Cannabinoide - Alkoholhaltige Arzneimittel
Additive ZNS-Effekte von Cannabinoiden und Alkohol (z. B. auf die Reaktionsfähigkeit) wurden in mehreren Studien durch psychometrische Testverfahren gezeigt; die zusätzliche Beeinträchtigung war moderat. Andere Studien zeigten keine additiven Effekte. Eine Studie zeigte ein erhöhtes Risiko von Unfällen im Strassenverkehr.
Verminderte geistige Leistungsfähigkeit und vermindertes Reaktionsvermögen
Alkohol - auch in Arzneimitteln - kann während der Behandlung mit Cannabinoiden die Koordination, die Konzentration und die Reaktionsfähigkeit verstärkt beeinträchtigen; die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wird möglicherweise vermindert, das Risiko von Stürzen erhöht.
Während der Behandlung mit Cannabinoiden ist Alkohol möglichst zu meiden, besonders zu Beginn der Behandlung und bei Dosisänderung. Eine alkoholfreie Alternative für das alkoholhaltige Arzneimittel ist zu erwägen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Cannabinoide - Enzyminhibitoren (CYP3A4)
Die gleichzeitige Behandlung mit dem CYP3A4-Inhibitor Ketoconazol erhöhte die Bioverfügbarkeit von Tetrahydrocannabinol 1,8-fach, die seines Hauptmetaboliten 3,6-fach und die von Cannabidiol 2-fach.
Verstärkte Wirkungen der Cannabinoide möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren wie Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin oder Ritonavir sind verstärkte Wirkungen von Cannabinoiden nicht auszuschliessen. Schwindel, Halluzinationen, psychotische Symptome und Tachykardie oder Bradykardie mit Hypotonie können als Überdosierungssymptome auftreten.
Bei Beginn und nach dem Absetzen einer gleichzeitigen Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren sollen die Patienten sorgfältig auf eventuelle Überdosierungssymptome der Cannabinoide beobachtet werden; eine erneute Dosistitration kann nötig werden.
Vorsichtshalber überwachen
Cannabinoide - Enzyminduktoren (CYP3A4)
CYP3A4-Induktoren können den oxidativen Metabolismus der Cannabinoide beschleunigen. Die gleichzeitige Behandlung mit Rifampicin verringerte die Bioverfügbarkeit von Tetrahydrocannabinol um 20 %, die seines Hauptmetaboliten um 87 % und die von Cannabidiol um 60 %.
Verminderte Wirksamkeit der Cannabinoide
Die gleichzeitige Behandlung mit CYP3A4-Induktoren (Carbamazepin, Enzalutamid, Johanniskraut, Mitotan, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Rifampicin) kann möglicherweise die Wirksamkeit von Cannabinoiden beeinträchtigen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Induktoren sollen die Patienten sorgfältig auf ausreichende Wirksamkeit der Cannabinoide beobachtet werden. Eine erneute Dosistitration kann nötig werden, wenn diese zusätzlich angewandt oder wenn sie abgesetzt werden.
Vorsichtshalber überwachen