Stoffe, die oxidativ abgebaut werden - Enzyminduktoren
Arzneistoffe, deren Metabolismus durch Cytochrom-P-450-abhängige Enzyme katalysiert wird (CYP3A4, CYP2E1, CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19), werden schneller abgebaut, wenn die CYP-Enzyme durch Enzyminduktoren induziert sind. Eine Induktion von P-Glycoprotein kann zusätzlich eine Rolle spielen. Die Enzyminduktion benötigt einige Tage oder Wochen bis sie in Erscheinung tritt und kann einige Tage bis Wochen nach Absetzen des Enzyminduktors anhalten.
Verminderte Wirksamkeit der oxidativ metabolisierten Stoffe möglich
Die Wirksamkeit von Arzneistoffen, die extensiv metabolisiert werden (Cilostazol, Donepezil, Flunarizin, Lidocain, Montelukast, Ondansetron, Sertindol, Telithromycin, Vortioxetin, Zonisamid), kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Enzyminduktoren vermindert sein. Dieser Effekt entwickelt sich in der Regel über einige Tage bis etwa 3 Wochen nach Beginn der Gabe des Enzyminduktors.
Wenn die gleichzeitige Behandlung mit oxidativ metabolisierten Arzneistoffen und Enzyminduktoren erforderlich ist und nicht auf Alternativarzneimittel ausgewichen werden kann, sollen der klinische Zustand bzw. die klinischen Parameter des Patienten sorgfältig auf Zeichen verminderter therapeutischer Wirksamkeit beobachtet werden. Dies gilt besonders für die ersten Wochen nach Beginn der Anwendung des Enzyminduktors. Eventuell muss die Dosis des oxidativ metabolisierten Arzneistoffs erhöht werden. Eine erhöhte Dosis muss nach Absetzen des Enzyminduktors allmählich wieder gesenkt werden.
Vorsichtshalber überwachen
Montelukast - Gemfibrozil
Gemfibrozil ist ein CYP2C8- und ein CYP2C9-Inhibitor und hemmt damit die Isoenzyme, die wesentlich am oxidativen Metabolismus von Montelukast beteiligt sind. Gemfibrozil, 600 mg zweimal täglich über 3 Tage, erhöhte die AUC einer 10-mg-Einzeldosis von Montelukast im Schnitt auf das 4,5-Fache.
Verstärkte Wirkungen von Montelukast möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Gemfibrozil kann die unerwünschten Wirkungen von Montelukast möglicherweise verstärken (Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schläfrigkeit, Durst, Übelkeit, Hyperaktivität).
Eine routinemässige Dosisanpassung von Montelukast bei gleichzeitiger Behandlung mit Gemfibrozil ist nicht nötig; auf eventuell vermehrte bzw. verstärkte unerwünschte Wirkungen von Montelukast soll aber geachtet werden.
Andere Fibrate wurden nicht untersucht.
Vorsichtshalber überwachen
Stoffe, die oxidativ abgebaut werden - Phenytoin
Arzneistoffe, deren Metabolismus durch Cytochrom-P-450-abhängige Enzyme katalysiert wird (CYP3A4, CYP2C9, CYP2C19), werden schneller abgebaut, wenn diese CYP-Enzyme durch Phenytoin induziert sind. Eine Induktion von P-Glycoprotein kann zusätzlich eine Rolle spielen. Die Enzyminduktion benötigt einige Tage oder Wochen bis sie in Erscheinung tritt und kann einige Tage bis Wochen nach Absetzen des Enzyminduktors anhalten.
Verminderte Wirksamkeit der oxidativ metabolisierten Stoffe möglich
Die Wirksamkeit von Arzneistoffen, die extensiv metabolisiert werden (Cilostazol, Donepezil, Flunarizin, Lidocain, Montelukast, Ondansetron, Sertindol, Telithromycin, Vortioxetin, Zonisamid), kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Phenytoin vermindert sein. Dieser Effekt entwickelt sich in der Regel über einige Tage bis etwa 3 Wochen nach Beginn der Phenytoin-Behandlung.
Wenn die gleichzeitige Behandlung mit oxidativ metabolisierten Arzneistoffen und Phenytoin erforderlich ist und nicht auf Alternativarzneimittel ausgewichen werden kann, sollen der klinische Zustand bzw. die klinischen Parameter des Patienten sorgfältig auf Zeichen verminderter therapeutischer Wirksamkeit beobachtet werden. Dies gilt besonders für die ersten Wochen nach Beginn der Phenytoin-Behandlung. Eventuell muss die Dosis des oxidativ metabolisierten Arzneistoffs erhöht werden. Eine erhöhte Dosis muss nach Absetzen von Phenytoin allmählich wieder gesenkt werden.
Vorsichtshalber überwachen