Immunsuppressiva - Glykopeptid-Antibiotika
Die nephrotoxischen Effekte der beiden Stoffe können sich additiv oder synergistisch verstärken.
Bei 50 Patienten nach Knochenmarktransplantation unter Ciclosporin erhöhte Vancomycin, 15 mg/kg i.v. alle 12 h, bei 10 Patienten das Serum-Kreatinin, Teicoplanin, 6 mg/kg i.v. täglich, nur bei 2 Patienten. Alle Patienten erhielten ausserdem Tobramycin und Piperacillin.
Verstärkte Nephrotoxizität möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Vancomycin bzw. Teicoplanin und Ciclosporin bzw. Tacrolimus ist verstärkt mit nephrotoxischen Effekten zu rechnen.
Wenn gleichzeitig oder kurz nacheinander mit Ciclosporin bzw. Tacrolimus und Glykopeptid-Antibiotika behandelt wird, soll die Nierenfunktion besonders sorgfältig überwacht werden.
Auch bei peroraler Applikation von Vancomycin können unter ungünstigen Umständen (entzündliche Darminfektionen, eingeschränkte Nierenfunktion) ausnahmsweise klinisch bedeutsame Plasmakonzentrationen und systemische unerwünschte Wirkungen auftreten.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Glykopeptid-Antibiotika - Schleifendiuretika
Additive nephro- und ototoxische Effekte.
Verstärkte Oto- und Nephrotoxizität möglich
Bei gleichzeitiger oder rasch aufeinander folgender Behandlung mit Glykopeptid-Antibiotika und Schleifendiuretika wird erwartet, dass Nephro- und Ototoxizität häufiger oder verstärkt auftreten. In einer Meta-Analyse erhöhte Furosemid das Risiko für eine Nierenfehlfunktion unter Vancomycin um das 2,56-Fache.
Bei gleichzeitiger oder rasch aufeinanderfolgender Behandlung mit Glykopeptid-Antibiotika und Schleifendiuretika sollen die Nieren- und Hörfunktion sorgfältig überwacht werden.
Auch bei oraler Applikation von Vancomycin können trotz sehr niedriger Absorptionsrate unter ungünstigen Umständen (Darmentzündung, stark eingeschränkte Nierenfunktion) ausnahmsweise klinisch bedeutsame Plasmakonzentrationen sowie ototoxische und nephrotoxische Effekte auftreten.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Aminoglykosid-Antibiotika - Nephrotoxische Stoffe
Additive nephrotoxische Effekte werden angenommen.
Verstärkte nephrotoxische Wirkung
Bei gleichzeitiger oder direkt aufeinander folgender systemischer Behandlung mit Aminoglykosid-Antibiotika und anderen nephrotoxischen Arzneistoffen (Amphotericin B, Teicoplanin, Vancomycin) können verstärkte nephrotoxische Effekte auftreten.
Die gleichzeitige Behandlung mit Aminoglykosid-Antibiotika und Amphotericin B, Teicoplanin oder Vancomycin (jeweils systemisch, inhalativ) soll möglichst vermieden werden. Ist die gleichzeitige Behandlung unumgänglich, so muss die Nierenfunktion besonders engmaschig überwacht werden. Vancomycin soll in einer Maximaldosis von 500 mg alle 8 Stunden gegeben werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Colistin - Glykopeptid-Antibiotika
Vermutlich addieren sich die nephrotoxischen Wirkungen der Antibiotika.
Verstärkte Nephrotoxizität möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Colistin und den nephrotoxischen Glykopeptid-Antibiotika Vancomycin und Teicoplanin ist das Risiko von Nierenschäden eventuell erhöht (Proteinurie, Oligurie, Kreatinin- und Harnstofferhöhung im Blut).
Bei Kombination von Colistin mit Vancomycin bzw. Teicoplanin soll die Nierenfunktion besonders sorgfältig kontrolliert werden.
Vorsichtshalber überwachen