Vitamin-D-Derivate - Burosumab
Burosumab wie auch Vitamin-D-Derivate erhöhen über verschiedene Mechanismen die Calciumkonzentrationen im Serum. Die Interaktion wurde bislang nicht in klinischen Studien untersucht.
Erhöhtes Risiko einer Hyperkalziämie
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Burosumab und Vitamin-D-Derivaten kann es zu einer Hyperkalziämie kommen. Symptome einer Hyperkalziämie wie Übelkeit und Erbrechen, Obstipation, Schwindel, Verwirrtheit, Ataxie, gesteigertes Durstempfinden, Polyurie und Muskelschwäche können auftreten.
Die gleichzeitige Behandlung mit Burosumab und Vitamin-D-Derivaten ist kontraindiziert. Eine Woche vor Beginn der Behandlung mit Burosumab müssen Vitamin-D-Derivate abgesetzt werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Vitamin-D-Derivate - Thiazid-Diuretika
Additive Effekte: Thiazid-Diuretika vermindern die Calcium-Exkretion und können bereits alleine eine Hyperkalziämie hervorrufen. Vitamin-D-Derivate erhöhen ebenfalls über verschiedene Mechanismen die Calciumkonzentrationen im Serum.
Erhöhtes Risiko einer Hyperkalziämie
Im Verlauf einer Langzeitbehandlung mit Thiazid-Diuretika kann in Einzelfällen eine symptomatische Hyperkalziämie auftreten; bei Zufuhr von Vitamin D in hoher Dosis oder über längere Zeit steigt dieses Risiko. Übelkeit und Erbrechen, Obstipation, Schwindel, Verwirrtheit, Ataxie, gesteigertes Durstempfinden, Polyurie und Muskelschwäche können auftreten. Zusätzliche Calciumgaben erhöhen das Risiko weiter.
Patienten, die mit Thiazid-Diuretika behandelt werden, sollen Vitamin D nur unter ärztlicher Überwachung anwenden; in diesem Fall soll die Calcium-Serumkonzentration (normal: 2,25-2,75 mmol/l) überwacht werden. Auf Zeichen einer Hyperkalziämie ist zu achten.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Verschiedene Arzneimittel - Anionenaustauscher
Anionenaustauscher bewirken auf Grund ihrer Eigenschaften häufig eine verzögerte oder verminderte Absorption anderer, gleichzeitig eingenommener Arzneimittel. Colestipol bzw. Colestyramin verringerten die Absorption von Diclofenac um ungefähr 30 % bzw. 60 %.
Verminderte Wirksamkeit der betroffenen Arzneistoffe möglich
Die gleichzeitige Einnahme mit Anionenaustauscherharzen (Gallensäurebindern) könnte die Absorption von anderen Arzneimitteln (Budesonid, Cabozantinib, Canagliflozin, Cefadroxil, Vitamin D, Bezafibrat, Deferasirox, Diclofenac, Doxycyclin, Ezetimib, Fluvastatin, Gemfibrozil, Glibenclamid, Glimepirid, Ibuprofen, Lomitapid, Minocyclin, Mycophenolat, Paracetamol, Phenobarbital, Phenylbutazon, Pravastatin, Retinol, Tetracyclin, Torasemid, Trospium) beeinträchtigen.
Wenn eine Wechselwirkung mit einem gleichzeitig angewandten Arzneimittel vermutet wird, soll dieses zeitlich möglichst weit getrennt von einem Anionenaustauscher eingenommen werden. Die Hersteller geben unterschiedliche Zeitabstände an, z. B. mindestens 1-4 Stunden vor oder 3-4 Stunden nach einem Anionenaustauscher.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Vitamine, fettlösliche - Chitosan
Chitosan (Poliglusam) bindet Nahrungsfette; über diesen Mechanismus soll das Körpergewicht reduziert werden. Vermutlich adsorbiert Chitosan auch die fettlöslichen Vitamine und vermindert dadurch deren Wirksamkeit.
Verminderte Wirksamkeit der fettlöslichen Vitamine
Die gleichzeitige Einnahme mit Chitosan (Poliglusam) kann möglicherweise die Absorption fettlöslicher Vitamine beeinträchtigen.
Präparate mit fettlöslichen Vitaminen zur Behandlung eines Vitaminmangels sollen 4 Stunden vor oder nach Chitosan (Poliglusam) eingenommen werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Vitamine, fettlösliche - Orlistat
Orlistat hemmt gastrointestinale Lipasen, die für die Absorption fettlöslicher Vitamine verantwortlich sind. In klinischen Studien blieben bei den meisten Patienten, die mit Orlistat behandelt worden waren, die Konzentrationen der Vitamine A, D, E und K im Normbereich.
Verminderte Wirksamkeit der fettlöslichen Vitamine
Die gleichzeitige Einnahme mit Orlistat kann möglicherweise die Absorption fettlöslicher Vitamine beeinträchtigen.
Präparate mit fettlöslichen Vitaminen zur Behandlung eines Vitaminmangels sollen frühstens 2 Stunden nach Orlistat eingenommen werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig