeit von Maraviroc im Schnitt um das 2,6- bis 9,8-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Maraviroc möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit einem starken CYP3A4-Inhibitor (Atazanavir, Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Darunavir, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Lopinavir, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol) kann die Wirkungen von Maraviroc verstärken. Unerwünschte Wirkungen von Maraviroc wie Blutdruckabfall, Übelkeit und Bauchschmerzen können verstärkt bzw. vermehrt auftreten.
- Gleichzeitige Behandlung mit einem starken CYP3A4-Inhibitor: Die Dosierung von Maraviroc soll von zweimal täglich 300 mg auf zweimal täglich 150 mg gesenkt werden. - Gleichzeitige Behandlung mit einem starken CYP3A4-Inhibitor und Niereninsuffizienz (Creatinin-Clearance unter 80 ml/min): Die Dosierung soll auf 150 mg einmal täglich reduziert werden. - Bei der Kombination Tipranavir/Ritonavir ist die Maraviroc-Dosis nicht zu reduzieren und die Normaldosis von zweimal täglich 300 mg anzuwenden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Taxane - HIV-Protease-InhibitorenDer oxidative Metabolismus der Taxane wird durch CYP3A4 katalysiert. HIV-Protease-Inhibitoren, die CYP3A4 hemmen, erhöhen daher die Bioverfügbarkeit der Taxane. In einer Studie wurde die Verwendung von Ritonavir zur Erhöhung der geringen Bioverfügbarkeit von Docetaxel untersucht: Die durchschnittliche orale Bioverfügbarkeit von 75-100 mg/Tag Docetaxel wurde durch 100 mg/Tag Ritonavir von 19 % auf 39 % erhöht.
Verstärkte Toxizität der Taxane möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Ritonavir oder möglicherweise weiteren HIV-Protease-Inhibitoren kann die Wirkungen der Taxane (Cabazitaxel, Docetaxel, Paclitaxel) verstärken. Einzelfälle von schwerer Neutropenie, Mucositis und Hautausschlag unter Docetaxel bzw. Paclitaxel und Ritonavir wurden berichtet.
Wenn die gleichzeitige Behandlung mit Taxanen und HIV-Protease-Hemmern nicht zu vermeiden ist, sollen die Patienten besonders sorgfältig überwacht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Carbamazepin - HIV-Protease-InhibitorenOffenbar können Carbamazepin und HIV-Protease-Inhibitoren ihren oxidativen Metabolismus gegenseitig beeinflussen. Erhöhte Carbamazepin-Plasmakonzentrationen wurden vor allem bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir festgestellt, wahrscheinlich durch eine Inhibition von CYP3A4-abhängigen Enzymen. Im Gegenzug kann Carbamazepin mehrere Cytochrom-P-450-abhängige Enzyme induzieren, die den oxidativen Metabolismus der HIV-Protease-Hemmer katalysieren, so dass verminderte Plasmakonzentrationen der HIV-Protease-Inhibitoren erwartet werden.
Verstärkte Wirkungen von Carbamazepin/verminderte Wirksamkeit der HIV-Protease-Inhibitoren
Bei gleichzeitiger Behandlung mit HIV-Protease-Inhibitoren (Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Indinavir, Lopinavir, Ritonavir, Saquinavir, Tipranavir) können verstärkte Wirkungen von Carbamazepin wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Ataxie, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Sedation, Doppeltsehen, Nystagmus, Sprachstörungen vorkommen; die antivirale Wirksamkeit der HIV-Protease-Inhibitoren kann vermindert sein.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit Carbamazepin und HIV-Protease-Inhibitoren nötig, sollen die Patienten besonders sorgfältig auf unerwünschte Wirkungen von Carbamazepin überwacht werden. Auch die Carbamazepin-Plasmakonzentrationen sollen überwacht und die Dosis auf ein adäquates Ansprechen hin titriert werden; es kann nötig werden, die Carbamazepin-Dosis zu reduzieren. Das virologische Ansprechen des Patienten soll ebenfalls engmaschig überwacht werden. Die gleichzeitige Anwendung von Darunavir/Cobicistat und Carbamazepin ist kontraindiziert. Die Fixkombination Lopinavir/Ritonavir mit der Dosierung einmal täglich darf nicht in Kombination mit Carbamazepin eingenommen werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Irinotecan - HIV-Protease-InhibitorenAtazanavir und Ritonavir hemmen CYP3A4 und UGT1A, die beide Anteil an der Verstoffwechselung von Irinotecan und dem aktiven Metaboliten SN-38 haben. Bei 7 Patienten mit Kaposi-Sarkom erhöhte die gleichzeitige Behandlung mit Lopinavir/Ritonavir die Bioverfügbarkeit des aktiven Metaboliten von Irinotecan im Schnitt auf 204 %.
Verstärkte unerwünschte Wirkungen von Irinotecan möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Atazanavir bzw. Ritonavir kann die systemische Bioverfügbarkeit von SN-38, dem aktiven Metaboliten von Irinotecan, erhöhen. Eine Verstärkung der zum Teil schweren unerwünschten Wirkungen von Irinotecan (Diarrhoe, Neutropenie und andere Blutbildschäden) ist daher nicht auszuschliessen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Atazanavir bzw. Ritonavir sollen die Patienten engmaschig auf verstärkte unerwünschte Wirkungen von Irinotecan überwacht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Eltrombopag - Lopinavir/RitonavirDie gleichzeitige Behandlung mit Lopinavir/Ritonavir kann die Bioverfügbarkeit von Eltrombopag verringern. In einer Studie an 40 gesunden Probanden verringerte die zweiwöchige Gabe von Lopinavir/Ritonavir 400/100 mg zweimal täglich die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von 100 mg Eltrombopag im Schnitt um 17 %. Für diesen Effekt könnte eine schwache Induktion von UGT1A1/1A3 und/oder CYP1A2 durch Lopinavir/Ritonavir verantwortlich sein. Über Interaktionen zwischen Eltrombopag und anderen HIV-Protease-Hemmern liegen keine Daten vor.
Beeinträchtigte Wirksamkeit von Eltrombopag möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Lopinavir/Ritonavir kann die stimulierende Wirkung von Eltrombopag auf die Thrombopoese möglicherweise beeinträchtigen.
Bei Beginn und beim Absetzen einer Therapie mit Lopinavir/Ritonavir während einer Behandlung mit Eltrombopag soll die Thrombozytenzahl besonders engmaschig überwacht und die Dosierung von Eltrombopag nach Bedarf angepasst werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Makrolid-Antibiotika - HIV-Protease-InhibitorenDie Interaktion beruht auf einer Hemmung von CYP3A4 sowohl durch Clarithromycin als auch durch die HIV-Protease-Inhibitoren. In der Regel werden dadurch die Plasmakonzentrationen von Clarithromycin erhöht und die des aktiven Metaboliten 14-Hydroxyclarithromycin gesenkt. Die Bioverfügbarkeit von Clarithromycin wurde durch Ritonavir um ca. 77 % erhöht; der aktive Metabolit 14-Hydroxy-Clarithromycin war nicht mehr nachweisbar. Die gleichzeitige Behandlung von Darunavir/Ritonavir mit Clarithromycin resultierte in einem Anstieg der Cmax und AUC12 h von Clarithromycin um ca. 26% bzw. 57%. Die Gabe von Tipranavir/Ritonavir, 500/200 mg, erhöhte die AUC von Clarithromycin, 500 mg, um ca. 19% und verringerte die Bildung des Clarithromycin-Metaboliten im Schnitt um 95 %. Die Tipranavir AUC war um ca. 66% erhöht. Indinavir, 800 mg alle 8 Stunden, erhöhte die AUC von Clarithromycin, 500 mg alle 12 Stunden, im Schnitt um 47 %. Die Indinavir-Konzentration stieg im Schnitt um 58 %. In einer Probandenstudie stieg bei gleichzeitiger Behandlung mit Amprenavir und Clarithromycin die AUC von Amprenavir im Schnitt um 18 %; die Bioverfügbarkeit von Clarithromycin blieb unverändert, jedoch sank die Bioverfügbarkeit des aktiven Metaboliten 14-Hydroxy-Clarithromycin im Schnitt um 35 %. Die gleichzeitige Behandlung mit Clarithromycin, 500 mg zweimal täglich, und Atazanavir, 400 mg einmal täglich, erhöhte die Clarithromycin-AUC auf etwa das Doppelte und verringerte die AUC des aktiven Metaboliten 14-Hydroxy-Clarithromycin im Schnitt um 70 %. Die AUC von Atazanavir stieg gleichzeitig um ca. 28 %. Die Bioverfügbarkeiten von Tipranavir bzw. Clarithromycin stiegen im Schnitt um 66 % bzw. 19 %; die Bioverfügbarkeit des aktiven Metaboliten 14-Hydroxy-Clarithromycin fiel um ca. 97 %. Darüber hinaus waren bei gleichzeitiger Behandlung mit Clarithromycin, 500 mg 2mal täglich, und ungeboostetem Saquinavir, 1200 mg 3mal täglich, die AUC sowohl von Clarithromycin (im Schnitt plus 40 %) als auch von Saquinavir (im Schnitt plus 177 %) erhöht.
Verstärkte Wirkungen des Makrolid-Antibiotikums möglich, Erhöhtes Risiko von Torsade de pointes
Bei gleichzeitiger Behandlung mit HIV-Protease-Inhibitoren wurden erhöhte Bioverfügbarkeiten und Plasmakonzentrationen von Clarithomycin und Erythromyin gemessen. Die Plasmakonzentrationen des aktiven Metaboliten 14-Hydroxyclarithromycin kann sinken. Eine Überdosierung von Clarithromycin oder Erythromycin verursacht in erster Linie gastrointestinale Beschwerden. Azithromycin und Roxithromycin werden nicht oder kaum über CYP3A4 verstoffwechselt und zeigen daher keine Interaktion mit Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Indinavir, Lopinavir, Ritonavir bzw. Tipranavir. Die Plasmakonzentrationen von Saquinavir und Tipranavir können steigen. Dadurch können vermehrt unerwünschte Wirkungen von Tipranavir auftreten, wie z.B. Hyperlipidämie, Leberfunktionsstörung, Übelkeit oder Diarrhoe. Bei Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin bzw. Roxithromycin sowie Saquinavir sind QT-Zeit-Verlängerungen und Torsade de pointes nicht auszuschliessen.
Bei gleichzeitiger Einnahme mit HIV-Protease-Inhibitoren soll eine Tagesdosis von 1000 mg Clarithromycin nicht überschritten werden. Auf Grund der grossen therapeutischen Breite von Clarithromycin ist eine Dosisreduktion bei Patienten mit normaler Nierenfunktion in der Regel nicht nötig. Bei mässig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30 bis 60 ml/min) soll die Dosierung von Clarithromycin um 50 % reduziert werden, wenn gleichzeitig mit Ritonavir oder Atazanavir behandelt wird. Bei einer Kreatinin-Clearance <30 ml/min soll die Dosierung von Clarithromycin um 75 % reduziert werden. Für die Anwendung zusammen mit Atazanavir/Cobicistat sind andere Antibiotika in Betracht zu ziehen, da beide Arzneimittel die Plasmakonzentration von Clarithromycin erhöhen können. Patienten, die Clarithromycin in höherer Dosierung als 2 mal 500 mg täglich einnehmen, sind sorgfältig auf Zeichen einer Tipranavir-Toxizität zu überwachen. Für Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion ist eine Anpassung der Dosis zu erwägen. Die gleichzeitige Behandlung mit Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin bzw. Roxithromycin und Saquinavir wird nicht empfohlen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Substrate (CYP3A4) - DabrafenibDabrafenib ist ein starker Induktor nicht nur von CYP3A4, sondern auch von CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19 sowie von CYP2B6. Daher wird erwartet, dass Dabrafenib die Plasmakonzentrationen vieler CYP3A4-Substrate verringert. Die Enzyminduktion tritt nach etwa 3 Tagen wiederholter Gaben von Dabrafenib in Erscheinung.
Verminderte Wirksamkeit der CYP3A4-Substrate möglich
Es wird erwartet, dass Dabrafenib die Wirksamkeit vieler CYP3A4-Substrate innerhalb weniger Tage beeinträchtigen kann.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Dabrafenib und den genannten CYP3A4-Substraten sollen die Patienten sorgfältig auf ausreichende Wirksamkeit überwacht werden; bei Bedarf sollen die Dosierungen angepasst werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Panobinostat - QT-Zeit verlängernde SubstanzenDie kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1000 000 angegeben. Bei Antiarrhythmika beträgt die Inzidenz etwa 1:100 bis 4:100. Pharmakokinetische Interaktionen mit Plasmakonzentrationserhöhungen der Arzneistoffe können hinzukommen.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Panobinostat und weiteren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, sind vermehrt ventrikuläre Tachykardien zu befürchten. Torsade de pointes mit symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Panobinostat und den genannten weiteren QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen wird nicht empfohlen. Ist die gleichzeitige Behandlung mit mehreren QT-Zeit-verlängernden Arzneistoffen unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Bei einer Verlängerung der herzfrequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50-60 ms bzw. auf 460-500 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Besonders bei prädisponierten Patienten (z. B. Diuretika-Therapie) wird empfohlen, den Elektrolytstatus und besonders das Serum-Kalium zu überwachen. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Levofloxacin: Die Interaktion kann auch bei inhalativer Anwendung auftreten, da gelegentlich Plasmakonzentrationen wie nach peroraler Gabe vorkommen können.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
HIV-Protease-Inhibitoren - IsavuconazolInduzierende und hemmende Effekte auf CYP3A4 spielen eine Rolle. Die Kombination aus Lopinavir und Ritonavir (400 / 100 mg) erhöhte die Bioverfügbarkeit von Isavuconazol (100 mg) um ca. 113 %. Die Bioverfügbarkeiten von Lopinavir und Ritonavir wurde von Isavuconazol um ca. 27 % bzw. 31 % verringert.
Veränderte Wirkungen der HIV-Protease-Hemmer bzw. von Isavuconazol
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Isavuconazol sind sowohl verstärkte als auch verminderte Wirkungen der HIV-Protease-Hemmer (Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Indinavir, Lopinavir, Ritonavir (niedrig dosiert), Saquinavir, Tipranavir) als auch verstärkte Wirkungen von Isavuconazol möglich.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit Isavuconazol und HIV-Protease-Hemmern nötig, sollen die Patienten besonders sorgfältig auf ausreichende antivirale Wirksamkeit und auf eventuell toxische Effekte der beteiligten Arzneistoffe überwacht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Cladribin - Inhibitoren von TransportproteinenInhibitoren des Efflux-Transporters BCRP (Breast Cancer Resistance Protein) bzw. Inhibitoren der ENT1 (equilibrative Nukleosid)-, CNT3 (konzentrative Nukleosid)-Transportproteine können möglicherweise die Elimination von Cladribin hemmen bzw. dessen intrazelluläre Verteilung verändern und damit dessen Wirkungen verstärken.
Verstärkte Wirkungen von Cladribin möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit ENT1-, CNT3- oder BCRP-Inhibitoren kann die Wirkungen von Cladribin verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit Cladribin und BCRP-Inhibitoren (u. a. Eltrombopag), ENT1- bzw. CNT3-Inhibitoren (Nifedipin, Nimodipin und Cilostazol) wird nicht empfohlen. Wenn möglich, sind alternative Arzneimittel mit geringerer Hemmwirkung auf die Transportproteine (BCRP, ENT1, CNT3) zu wählen oder die Dosierung von Cladribin kann unter sorgfältiger Überwachung angepasst werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
HIV-Protease-Inhibitoren - TipranavirDer Mechanismus ist unbekannt. Die Kombination von Tipranavir mit niedrig dosiertem Ritonavir (500 mg / 200 mg zweimal täglich) reduzierte die Bioverfügbarkeiten von Saquinavir mit niedrig dosiertem Ritonavir (600 mg / 100 mg einmal täglich), Lopinavir mit niedrig dosiertem Ritonavir (400 mg / 100 mg zweimal täglich) und Amprenavir mit niedrig dosiertem Ritonavir (600 mg / 100 mg zweimal täglich) um ca. 76 %, 55 % bzw. 44 %. Die Kombination von Tipranavir mit niedrig dosiertem Ritonavir (500 mg / 100 mg zweimal täglich) reduzierte die Bioverfügbarkeiten von Atazanavir mit niedrig dosiertem Ritonavir (300 mg / 100 mg einmal täglich) um ca. 68 %.
Verminderte Wirksamkeit der HIV-Protease-Inhibitoren
Tipranavir kann nach Herstellerangaben die Bioverfügbarkeiten der anderen HIV-Protease-Inhibitoren (Atazanavir, Fosamprenavir, Lopinavir, Saquinavir) verringern und so die Wirksamkeit dieser HIV-Protease-Inhibitoren möglicherweise vermindern.
Die Anwendung von Tipranavir in Kombination mit niedrig dosiertem Ritonavir zusammen mit Atazanavir, Fosamprenavir, Lopinavir oder Saquinavir wird nicht empfohlen. Falls die Kombinationsbehandlung dennoch notwendig sein sollte, ist eine Überwachung des Plasmaspiegels der HIV-Protease-Inhibitoren unbedingt erforderlich.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Ribociclib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeHemmung von CYP3A4: Ribociclib wird vor allem über CYP3A4 metabolisiert. Daher können Arzneimittel, die CYP3A4 hemmen, die Bioverfügbarkeit von Ribociclib erhöhen. Ritonavir, zweimal täglich 100 mg über 14 Tage, erhöhte bei gesunden Probanden die Exposition gegenüber einer 400-mg-Einzeldosis Ribociclib im Schnitt um das 3,21-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Ribociclib möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (Atazanavir, Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Darunavir, Fosamprenavir, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Lopinavir, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Tipranavir, Verapamil, Voriconazol) sind verstärkte Wirkungen von Ribociclib nicht auszuschliessen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Ribociclib und starken CYP3A4-Inhibitoren ist zu vermeiden; Arzneimittel mit geringerem Potential für eine CYP3A4-Hemmung sind zu bevorzugen. Ist dies nicht möglich, soll die Ribociclib-Dosis auf 400 mg/Tag verringert werden. Wenn die Dosis bereits auf 400 mg/Tag Ribociclib reduziert wurde, soll die Dosis weiter auf 200 mg/Tag reduziert werden. Dabei sollen die Patienten engmaschig auf Toxizitätszeichen überwacht werden. Wenn die Dosis bereits auf 200 mg/Tag Ribociclib reduziert wurde, soll die Behandlung unterbrochen werden. Wird der CYP3A4-Hemmer abgesetzt, soll die Ribociclib-Dosis nach einem Zeitraum von mindestens 5 Halbwertszeiten des CYP3A4-Hemmers (siehe Fachinformationen) wieder auf die ursprüngliche Dosis angehoben werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Vandetanib - QT-Zeit verlängernde SubstanzenDie kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1000 000 angegeben.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Vandetanib und weiteren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, ist das Risiko von Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes erhöht. Symptomatische Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle können auftreten. Meist enden Torsade de pointes spontan; selten können sie aber auch in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Vandetanib und weiteren QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen soll möglichst vermieden werden. Ist die gleichzeitige Behandlung unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Bei einer Verlängerung der herzfrequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50-60 ms bzw. auf 460-500 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Besonders bei prädisponierten Patienten (z. B. Diuretika-Therapie) wird empfohlen, den Elektrolytstatus und besonders das Serum-Kalium zu überwachen. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Levofloxacin: Die Interaktion kann auch bei inhalativer Anwendung auftreten, da gelegentlich Plasmakonzentrationen wie nach peroraler Gabe vorkommen können.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Talazoparib - P-Glycoprotein-InhibitorenItraconazol, 100 mg zweimal täglich, erhöhte die AUC von Talazoparib um etwa 56 %.
Verstärkte Wirkungen von Talazoparib möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit starken P-Glycoprotein-Inhibitoren kann die Wirkungen von Talazoparib verstärken. Vor allem ist zu beachten, dass es zu Blutbildveränderungen (Anämie, Neutropenie, Thrombozytopenie) sowie Ermüdung, Übelkeit und Kopfschmerzen kommen kann.
Die gleichzeitige Anwendung von Talazoparib und starken P-gp-Inhibitoren sollte vermieden werden. Wenn die gleichzeitige Anwendung nicht vermeidbar ist, sollte die Dosis von Talazoparib auf einmal täglich 0,75 mg reduziert werden. Nach dem Absetzen des P-gp-Inhibitors soll die Dosis von Talazoparib wieder erhöht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Methadon, Levomethadon - HIV-Protease-InhibitorenDer Mechanismus ist nicht geklärt. Offenbar wird die Clearance von Methadon bei bestimmten Konstellationen beschleunigt. Ritonavir, 500 mg zweimal täglich, verminderte die Bioverfügbarkeit von Methadon im Schnitt um 36 %. Atazanavir, 400 mg täglich, veränderte die Pharmakokinetik von Methadon nicht, ebenso Indinavir (ohne Ritonavir), 800 mg dreimal täglich.
Verminderte Wirksamkeit von (Levo-)Methadon möglich
Einige HIV-Protease-Hemmer (Darunavir, Ritonavir, Fosamprenavir, Lopinavir, Tipranavir) können die Wirksamkeit von (Levo-)Methadon beeinträchtigen: Bei Patienten, die eine Methadon-Substitutionsbehandlung erhalten, können innerhalb einiger Tage Entzugssymptome auftreten: Rhinorrhoe, Tränenfluss, Gähnen, Übelkeit, Erbrechen, Muskelkrämpfe, Tachykardie, Schmerzen, Erregung, Angstzustände.
Wenn (Levo-)Methadon-behandelte Patienten zusätzlich einen der genannten HIV-Protease-Hemmer erhalten, soll auf ausreichende Wirksamkeit geachtet (Analgesie, Zeichen eines Entzugssyndroms) und bei Bedarf die (Levo-)Methadon-Dosis erhöht werden. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Atazanavir/Ritonavir muss die Methadon-Dosis nicht angepasst werden.
Vorsichtshalber überwachen
Lumefantrin - HIV-Protease-InhibitorenHIV-Protease-Hemmer können den oxidativen Metabolismus von Lumefantrin durch CYP3A4 hemmen. Erhöhte Plasmakonzentrationen könnten auftreten und QT-Zeit-Verlängerungen hervorrufen. Lopinavir/Ritonavir erhöhte die AUC von Lumefantrin in einer Studie mit 13 Probanden durchschnittlich auf das 2,3-Fache, in weiteren Studien mit Patienten um das 3,9- bis 5-Fache. In einer weiteren Studie erhöhte Darunavir/Ritonavir die AUC von Lumefantrin im Schnitt um 175 %.
Vermehrt unerwünschte Wirkungen von Lumefantrin möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit HIV-Protease-Hemmern sind erhöhte Plasmakonzentrationen von Lumefantrin mit verstärkten unerwünschten Effekten, darunter ventrikuläre Tachykardien, Torsade de pointes mit symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen nicht auszuschliessen. In einer Studie mit 32 Patienten, die gleichzeitig mit Lopinavir/Ritonavir und Artemether/Lumefantrin behandelt wurden, traten allerdings keine schweren Nebenwirkungen auf. Es gab aber Hinweise auf eine leichte QTc-Verlängerung.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit HIV-Protease-Hemmern erforderlich, sollen die Patienten besonders sorgfältig auf vermehrte unerwünschte Wirkungen von Lumefantrin, besonders im Hinblick auf QT-Zeit-Verlängerungen, beobachtet werden. Elektrolytstörungen und Bradykardien sollen vor der Anwendung korrigiert werden. Der Elektrolytstatus ist ebenfalls zu überwachen. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 60 ms bzw. auf über etwa 460-500 ms sollen die Risiko-Arzneimittel abgesetzt werden.
Vorsichtshalber überwachen
Neurokinin-Antagonisten - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Die CYP3A4-Inhibitoren hemmen mit CYP3A4 ein Isoenzym, das grosse Anteile am oxidativen Metabolismus der Neurokinin-Antagonisten hat. Die Wechselwirkung beruht auf theoretischen Überlegungen und wurde nicht weiter untersucht.
Verstärkte Wirkungen der Neurokinin-Antagonisten möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren (HIV-Protease-Hemmer, Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin) werden erhöhte Plasmakonzentrationen der Neurokinin-Antagonisten (Aprepitant, Fosaprepitant, Netupitant) erwartet. Mögliche Überdosierungssymptome von Aprepitant sind Benommenheit und Kopfschmerzen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Neurokinin-Antagonisten und den genannten CYP3A4-Inhibitoren soll mit Vorsicht vorgenommen werden. Auf Symptome einer Überdosierung ist zu achten.
Vorsichtshalber überwachen
HIV-Protease-Inhibitoren - EnzalutamidDer CYP3A4-Induktor Enzalutamid kann den oxidativen Metabolismus der HIV-Protease-Inhibitoren beschleunigen und deren Plasmaspiegel verringern.
Verminderte antivirale Wirksamkeit der HIV-Protease-Inhibitoren
Die gleichzeitige Behandlung mit Enzalutamid kann die antivirale Wirksamkeit der HIV-Protease-Hemmer (Indinavir, Atazanavir, Fosamprenavir, Lopinavir, Saquinavir, Tipranavir, Ritonavir, Darunavir) beeinträchtigen.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit Enzalutamid erforderlich, soll das virologische Ansprechen des Patienten sorgfältig und engmaschig überwacht werden. Es kann nötig werden, die Dosis der HIV-Protease-Inhibitoren anzupassen.
Vorsichtshalber überwachen
Substrate (CYP3A4) - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Es ist zu erwarten, dass der Metabolismus von bekannten CYP3A4-Substraten durch bekannte CYP3A4-Inhibitoren gehemmt wird. Nur wenige Substrat/Inhibitor-Paarungen wurden aber bislang darauf untersucht: Ketoconazol, zweimal täglich 200 mg über 5 Tage, zeigte bei gesunden Probanden nur minimale Veränderungen der maximalen Plasmakonzentrationen von Paricalcitol; erhöhte aber die Bioverfügbarkeit um fast das Doppelte. Ketoconazol, 400 mg täglich über 5 Tage, erhöhte die AUC von Tasimelteon um etwa 50 %. Ketoconazol erhöhte die AUC von Saxagliptin im Schnitt um das 2,5-Fache, die AUC des aktiven Metaboliten sank dabei um ca. 88 %; die klinischen Auswirkungen sind nicht bekannt.
Verstärkte Wirkungen der CYP3A4-Substrate möglich
Die substanzspezifischen Wirkungen von CYP3A4-Substraten (Apalutamid, Nitisinon, Paricalcitol, Rucaparib, Saxagliptin, Tasimelteon) können möglicherweise durch CYP3A4-Inhibitoren verstärkt werden.
Die gleichzeitige Behandlung mit den genannten CYP3A4-Substraten und bekannten CYP3A4-Inhibitoren soll sorgfältig bedacht werden und mit Vorsicht erfolgen.
Vorsichtshalber überwachen
Doxazosin - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeDoxazosin ist in vitro ein Substrat von CYP3A4; daher wird erwartet, dass starke CYP3A4-Hemmer die Plasmakonzentrationen von Doxazosin erhöhen.
Verstärkte Wirkungen von Doxazosin möglich - Blutdruckabfall
Die gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Hemmern (Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Darunavir, Fluconazol, Fosamprenavir, Idelalisib, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Lopinavir, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Tipranavir, Voriconazol) kann die Wirkungen von Doxazosin möglicherweise verstärken; starke Blutdruckabfälle sind nicht auszuschliessen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Doxazosin und einem starken CYP3A4-Hemmer ist Vorsicht geboten.
Vorsichtshalber überwachen
Mutterkornalkaloide - Enzyminhibitoren (CYP3A4)Die genannten HIV-Protease-Inhibitoren sowie Azol-Antimykotika sind starke CYP3A4-Inhibitoren. Da die Mutterkornalkaloid-Derivate Bromocriptin, Cabergolin, Dihydroergocryptin, und Dihydroergotoxin u.a. über CYP3A4 verstoffwechselt werden, kann es bei gleichzeitiger Anwendung zu erhöhten Konzentrationen der Mutterkornalkaloide kommen. In einem Fallbericht führte die gleichzeitige Anwendung von Itraconazol (200 mg zweimal täglich) zu einer 300 % Erhöhung des Cabergolin-Spiegel.
Verstärkte Wirkung der Mutterkornalkaloide möglich
Starke CYP3A4-Inhibitoren wie HIV-Protease-Inhibitoren (Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Indinavir, Lopinavir, Ritonavir, Saquinavir, Tipranavir) oder Azol-Antimykotika (Fluconazol, Itraconazol, Ketoconazol, Miconazol, Posaconazol, Voriconazol) können die Wirkungen der Mutterkornalkaloid-Derivate Bromocriptin, Cabergolin, Dihydroergocryptin und Dihydroergotoxin verstärken. Bromocriptin ist ein mässiger Inhibitor von CYP3A4 und könnte die Wirkung der Azol-Antimykotika und HIV-Protease-Inhibitoren verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung der Mutterkornalkaloide-Derivate Bromocriptin, Cabergolin, Dihydroergocryptin und Dihydroergotoxin mit HIV-Protease-Inhibitoren oder Azol-Antimykotika soll mit Vorsicht erfolgen und die Dosis der Mutterkornalkaloide muss gegebenenfalls angepasst werden.
Vorsichtshalber überwachen
Pitolisant - QT-Zeit verlängernde SubstanzenDie kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1000 000 angegeben.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Pitolisant und weiteren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, ist das Risiko von Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes erhöht. Symptomatische Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle können auftreten. Meist enden Torsade de pointes spontan; selten können sie aber auch in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Behandlung mit Pitolisant und Arzneistoffen, die bekanntermassen Verlängerungen des QT-Intervalls hervorrufen können.
Vorsichtshalber überwachen
Upadacitinib - Enzyminhibitoren (CYP3A4), starkeUpadacitinib ist ein CYP3A4-Substrat; starke CYP3A4-Inhibitoren können daher seine Exposition erhöhen.Ketoconazol (400 mg/Tag während 6 Tagen) erhöhte die Cmax von Upadacitinib auf das 1,70-Fache und seine AUC auf das 1,75-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Upadacitinib nicht auszuschliessen
Eine gleichzeitige Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren kann eventuell zu verstärkten Wirkungen von Upadacitinib führen, z.B. Übelkeit, Husten, Neutropenie, Hypercholesterinämie und Anstieg der Kreatinphosphokinase.
Vorsicht wird bei gleichzeitiger Langzeitbehadlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren geboten. Alternative Arzneimittel anstatt CYP3A4-Inhibitoren sind zur Verwendung für die Langzeitbehandlung in Erwägung zu ziehen.
Vorsichtshalber überwachen
Pitavastatin - HIV-Protease-InhibitorenDie gleichzeitige Behandlung mit HIV-Protease-Hemmern kann die Bioverfügbarkeit von Pitavastatin geringfügig verändern.
Leicht erhöhte oder verminderte Bioverfügbarkeit von Pitavastatin
Bei gleichzeitiger Behandlung mit HIV-Protease-Hemmern wurde eine leicht verminderte oder erhöhte Bioverfügbarkeit von Pitavastatin gefunden, die in der Regel keine veränderte Wirksamkeit oder Toxizität erwarten lässt.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit HIV-Protease-Hemmern und Pitavastatin sind in der Regel keine Massnahmen erforderlich, die über eine sorgfältige Überwachung eines Patienten unter Behandlung mit mehreren stark wirksamen Arzneimitteln hinausgehen.
In der Regel keine Massnahmen erforderlich
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