Vitamin-K-Antagonisten - Androgene
Eine Hemmung des oxidativen Metabolismus der Vitamin-K-Antagonisten durch CYP2C9, verminderte Synthese oder beschleunigter Abbau von Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren in der Leber sowie erhöhte fibrinolytische Aktivität kommen in Frage. Die Interaktion ist vor allem für die älteren C-17-alkylierten Androgene beschrieben. Sie muss aber auch für nicht C-17-alkylierte Androgene erwartet werden, zumal in einem Fall nach vaginaler Applikation von Testosteron eine Verlängerung der Prothrombinzeit festgestellt wurde. Ausserdem ist die Wechselwirkung für Tibolon beschrieben, das ausser estrogenen und gestagenen auch androgene Wirkungen hat und zur Behandlung von klimakterischen Beschwerden eingesetzt wird.
Verstärkte Wirkungen der Vitamin-K-Antagonisten - Blutungsgefahr
Die gerinnungshemmende Wirkung der Vitamin-K-Antagonisten kann durch Androgene (Testosteron, Nandrolon, Tibolon) innerhalb von etwa einer Woche verstärkt werden. Blutungskomplikationen wie Hämatome, Hämaturie, Menorrhagie und Hämorrhagien können auftreten.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten und den genannten Androgenen erforderlich, müssen die Gerinnungsparameter (INR) sehr sorgfältig überwacht werden, besonders zu Beginn und nach Absetzen der Androgen-Therapie. Bei Bedarf muss die Dosis der Vitamin-K-Antagonisten angepasst werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig